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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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geraucht.“
    Er nahm einen langen Zug. „Vielleicht hätte er das besser getan.“
    „Du erzählst nie etwas von deiner Familie.“
    Sie hatte sich nicht wohlgefühlt bei der Vorstellung, Mrs Dilwyn zu fragen. Sie wollte nicht, dass die Haushälterin sich wunderte, warum sie so wenig über ihren eigenen Ehemann wusste. Dabei war sie bis auf den Umstand, dass er kein Idiot war, praktisch ahnungslos, was ihn anging.
    „Freddie ist meine ganze Familie. Und du kennst ihn ja bereits.“
    Der kühle Luftzug vom Fenster war durchsetzt mit dem würzigen Duft von Zigarettenqualm. „Und was ist mit deinen Eltern?“
    Er atmete den Rauch aus. „Sie sind beide vor langer Zeit gestorben.“
    „Du sagtest, du hättest den Titel mit sechzehn geerbt, daher nehme ich an, dass zu der Zeit dein Vater gestorben ist. Was ist mit deiner Mutter?“
    „Sie ist gestorben, als ich acht war.“ Er nahm einen weiteren langen Zug von seiner Zigarette. „Sonst noch Fragen, die ich dir beantworten kann? Es ist schon spät, und ich muss morgen früh nach London fahren.“
    Ihre Hand schloss sich um den Türrahmen. Sie hatte tatsächlich noch eine Frage.
    „Kannst du mich in dein Bett nehmen?“
    Er stand reglos. „Nein, tut mir leid. Ich bin zu müde.“ „Letztes Mal hattest du so viel Rum in deinem Körper, um einen ausgetrockneten Bach damit zu füllen und zudem eine Schusswunde.“
    „Männer begehen Dummheiten, wenn sie viel getrunken haben.“
    Er warf den Rest seiner Zigarette aus dem Fenster, ging zur Verbindungstür und schloss sie - eigentlich schlug er sie ihr sachte, aber entschieden vor der Nase zu.
    Angelica musste Freddies Nachricht dreimal lesen.
    Er lud sie ein, sich das fertiggestellte Porträt anzusehen. Der Akt war also beendet. Freddie malte langsam, gründlich. Sie hatte damit gerechnet, dass er mindestens noch vier bis sechs Wochen brauchen würde.
    Als sie in seinem Haus ankam, fasste er kurz ihre Hand und begrüßte sie mit seinem gewohnten herzlichen Lächeln. Aber sie konnte erkennen, dass er nervös war. Oder waren es ihre eigenen Nerven, die sich da bemerkbar machten?
    „Wie geht es dir, Angelica?“, fragte er, als sie die Stufen zum Atelier emporstiegen.
    Sie hatten einander nicht mehr gesehen, seit er die Nacktauf nahmen von ihr gemacht hatte, die ihm beim Malen helfen sollten. Er hatte sie nicht besucht, und sie war entschlossen gewesen, nicht zu ihm zu gehen, bevor sie nicht etwas von ihm hörte.
    Sie hatte sich ihm seit ihrer Rückkehr mehr als genug aufgedrängt - zu viel, um genau zu sein.
    „Danke, gut. Cipriani hat übrigens auf meinen Brief geantwortet. Er sagt, wir seien eingeladen, ihn mittwochs oder freitags aufzusuchen, jeweils nachmittags.“
    „Dann können wir das ja morgen machen - morgen ist Mittwoch, nicht wahr?“
    „Nein, Freddie, das ist heute.“
    „Ah, entschuldige bitte. Ich habe Tag und Nacht gearbeitet“, sagte er. „Ich dachte, heute sei Dienstag.“ Freddie malte für gewöhnlich nicht Tag und Nacht. „Ich wusste gar nicht, dass du so schnell arbeiten kannst.“ Er blieb zwei Stufen über ihr stehen und drehte sich um. „Vielleicht hatte ich noch nie diese Inspiration.“ Das sagte er sehr leise, aber ganz sachlich, als besprächen sie etwas, das gar nichts mit ihrer Nacktheit zu tun hatte.
    Sie rieb mit dem Daumen über das Geländer. „Nun, ich kann es kaum erwarten, es zu sehen.“
    Das Bett stand noch im Atelier, kunstvoll zerwühlt, die Leinwand mit ihrem Aktbild dahinter, mit einem weißen Laken verhängt.
    Freddie holte tief Luft und fasste das Tuch, zog es mit einem Ruck weg.
    Sie schnappte nach Luft. Vor ihr lag eine Göttin. Sie hatte dunkles Haar, in dem goldene und bronzefarbene Lichter glänzten, warm schimmernde makellose Haut und die Figur einer Kurtisane ... einer sehr, sehr erfolgreichen Kurtisane.
    Aber so schön ihr Körper auch war, was Angelica sprachlos machte, war ihr ernstes Gesicht, ohne den Anflug eines Lächelns: Sie blickte den Betrachter geradewegs an, in ihren dunklen Augen schien ein Verlangen zu brennen, das sich nicht unterdrücken ließ, und ihre Lippen waren sehnsüchtig geteilt.
    Hatte sie so für Freddie ausgesehen?
    Sie warf ihm verstohlen einen Blick zu. Er betrachtete den Fußboden. Sie versuchte, das Bild noch einmal anzusehen, konnte sich aber selbst nicht in die Augen schauen.
    „Nun, was denkst du?“, wollte Freddie schließlich wissen.
    „Es ist... es ist am Rand unscharf.“ Die Ränder waren das, was sie ansehen

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