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Eine schnelle Novelle

Eine schnelle Novelle

Titel: Eine schnelle Novelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Fabian
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er sich ein Grinsen verkneifen musste. Während er den Fön holte, stellte Zwo bereits nervös einen Zeitplan auf. »In zehn Minuten kommt er, das schaffen wir nie!«
    »Bleib ruhig, wir schaffen das.«
    »Nie im Leben.«
    »Ich hab schon ganz andere Sachen geschafft.«
    »Was denn zum Beispiel?« Hm, da fiel mir leider gerade nichts ein, aber netterweise kam Richard in diesem Moment zurück, so dass ich mir die Antwort sparte.
    »Danke, du rettest mein Leben!«, sagte ich und schnappte mir den Fön.
    »Keine Ursache und schönen Abend.«
    Ich drehte mich um und wollte wieder in meine Wohnung rübergehen, als ein Klingeln mich zusammenfahren ließ. Das war meine Türglocke! Jan war da. Zu früh!
    »Oh«, meinte Richard, der die Klingel auch gehört hatte.
    »Deine Verabredung scheint schon da zu sein.«
    »Shit! Was mach ich denn jetzt?«
    Richard überlegte einen Augenblick. »Kein Problem«, sagte er dann, »ich kümmere mich um dein Date, bis du soweit bist.«
    »Das würdest du tun?«
    »Sicher doch, mach du dich nur in Ruhe fertig.«
    »Tausend Dank!« Das kam diesmal von Zwo, aber auch ich wäre Richard am liebsten um den Hals gefallen. »Er heißt übrigens Jan«, fügte ich stattdessen noch hinzu, damit Richard wenigstens wusste, mit wem er es zu tun hatte.
    »In Ordnung.« Richard drückte den Türöffner. »Und keine Sorge, ich werde ihn schon gut unterhalten.«
    Kaum hatte ich die Wohnungstür hinter mir geschlossen, hörte ich, wie Richard Jan im Hausflur begrüßte und ihm erklärte, dass ich noch ein paar Minuten bräuchte.
    »Das hast du wirklich großartig hinbekommen«, stellte Zwo launig fest, während ich versuchte, mich in mein neues hautenges Kleid zu quetschen. »Wenn dieser Richard uns jetzt nicht gerettet hätte, wäre alles aus gewesen. Hättest du dich nicht hingelegt!«
    »Ist jetzt nicht mehr zu ändern«, meinte ich knapp und fing an, mich zu schminken. Während ich mit dem Lidstrich kämpfte, überlegte ich, wie ich es bewerkstelligen könnte, den Abend ohne Zwo zu verbringen. Aber sie klebte eben an mir wie Pech und Schwefel.
    Zwanzig Minuten später klingelte ich bei Richard. Zu meiner Erleichterung konnte ich beide deutlich lachen hören; wenigstens schien Jan sich gut zu unterhalten.
    »Hallo, Lisa!« begrüßte er mich und gab mir ein Küsschen auf die Wange, als er aus Richards Wohnung kam. »Gut siehst du aus.« Wenn er mich eine halbe Stunde früher gesehen hätte …
    »Ja«, stimmte Richard zu, »so … verändert.« Dann grinste er mich spitzbübisch an.
    »Man tut, was man kann«, erwiderte ich.
    »Sollen wir?«
    »Von mir aus gern.« Wir verabschiedeten uns von Richard, der uns einen schönen Abend wünschte.
    »War nett, dich kennengelernt zu haben«, sagte Jan noch, »vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.«
    Auf dem Weg zur Haustür kam uns schon wieder eine langbeinige Frau entgegen. Diesmal rothaarig. Ich verharrte einen Augenblick, um zu hören, wo sie klingelte.
    »Richard!« erklang es einige Minuten später durch den Hausflur, »schön, dich zu sehen!« Verstohlen betrachtete ich Jan von der Seite. Auf den ersten Blick war er zwar nicht mein Typ, aber dafür hätte ich so einen wie Jan vermutlich für mich allein. Jan und ich verbrachten den Abend in einem kleinen Restaurant. Ich genoss es sehr, vor allen Dingen, weil Zwo überraschenderweise den Mund hielt. Die ganze Zeit über sagte sie keinen Ton, so dass ich mich in Ruhe mit Jan unterhalten konnte.
    Er war wirklich sehr nett und witzig, zudem sah er eigentlich doch ganz passabel aus. Als er sich einmal kurz für »kleine Jungs« entschuldigte, hatte ich einen guten Ausblick auf sein knackiges Hinterteil. Doch, das konnte sich schon sehen lassen.
    »Wir müssen uns eine Strategie zurechtlegen«, meldete sich Zwo zu Wort, als Jan auf der Toilette verschwunden war.
    »Strategie?« wollte ich wissen.
    »Ja, wie es heute Abend weitergeht.«
    »Wie soll es schon weitergehen? Wir waren nett essen, und gleich wird Jan mich nach Hause bringen. Ich finde nicht, dass wir es überstürzen sollten.«
    »Ich finde absolut, dass wir es überstürzen sollten«, widersprach Zwo. »Heute Abend muss noch was passieren, wenigstens solltet ihr rumknutschen oder so.«
    »Sei doch nicht so ungeduldig.«
    »Wie bitte?« Jan war unbemerkt an den Tisch zurückgekommen und stand nun hinter mir. Peinlich, jetzt dachte er wahrscheinlich, ich würde Selbstgespräche führen.
    »Ach, nichts«, sagte ich schnell, »ich hab nur gerade darüber

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