Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
Vom Netzwerk:
konnte. Die Pinselstriche waren nicht so fein und exakt, wie sie es von Freddies Bildern gewohnt war. Aber das Gemälde hatte eine solche Eindringlichkeit, eine so erotische Ausstrahlung - sie würde nicht umhin kommen zuzugeben, dass dieser rauere Stil des Gemäldes zu dieser sinnlichen, aber dennoch frustriert aussehenden Frau auf dem Bild passte.
    Er deckte das Gemälde wieder ab. „Magst du es nicht?“ Sie strich sich ihr Haar glatt, hoffte, er würde in ihr ein Muster an Anstand und Sittsamkeit ausmachen. „Habe ich wirklich so ausgesehen?“
    „Für mich jedenfalls schon.“
    „Vielleicht könntest du es noch einmal malen, diesmal mit abgewendetem Gesicht.“
    „Warum?“
    „Weil ich so wirke, als ob ... als ob ...“
    „Als ob du wolltest, dass ich dich liebe?“
    Eine Welle furchtsamer Vorfreude stieg ihr auf, schnürte ihr die Kehle ab. Sie starrten einander an. Seine Kehle arbeitete. Im nächsten Moment hatte er sie in seine Arme gerissen; sein Kuss war süß, aber nachdrücklich.
    Es war alles, was sie sich je vorgestellt hatte - und mehr. Sie fielen auf das noch dort stehende Bett. Er zog ihr den Hut vom Kopf, und sie zerrte an seiner Krawatte, lockerte sie.
    „Nur einen Moment“, flüsterte er dicht an ihren Lippen. „Lass mich die Tür abschließen.“
    Er eilte zur Tür, aber ehe er den Schlüssel im Schloss umdrehen konnte, wurde sie geöffnet, und Penny kam ins Zimmer geschlendert.
    „Oh, hallo Freddie. Hallo Angelica. Zwei der Menschen, die mir am liebsten sind, an einem Ort - ausgezeichnet. Sag mal, Freddie, deine Krawatte ist ja auf. Was ist passiert? Ein Anfall künstlerischer Leidenschaft?“
    Freddie stand stocksteif und sprachlos da, während Penny ihm die Krawatte neu band.
    „Und was ist mit dir, Angelica? Unwohlsein? Musstest du dich hinlegen? Soll ich Riechsalz für dich suchen gehen?“
    Sie richtete sich hastig auf und verließ das Bett. „Äh, nein, Penny. Mir geht es schon viel besser.“
    „Oh, sieh nur, Angelica, dein Hut liegt ja auf dem Boden.“ Er hob ihn auf und reichte ihn ihr.
    „Himmel“, sagte sie. „Ich frage mich, was geschehen ist.“
    Penny zwinkerte ihr zu. „Du kannst wirklich froh sein, dass ich nicht irgendeine grässliche Klatschbase bin, die hier hereinplatzt, während du dich kurz hinlegen musstest, Angelica. Lady Avery würde euch beide ohne viel Federlesens zum Altar schleifen, wie sie es bei mir getan hat.“
    Freddie lief tiefrot an und räusperte sich. „Was ... was hat dich nach London gebracht, Penny?“
    „Ach, nur das Übliche. Dann ist mir eingefallen, dass ich noch den Schlüssel zu deinem Haus hatte, und ich dachte, ich komme mal vorbei und schaue nach dir.“
    „Es tut immer gut, dich zu sehen, Penny“, erklärte Freddie, der seinen Bruder jetzt erst umarmte. „Ich habe das Atelier in den vergangenen Tagen kaum verlassen. Aber heute Morgen hat mir meine Haushälterin von entsetzlichen Gerüchten erzählt. Sie sagte, Lady Veres Onkel sei im Gefängnis und warte auf seine Gerichtsverhandlung wegen schrecklicher Verbrechen. Ich habe dir schon einen Brief geschrieben. Stimmt es?“
    Pennys Miene wurde betrübt. „Ich fürchte ja.“
    „Wie nehmen Lady Vere und ihre Tante die Neuigkeiten auf?“
    „So gut, wie man erwarten darf, nehme ich an. Allerdings vermute ich, dass ich ein Bollwerk für sie war in dieser schlimmen Zeit. Aber es gibt nichts, was wir tun können, daher können wir auch einfach über angenehmere Sachen sprechen.“
    Er schaute sich im Atelier um. Zu Angelicas Entsetzen blieb sein Blick an der verhüllten Leinwand hängen. „Hast du eben nicht gesagt, du hättest viel Zeit im Atelier verbracht, Freddie? Ist das wegen des Auftrags gewesen, den du um meinen Hochzeitstag herum angenommen hast?“
    „Ja, aber ich bin noch nicht fertig.“
    „Ist es das da?“ Penny ging zu dem Gemälde. „Penny“, rief sie, als ihr siedend heiß einfiel, dass Penny zu den wenigen Menschen gehörte, denen Freddie es erlaubte, auch seine noch unfertigen Gemälde zu betrachten.
    Er wandte sich zu ihr um. „Ja, Angelica?“
    „Freddie und ich wollten gerade gehen, um den Kunsthändler Signor Cipriani aufzusuchen“, sagte sie. „Möchtest du nicht vielleicht mitkommen?“
    „Ja, genau“, pflichtete ihr Freddie voller Eifer bei. „Komm doch mit.“
    „Warum wollt ihr denn zu ihm?“
    „Erinnerst du dich noch an das Gemälde auf Highgate Court, das, von dem ich Fotografien gemacht habe?“, beeilte sich Freddie ihm zu

Weitere Kostenlose Bücher