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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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und das Arbeitszimmer im Erdgeschoss ist, war es am diskretesten, durch dieses Fenster einzusteigen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie noch für ein paar Stunden unterwegs sind, also bleibt uns genug Zeit, nach deinem wertvollen Gegenstand zu suchen. Zu dieser Uhrzeit sollten die Diener bereits zu Bett gegangen sein.«
    »Ich kümmere mich um das Arbeitszimmer. Es ist wahrscheinlicher, dass er dort ist.«
    »Alex, du weißt aber schon, dass du mir jetzt endlich sagen musst, wonach wir suchen? Wenn ich deinetwegen das Schlafzimmer Seiner Lordschaft durchwühle, wäre das durchaus von Vorteil.«
    »Ich hoffe, du bist ein bisschen vorsichtiger und wühlst nicht.«
    »Er wird nie erfahren, dass ich da war«, versprach Michael ihm mit überzeugender Inbrunst. »Wonach zum Teufel soll ich also suchen?«
    »Nach einem Schlüssel. Er ist verschnörkelt und aus Silber, deshalb müsste er inzwischen schwarz angelaufen sein. Ungefähr so lang.« Alex spreizte die Finger und wies auf den Abstand zwischen Daumen und kleinem Finger. »Er ist in einem kleinen Kästchen, das ebenfalls aus Silber gefertigt ist. Auf dem Deckel ist ein S eingraviert.«
    »Und was genau öffnet dieser Schlüssel, wenn ich fragen darf? Schließlich riskiere ich Kopf und Kragen, um ihn aufzuspüren.«
    Alex zögerte. Es widerstrebte ihm, Michael mehr zu enthüllen. Aber sein Freund hatte im Grunde recht, und wenn er ehrlich war, konnte Michael ein Geheimnis besser hüten als jeder andere Mensch, den Alex kannte. »Ich bin nicht sicher«, gab er schließlich leise zu.
    In Michaels haselnussbraunen Augen blitzte Neugier auf. Selbst im Dunkeln war sie deutlich zu erkennen. »Trotzdem sind wir hier und brechen in das Haus eines fremden Mannes ein?«
    »Es ist … kompliziert.«
    »Das ist es mit dir immer.«
    »Mir ist es nicht erlaubt, irgendwem von den genauen Umständen zu erzählen, warum ich hier bin. Nicht einmal dir. Darum habe ich dich gebeten, mich zu begleiten. In der Vergangenheit hast du immer schnell reagiert und bist auch unter Beschuss ruhig geblieben, aber vor allem hast du die einzigartige Fähigkeit, den Mund zu halten. Das ist eine sehr wertvolle Eigenschaft bei einem Freund. Kurz gesagt: Ich vertraue
dir.«
    Michael knurrte. »Also gut, in Ordnung.«
    »Wenn du dich dann besser fühlst: Ich habe nicht vor, ihm etwas zu stehlen«, erklärte Alex flüsternd. Er öffnete die Tür des Schlafzimmers und blickte den Flur hinauf und hinunter. »Was ich suche, gehört Lord Hathaway nicht. Wo ist sein Arbeitszimmer?«
    »Zwei Stockwerke hinunter, die dritte Tür auf der rechten Seite.«
    Das Haus roch leicht nach Bienenwachs und dem Rauch der Feuer, die das Gebäude in diesem kühlen Spätfrühling wärmten. Alex kroch – anders konnte man es nicht bezeichnen – den Flur entlang und sandte ein stummes Gebet gen Himmel, um sich der göttlichen Hilfe für ihr kleines Abenteuer zu versichern. Obwohl er nicht sicher war, ob jemand mit seiner ausschweifenden Vergangenheit – oder der von Michael – überhaupt in der Position war, um die Gunst des Himmels zu bitten. Hoffentlich hatten sie Erfolg und blieben unentdeckt.
    Der Korridor war verwaist, doch auch verflucht dunkel. Michael wusste ziemlich genau, wo sich die persönlichen Räumlichkeiten Lord Hathaways befanden. Er steuerte auf direktem Weg die linke Tür an und öffnete sie leise. Dann verschwand er dahinter.
    Dort, wo Alex nun stand, hatte er gute Sicht auf den oberen Treppenabsatz, der von dem unteren Stockwerk heraufführte. Belustigt und ungläubig zugleich machte er sich klar, dass er gerade absichtlich in das Haus eines anderen eingedrungen war und auch noch Michael gebeten hatte, ihm dabei zu helfen. Michael und er kannten sich seit der gemeinsamen Zeit in Eton, und wenn es darauf ankam, gab es niemanden, auf den er sich besser verlassen konnte. Er wäre mit ihm durch die Hölle gegangen. Genau genommen hatten sie einander in Spanien bereits durch die Hölle begleitet.
    Sie hatten die Feuer des Hades überlebt. Aber unversehrt waren sie nicht nach England zurückgekehrt.
    Die Zeit verrann still. Alex entspannte sich und machte sich auf den Weg nach unten. Nur einmal stieß er sich das Schienbein schmerzhaft an einem Möbelstück, das scheinbar aus dem Nichts auftauchte. Er unterdrückte mühsam einen höchst unflätigen Fluch und huschte weiter. Gedanklich machte er sich eine Notiz, gewerblichen Raub nie als Beruf in Erwägung zu ziehen.
    Das Arbeitszimmer duftete stark nach altem

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