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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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wochenlang nach Ruhe gesehnt hatte. Alles, was sie tun musste, war, ihm eine Hand auf den Arm zu legen -ihre warme Berührung zu spüren, voller Verständnis und Liebe, und alles war in Ordnung: Sein Zynismus war besänftigt, seine Einsamkeit besiegt und seine Albträume waren vergessen.
    Er war nicht so verrückt, dass er ihr einen Namen gegeben oder sich ein genaueres Bild von ihrem Aussehen gemacht hätte - so konnte er sich einreden, dass er sie vielleicht wirklich eines Tages treffen würde, in einer unauffälligen Ecke eines ansonsten grell erleuchteten und hoffnungslos überfüllten Ballsaals. Aber er war schwach genug, sich ihr Lächeln vorzustellen, ein Lächeln von solcher Vollkommenheit und Lieblichkeit, dass er nicht anders konnte, als in seinem Glanz glücklich zu sein. Sie lächelte nicht sehr oft, weil er nicht für häufiges Glücklichsein geschaffen war, selbst wenn er sich dies nur eingebildet hatte. Aber wenn sie lächelte, dann war das ein Gefühl, wie ... als ob er wieder sechs Jahre alt wäre und zum ersten Mal ins Meer liefe.
    Heute jedoch wollte er keinen Gefühlsüberschwang, sondern ruhige Gesellschaft. Daher spazierten sie gemeinsam auf einem Weg, den er bislang im echten Leben nur allein gegangen war. Zu dem Zeitpunkt, als sie durch das Tor von Woodley Manor fuhren, Lady Kingsleys gemietetem Anwesen, stand er neben ihr in den Ruinen von König Arthurs Burg, seine Hand ruhte auf ihrem Rücken, und sie blickten gemeinsam auf die Schaumkronen tief unter ihnen.
    Und dort wäre er noch eine ganze Weile geblieben -er war recht gut darin, andere zu begrüßen oder sich zu verabschieden, während er in Gedanken war wenn nicht sein Bruder vor dem Haus gestanden und ihm zugewinkt hätte.
    Das brachte ihn jäh in die Wirklichkeit zurück.
    Er sprang aus der Kutsche und stolperte dabei über seinen Gehstock. Freddie fing ihn auf.
    „Vorsichtig, Penny.“
    Vere war von dem Augenblick an, da er seinen ersten Atemzug getan hatte, Viscount Belgrave gewesen. Mit sechzehn war er mit dem Tod seines Vaters Marquess of Vere geworden. Bis auf seine verstorbene Mutter und ein paar sehr alte Freunde sowie Freddie nannte ihn niemand bei seinem Spitznamen, eine Abkürzung von Spencer, seinem Vornamen.
    Er umarmte Freddie. „Was tust du denn hier, alter Junge?“
    Vere war meist nicht der Ansicht, dass er sich in Gefahr begab - seine Ermittlungen verlangten nicht nach gezückten Pistolen, und seine Rolle bot ihm Schutz vor unangebrachten Verdächtigungen. Aber bisher war Freddie nie in der Nähe gewesen, wenn er einen Fall begonnen hatte.
    Freddie war das, was sich in Veres Leben richtig entwickelt hatte. Der ängstliche Knabe, um den sich Vere früher Sorgen gemacht hatte, war zu einem feinsinnigen jungen Mann von achtundzwanzig Jahren herangewachsen - der beste in Veres gesamter Bekanntschaft.
    Der beste, den man überhaupt kennen konnte, überlegte er mit beinahe übertriebenem Stolz.
    Zwei Wochen auf dem Land hatten Freddies helle Haut gerötet und seine sandfarbenen Locken ein paar Schattierungen heller gebleicht. Er hob den Gehstock auf, den Vere hatte fallen lassen, und zog unauffällig das Halstuch seines älteren Bruders gerade, das wie gewohnt in einem Winkel von etwa dreißig Grad schief saß.
    „Kingsley hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit zu seiner Tante zu kommen. Ich habe Ja gesagt, nachdem er mir verraten hatte, dass du auch erwartet wirst.“
    „Ich wusste gar nicht, dass die Wrenworths Kingsley eingeladen hatten.“
    „Nun, ich war nicht bei den Wrenworths. Ich bin letzte Woche von dort zu den Beauchamps gefahren.“
    Und dort hätte er besser bleiben sollen. Auch wenn seine Arbeit nicht direkt gefährlich war oder man zu befürchten hatte, bei ihrer Ausübung körperlich Schaden zu nehmen, wäre es Vere lieber gewesen, wenn Freddie nicht in der Nähe wäre.
    „Ich dachte eigentlich immer, dir gefiele es bei den Wrenworths. Warum bist du dieses Mal so bald abgereist?“
    „Ach, ich weiß nicht.“ Freddie rollte Veres Ärmel herunter, die der oft genug unterschiedlich weit hochgekrempelt trug. „Ich hatte Lust auf einen Ortswechsel.“
    Das verwunderte Vere. Rastlosigkeit war nichts, das er gewöhnlich mit Freddie in Verbindung brachte - es sei denn, Freddie war wegen irgendetwas beunruhigt.
    Ein Schrei, als wäre eine Jungfrau mit Drachenzähnen konfrontiert worden, zerriss die ländliche Ruhe.
    „Gütiger Himmel, was war das?“, rief Vere mit sehr glaubhaft verwunderter

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