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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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angewinkelten Beinen auf
dem Rücken und hielt sich den Arm. Sie hustete nicht mehr, stöhnte aber und
murmelte hinter ihrer Maske schmollend irgendwelche Verwünschungen, die nun die
schwarze Fechterin zum Lachen brachten.
    “Ach, Arti,
du bist und bleibst einfach meine Lieblingsschwester, aber gegen mich wirst du
nie eine Chance haben.”
In sportlicher Geste half sie der Weißen vom Boden hoch und wo sie nun vor Sid
standen und sich bisher nicht vorgestellt hatten, konnte man das ja nachholen.
Der Wettkampf zwischen ihnen war jedenfalls erst mal gelaufen. Weiß war
unbewaffnet und sollte sie noch einen Angriff wagen, dann würde es ihr hübscher
Hintern sein, den Schwarz auf ihren Degen stecken würde.
Die Kleine sah irgendwie verloren aus. In diesen Teil des Castles verirrten
sich Besucher sonst nur, wenn es eine große Festlichkeit gab und man sich an
Kunst und Kultur erfreuen wollte. Der lange Flur eignete sich ideal zum
Trainieren, was jedoch garantiert ausgefallen wäre, wenn sie mit dem Gast hier
gerechnet hätten. Sie war eindeutig keine Immaculate. Ihr hätte sonst etwas
passieren können. Für gewöhnlich schleuderte Schwarz nämlich nicht ihren Helm
sondern den Degen, wenn es ihr zu bunt wurde.
Ein Stoß in die Rippe von Weiß und auch die zweite Maske fiel. Sid bekam nun
das unweigerliche Gefühl, vor innerer Aufregung nach dem missglückten Gespräch
mit Juno doppelt zu sehen. Das Gesicht, das die weiße Kapuze freiließ, war
dasselbe wie unterhalb der schwarzen. Die gleiche Form, die gleiche Augenfarbe,
nur der Zug um die Mundwinkel wirkte trotz der Niederlage ein klein wenig
fröhlicher und aufgeschlossener. Zwillinge. Eineiig, jedoch mit vollkommen
unterschiedlichem Geschmack und Charakter.
    “Hi!-
Entschuldige bitte den Überfall.”, plapperte Weiß nun fröhlich drauf los, zog
mit den Zähnen an den Spitzen an einem ihrer Handschuhe, um die Hand frei zu
bekommen und sie Sid zur Begrüßung hinzuhalten. Die Schmerzen in Arm und Knien
waren längst vergessen.
“Ich bin Artemis, aber nenn mich ruhig Art oder Arti. Das da ist meine
Schwester Cordi…” Noch ein Stoß von Schwarz in die Seite. “…Concordia.” Artemis
rollte mit den Augen, während sie ihre Schwester mit richtigem Namen
vorstellte, auf den diese in Gegenwart von Fremden absolut bestand. Sie selbst
war da schon lockerer in punkto Kennenlernen und Freundschaften schließen.
    “Können wir
dir irgendwie helfen?” Artemis warf einen Blick auf das Bild in Sids Rücken und
mit einem Mal nahm sie eine stolzgeschwellte Haltung an.
“Du hast unseren Vater entdeckt, hm? Toller Kerl, was?- Ich sag dir, der konnte
zuschlagen.” Artemis ballte die entblößte Hand zur Faust und schlug sie in
einer energischen Geste, die sowohl Sid als auch Concordia zusammenzucken ließ,
in die noch behandschuhte Hand.
“BAMM! - Wo Zephyrus hinschlug, wuchs kein Gras mehr. Ich wünschte, ich wäre
ein Junge geworden, dann hätte ich gute Chancen auf einen Krieger- oder
Enforcerposten gehabt. -Mist aber auch.”
    Concordia sog
scharf den Atem ein, nahm ihre ein wenig zu ausschweifend werdende Schwester am
Arm und lächelte Sid entschuldigend an.
“Sie ist schon zu oft auf den Kopf gefallen. Hören Sie nicht auf sie. Artemis
ist ein bisschen verrückt. Wir wollten Sie nicht stö…”
    “Hey! Du bist
diejenige, die zu oft am Kunstdünger schnüffelt, Cordi. Mein Gehirn
funktioniert tadellos. Trotz meines sagenhaften Alters, in dem Sterbliche nicht
einmal mehr den Stift für ihr Kreuzworträtsel halten können. Ich sehe keinen
Tag älter aus als diese Breed hier und fühle mich keineswegs so beschränkt, wie
du mir unterstellst.”
Nun stieß Weiß ihren Ellenbogen in die Seite von Schwarz. Wohl ziemlich
schmerzhaft, denn das hübsche Gesicht Concordias verzog sich krampfartig.
Artemis ignorierte die Folgen ihrer Tat und schenkte Sid ein strahlendes
Lächeln.
    “Also, willst
du noch mehr hören? Ich kann dir Geschichten erzählen, du glaubst es nicht. -
Ooh!” Artemis grüne Augen wurden groß, als sie ihr Augenmerk auf den besonderen
Anhänger um Sids Hals richtete, der ihr eigentlich sofort hätte auffallen
müssen. Noch einmal stieß sie Concordia an. Diesmal allerdings ehrfürchtig und
die beiden Schwestern verfielen synchron in einen perfekten Knicks.
“Entschuldigt bitte, ehrenwerte Nuntia. Wir wussten nicht, dass die andere
verehrte Nuntia geladen hat und noch mehr Euresgleichen erwartet wurden. Es tut
uns leid. Bitte vergebt uns. Wir sind

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