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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Sachen. Das meiste war in zwei großen Truhen untergebracht, aber es lagen auch Stiefel, Handschuhe, Hüte und Mäntel überall verstreut herum.
    Auf dem Schreibtisch stand ihre Schatzkiste, ungefähr vierzehn Zoll breit, neun Zoll tief und elf Zoll hoch, mit einem Deckel, der nach oben gewölbt und unten abge
    flacht war. Vere hatte den Inhalt bereits durchgesehen, der, mit Ausnahme des Delacroix, Souvenirs waren, die nur für sie einen Wert besaßen.
    Er öffnete die Kiste erneut und betrachtete das Hochzeitsfoto ihrer Eltern. Solche Vorfahren - seinen Vater hätte der Schlag getroffen. Er hatte vor Freddie noch nicht einmal das Schlimmste erwähnt. Lady Avery hatte ihm erzählt, dass angesichts des Datums ihrer Geburt, sechs Monate nach der Hochzeit, nicht sicher war, ob Andrew Edgerton überhaupt ihr Vater war oder nicht doch Algernon Edgerton, Andrew Edgertons Onkel und Charlotte Edgertons früherer Beschützer.
    Geistesabwesend fuhr er mit dem Daumen über den Rand an der Unterseite des Deckels. Dabei fiel ihm etwas auf - eine winzige Öffnung, dann noch eine und noch eine. Er drehte das elektrische Licht heller und besah sich die Stellen genauer.
    Die Kiste selbst war außen mit Elfenbein und Perlmutt verkleidet und innen mit grünem Samt ausgeschlagen. Die Unterseite des Deckels war ebenfalls mit grünem Samt bespannt, nur am Rand nicht, der mit geschnitzten Schnörkeleien und Schneckenornamenten verziert war.
    Die fast unsichtbaren Schlitze waren fingernageldünn und kaum länger als ein Viertelzoll.
    Was bedeuteten diese winzigen Schlitze? Weitere Verzierungen?
    Ein Klopfen erschreckte ihn. Zögernd ließ er die Kiste stehen, um die Tür zur Suite zu öffnen: Es war sein Frühstück und ein Telegramm von Lady Kingsley.
    Mein lieber Lord Vere, liebe Lady Vere,
    mit großer Erleichterung darf ich Ihnen mitteilen, dass alle Rattenspuren aus Woodley Manor beseitigt sind. Und obwohl wir erst noch die Schuldigen hinter diesem abscheulichen Streich ermitteln müssen, so ist der Konstabler des Ortes bereits mit dem Fall befasst.
    Lady Vere wird es mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen, dass meine Gäste ohne Zwischenfälle gestern unter Lady Averys Obhut aus Highgate Court abgereist und nach Woodley Manor umgesiedelt sind. Ebenso wird es sie vielleicht erleichtern zu hören, dass Mr Douglas bis zum Zeitpunkt des Verfassern dieser Nachricht nicht heimgekehrt ist - mir kam auf dem Weg ins Dorf ein Lieferjunge entgegen, der eben erst auf Highgate Court gewesen war und mir versicherte, der Herr sei weiterhin abwesend.
    Ich übersende Ihnen nochmals meine besten Glückwünsche zu Ihrer Hochzeit.
    Eloisa Kingsley
    Er steckte sich das Telegramm in seine Rocktasche, kehrte ins Schlafzimmer zurück und widmete sich abermals der Kiste. Mit der Klinge seines Rasiermessers schnitt er ein Stück von einer Visitenkarte ab und faltete es zu einem dünnen, aber recht festen Streifen zusammen. Die Schlitze waren nicht tief, jedenfalls die meisten nicht. Einzig zwei Schlitze - auf jeder Seite des Deckels einen -machten davon eine Ausnahme.
    Plötzlich fiel ihm der winzige Schlüssel im Safe in Mrs Douglas’ Zimmer ein.
    Elissande wachte durch ein lautes Dröhnen in ihrem Kopf auf. Es war gigantisch. Oder vielleicht doch eher titanenhaft? Waren es nicht die Titanen gewesen, die von Zeus besiegt worden waren? Auf jeden Fall musste ein Blitz ihren Kopf gespalten haben, denn genau so fühlte es sich an. Sie öffnete vorsichtig die Augen, kniff sie aber sofort wieder zu. Das Licht im Zimmer war unerträglich grell, als hätte ihr jemand eine Fackel direkt in die Augen ge-drückt. Aus Protest klaffte ihr Kopf weiter auf. Ihre inneren Organe hingegen beschlossen, einen langsamen und qualvollen Tod zu sterben.
    Sie stöhnte. Etwas explodierte in ihren Ohren, wodurch Splitter in ihr Gehirn drangen. Sie spürte nichts als Schmerz.
    Dabei war sie noch nicht einmal tot, obwohl sie sich mitten in der Hölle befand.
    Jemand entfernte die Decke, mit der sie zugedeckt war. Das konnte sie noch wahrnehmen. Sie zitterte. Die Person, bemüht, sie nicht anzustoßen, befreite sie aus den weiteren Laken, die um sie herumgewickelt waren. Sie zitterte wieder. Vage war sie sich bewusst, dass sie nicht viel anhatte - wenn überhaupt irgendetwas. Aber es kümmerte sie nicht, der Beelzebub hatte sie sowieso schon aufgespießt.
    Etwas Kühles und Seidiges legte sich auf einmal um sie. Ihre Arme wurden angehoben und in Ärmel gesteckt. Ein Morgenmantel?
    Langsam

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