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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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noch nicht gut genug, um ihn zur Seite zu drehen und in den Spiegel hinter sich zu schauen. Aber ohne ihr Spiegelbild zu sehen, konnte sie ihr Korsett nur unzureichend schließen, das im Rücken zu schnüren war.
    An der Tür klopfte es kurz. „Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein, meine Liebe?“
    „Nein, danke. Es ist alles in bester Ordnung.“ Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war seine Hilfe. Am Schluss wären sie nur beide mit ihren Korsettschnüren an einen Stuhl gefesselt, wenn er sich daran zu schaffen machte.
    Als hätte er sie nicht gehört, trat er ein, in einen blauen Straßenanzug gekleidet. Ihr Onkel trug immer einen Gehrock, wenn er das Haus verließ, aber Herren ihrer Generation schienen weniger formelle Kleidung zu bevorzugen.
    „Sir!“
    Sie hielt sich das Korsett vor den Oberkörper. Sie war nicht angezogen - sie hatte nur ihre Leibwäsche an -, und in diesem Zustand sollte er nicht in ihrer Nähe sein. Dann fiel ihr Blick auf das Bett. Allein der Himmel wusste, was während der Nacht geschehen war.
    Der Himmel und Lord Vere. Was auch immer es war, was sich dort zugetragen hatte, es hatte seine Einstellung zu dieser Ehe auf jeden Fall gewandelt. Das bedrückte Schweigen von gestern war verschwunden; heute strotzte er wieder vor Elan, sein gewohnter linkischer Eifer schien vor nichts haltmachen zu wollen. Sie umklammerte das Korsett fester.
    „Wirklich, ich brauche keine Hilfe“, wiederholte sie.
    „Aber gewiss brauchen Sie die“, erklärte er. „Was für ein Glück für Sie, dass ich ein Experte für Damenunterwäsche bin.“
    Ach ja?
    Er drehte sie um und bewies zum ersten Mal in ihrer Gegenwart so etwas wie echtes Können, als er die Bänder ihres Korsetts effizient und ohne sie zu verheddern in ihrem Rücken zuschnürte.
    Sie war ehrlich erstaunt. „Wo haben Sie gelernt, ein Korsett zu schnüren?“
    „Nun, Sie wissen doch, wie es ist. Wenn man den Damen beim Ausziehen behilflich ist, ist es nur ein Gebot der Höflichkeit, ihnen auch beim Anziehen eine Stütze zu sein.“
    Es gab Damen, die sich von ihm aus ihren Korsetts helfen ließen, ohne durch einen Eheschwur dazu verpflichtet zu sein? Sie konnte nicht sagen, ob sie schockiert oder abgestoßen war.
    Er zog die Schnüre fest. Alle Luft wich aus ihr - eine tagtägliche Notwendigkeit, wenn sie in ihre Kleider passen wollte.
    „Aber das war, bevor ich Sie getroffen habe. Jetzt gibt es natürlich nur noch eine für mich - Sie.“
    Das war ein erschreckender Gedanke. Aber sie hatte nicht die Zeit, lange darüber zu grübeln, weil er mit den Unterröcken weitermachte.
    „Rasch“, sagte er. „Wir müssen uns beeilen. Es ist schon Viertel nach zehn.“
    „Viertel nach zehn? Sind Sie sicher?“
    „Natürlich.“ Er holte seine Taschenuhr hervor und zeigte sie ihr. „Sehen Sie, ganz genau.“
    „Und Ihre Uhr geht auch richtig?“ Sie hatte kein noch so geringes Vertrauen zu ihm fassen können.
    „Ich habe sie heute Morgen erst mit den Schlägen von Big Ben abgeglichen.“
    Sie rieb sich die immer noch empfindlichen Schläfen. Sie hatte irgendetwas vergessen, aber was nur? Es war etwas Wichtiges.
    „Meine Tante! Meine Güte, sie muss halb verhungert sein.“ Und völlig verängstigt, ganz allein in fremder Umgebung, ohne Elissande weit und breit.
    „Oh, nein. Kein Grund zur Sorge, es geht ihr bestens. Sie haben ihren Zimmerschlüssel im Salon liegen lassen, daher habe ich sie vorhin aufgesucht, als Sie noch im Bett lagen. Wir haben sogar zusammen gefrühstückt.“
    Er musste scherzen. Das hier war der Mann, der, wenn er vom Frühstückssalon zu seinem Zimmer gegangen war, vergessen hatte, dass er seine mit Eigelb bekleckerte Hose gegen eine saubere tauschen musste. Wie kam es, dass er sich an ihre Tante erinnerte?
    „Ich habe sie eingeladen, heute mit uns zu kommen und Ihren Onkel zu besuchen, aber sie ..."
    „Wie bitte?“ In ihrem Kopf drehte sich alles. „Ich dachte ... einen Moment lang dachte ich, Sie sagten, wir wollten heute zu meinem Onkel.“
    „Nun, ja, das habe ich auch vor.“
    Sie konnte nicht sprechen, sie konnte ihn nur anstarren.
    Er tätschelte ihr den Arm. „Machen Sie sich keine Gedanken. Ihr Onkel wird entzückt sein, dass Sie so gut verheiratet sind - Sie waren schließlich auf bestem Wege, so etwas wie ein Ladenhüter zu werden, meine Liebe. Und ich bin nun einmal ein Marquess, wissen Sie, ein Mann von Ansehen und Einfluss.“
    „Aber ... mein ... sie ...“ Elissande brach ab. In ihrer

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