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Eine schnelle Novelle

Eine schnelle Novelle

Titel: Eine schnelle Novelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Fabian
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hinreißend.
    »Was hältst du davon«, fragte Richard, »wenn wir morgen Abend zusammen essen gehen? Das wäre mal etwas anderes, als sich immer nur im Hausflur zu unterhalten.« Dabei lächelte er mich spitzbübisch an. Wirklich. einfach hinreißend!
    »Sehr gern«, antwortete ich diesmal ohne Zögern, Zwo hatte keine Chance gegen mich.
    »Schön!« freute sich Richard.
    »So um sieben?«
    »Gut.«
    »Wo gehen wir hin?«
    »Ich schlage vor, ich koche für dich.«
    »Auch gut, dann bis morgen.« Dann ging er in seine Wohnung.
    »Tu, was du nicht lassen kannst«, muffelte Zwo, als ich seufzend meine Tür schloss.
    »Aber ich sage dir: Er wird dir das Herz brechen. Ich kenne solche Typen.«
    »Selbst wenn«, meinte ich leichthin, »ich glaube, so einer ist es sogar wert, sein Herz aufs Spiel zu setzen.«
    »Wie ich schon einmal sagte: Du bist echt ein hoffnungsloser Fall!«

Attacke, die Dritte
    Während Zwo sich in schmollendes Schweigen hüllte, war ich den ganzen Tag über total aufgeregt. Je weiter es auf sieben Uhr zuging, desto zappeliger wurde ich. Um halb sieben hatte ich mich bereits fünfmal umgezogen, um Viertel vor war ich ein nervliches Wrack. Zwischen fünf vor und Punkt sieben übte ich vor dem Spiegel im Flur, wie ich Richard am charmantesten begrüßen könnte. Als ich eine Variante ausprobierte, bei der ich eine Seite meines Kleides kokett von der Schulter rutschen ließ, schaltete Zwo sich dann doch wieder ein.
    »Übertreib mal nicht«, sagte sie, »sonst kannst du ihm gleich in Unterwäsche die Tür öffnen.«
    »Hm, vielleicht keine schlechte Idee«, machte ich einen Scherz.
    »Dann können wir sofort zum Wesentlichen kommen.«
    »Das wird Richard im Zweifel ganz recht sein«, erwiderte Zwo sarkastisch.
    »Du bist wohl immer noch böse, dass ich diesmal nicht auf dich höre, was?«
    »Böse? Keineswegs. Wie gesagt: Du wirst schon sehen, was du davon hast.«
    Als es um zehn nach sieben immer noch nicht bei mir geklingelt hatte, wurde ich langsam unruhig. Richard würde unsere Verabredung doch nicht vergessen haben? Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wahrscheinlich war ihm etwas dazwischengekommen. Kurzerhand ging ich zu ihm rüber und klingelte an seiner Tür. Zwei Minuten später öffnete er.
    »Lisa!« rief er überrascht aus.
    »Ich warte auf dich«, sagte ich und gab mir Mühe, nicht allzu verletzt zu klingen. Richard warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    »Oh, Mist«, entfuhr es ihm. »ich hab gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist, ich war noch beschäftigt. Tut mir leid, ich komme sofort.«
    »Richard?« erklang aus dem Hintergrund eine Frauenstimme. »Können wir jetzt weitermachen? Ich will heute auch noch fertig werden.« Ich lugte an Richard vorbei, um einen Blick in seinen Flur werfen zu können. Mich traf fast der Schlag: Da stand eine Frau. In Unterwäsche!
    »Mach dir keine Umstände«, fuhr ich ihn an, »ich esse allein.« Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und stürmte in meine Wohnung. Kurz darauf klingelte es bei mir, aber ich hatte nicht vor zu öffnen.
    »Ich fasse es nicht«, schimpfte ich laut vor mich hin.
    »Der Typ ist ja wohl echt unmöglich!«
    »Das kann man wohl sagen«, pflichtete Zwo mir bei. »Der ist ja noch schlimmer, als ich gedacht hätte.«
    »Ich geb’s ja ungern zu, aber offensichtlich hast du recht: Die Männer, die ich klasse finde, sind nichts für mich.«
    »Gut, dass du es endlich einsiehst.«
    »Die, die du gut findest, sind aber auch ziemliche Alpträume!«
    »Äh, ja, also …« Zwo schien aufrichtig zerknirscht zu sein.
    »Wahrscheinlich gibt es gar keinen Mann, der zu mir passt«, sinnierte ich niedergeschlagen.
    »Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Es findet sich schon einer für dich – und für mich.«
    »Meinst du?«
    »Aber sicher doch.«
    In den nächsten zwei Wochen schaffte ich es, Richard total aus dem Weg zu gehen. Bevor ich meine Wohnung verließ, lauschte ich, ob er vielleicht gerade im Hausflur war, und wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, schlich ich so leise wie möglich die Stufen hoch. Hin und wieder begegnete mir eine seiner Superfrauen im Treppenhaus, einmal sogar zwei auf einen Schlag. Es war wirklich unglaublich, wie die Mädels ihm die Tür einrannten.
    Zwo hielt weiter nach einem netten Kerl für mich Ausschau, war dabei aber nicht sonderlich erfolgreich. Konnte sie auch nicht, denn ich vergrub mich mehr oder weniger in meiner Arbeit und ging nur vor die Tür, wenn ich ins Büro

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