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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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wurde sie umgedreht. Sie wimmerte: Die Bewegung hatte das Pochen in ihrem Schädel vervielfältigt. Sobald sie mit dem Gesicht nach oben lag, wurde ihr Kopf angehoben, was ihr einen Schmerzensschrei entlockte.
    „Hier“, sagte eine Männerstimme, wobei ein starker Arm sie stützte. „Medizin für deinen schlimmen Kopf. Trink das.“
    Die Flüssigkeit, die auf einen Löffel in ihren Mund geschoben wurde, war das ekligste Gebräu, das sie je gekostet hatte - es roch nach verdorbenen Eiern und morastigem Sumpf.
    Sie würgte. „Nein.“
    „Schluck es runter. Du wirst dich danach viel besser fühlen. “
    Sie wimmerte. Aber in der Stimme des Mannes schwang etwas mit, das zugleich befehlsgewohnt und beschwichtigend war. Ebenso hatte die Art und Weise, wie er sie hielt, etwas Befehlsgewohntes und Beschwichtigendes an sich. Also gehorchte sie.
    Alle paar Schluck hielt sie inne, weil sie würgen musste. Aber er hielt ihr immer wieder einen Löffel von dem Zeug an die Lippen, und sie trank es, keuchend und röchelnd zwar, aber sie trank.
    Nachdem sie die eklige Brühe bis zum letzten Tropfen getrunken hatte, gab er ihr Wasser, und sie hatte nie zuvor etwas so Herrliches gekostet. Sie trank hastig, durstig, freute sich, als sie spürte, wie ihr das Wasser übers Kinn lief. Als sie schließlich genug hatte, wandte sie sich von dem Glas ab und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust.
    Seine Weste war aus feinem Material, das Leinen seines Hemdes weich und warm. Ihr Kopf schmerzte immer noch entsetzlich, aber sie war ... sie war in Sicherheit. Sie hatte einen Beschützer, zum ersten Mal jemanden, der sie hielt und sie umsorgte und der dabei auch noch wunderbar roch.
    Libanon, dachte sie ... ohne einen bestimmten Grund.
    Dieser Zustand der Geborgenheit dauerte jedoch nicht lange an. Ihr Beschützer ließ sie aufs Bett zurücksinken, zog die Decke über sie, und obwohl sie enttäuscht aufstöhnte und sich mit einer Hand an seine Weste klammerte, ging er.
    Als sie erneut Schritte kommen hörte, öffnete sie die Augen - und schloss sie sogleich wieder.
    Lord Vere.
    Nein.
    Nicht er.
    „Kommen Sie, Lady Vere“, rief er mit unangebrachter Fröhlichkeit. „Ich weiß, die Versuchung ist groß, einfach im Bett zu bleiben, aber Sie müssen jetzt aufstehen. Das Badewasser wartet.“
    Was hatte er in ihrem Zimmer zu suchen? Und warum siezte er sie wieder? Sie musste immer noch träumen.
    Erinnerungen an die letzte Woche kehrten mit Macht zurück. Lady Kingsleys Rattenproblem. Ein Haus voller Junggesellen. Der reizende Lord Frederick. Das Gerangel im Arbeitszimmer ihres Onkels. Die Hochzeit.
    Sie war verheiratet. Mit Lord Vere.
    Sie hatte die Nacht mit ihm verbracht.
    „Soll ich Ihnen ein Liedchen singen, damit Sie wach werden?“, erkundigte er sich voller Eifer. „Ich weiß auch schon was. ,Daisy, Daisy, ich lieb dich ja so, bin halb verrückt nach dir, jucho' ...“
    Sie rappelte sich hoch. „Danke. Ich bin schon wach.“ Als sie sich auf dem Bett bewegte, verrutschte die Decke und gab den Blick frei auf einen Blutfleck auf den Laken. Ihre Hand hob sich zu ihrem Hals, als mehr Erinnerungen auf sie eindrangen, ihren Kopf überfluteten. Sie erinnerte sich an das Gefühl seiner Zähne an ihrer Zunge - was für eine überaus bizarre Sache. Sie erinnerte sich, wie er sie auf sein Bett geworfen hatte - gütiger Himmel! Und an Schmerz - entsetzlichen, brennenden Schmerz zwischen ihren Beinen. Sie zuckte angesichts dieses Erlebnisses zusammen.
    Aber wie verlässlich waren diese Erinnerungen? Hatte sie nicht über den Hope-Diamanten gesprochen? Und gab es da nicht noch ein Taschentuch, dass wie der Libanon gerochen hatte? Und was konnte sie nur dazu verleitet haben, das Lied der Lieder zu erwähnen?
    „Aber ich habe doch gerade erst mit dem Singen angefangen“, beschwerte sich Lord Vere. „Lassen Sie mich doch das Lied zu Ende bringen.“
    Sie schluckte, dann schwang sie entschlossen die Beine aus dem Bett. Als sie sich aufrichtete, merkte sie, dass sie praktisch mit nichts bekleidet war, nur mit ihrem Seidenmorgenrock. Gott sei Dank war es im Zimmer dämmerig, nur ein schwacher Lichtschimmer drang durch die Vorhänge - sie wusste nicht mehr, warum sie vorhin geglaubt hatte, es sei unerträglich hell hier. „Ich wäre entzückt, wenn Sie zu einem anderen Zeitpunkt singen würden. Aber entschuldigen Sie mich jetzt, Sir. Ich glaube, mein Bad wartet.“
    Er lief vor ihr her und öffnete die Badezimmertür für sie. „Noch einen Rat, meine

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