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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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hier gerade geschah, für sie bedeutete.
    Nevinson war kein Hochstapler. Er war ein echter Kriminalinspektor, der dienstlich hier war.
    Und er log sie auch nicht an.
    Wie um diese Erkenntnis zu untermauern, wiederholte Nevinson für Lord Vere, was er soeben Elissande berichtet hatte.
    Ihr Onkel, ein Mörder.
    Elissande kam es vor, als explodierte ihr Kopf Stück für Stück. Es war kein schlimmes Gefühl, nur irgendwie unwirklich und bizarr. Es würde einen furchtbaren Skandal geben, das ließ sich nicht vermeiden. Aber was für ein wunderbarer Silberstreif. Ihr Onkel war verhaftet worden: Er war nicht in der Lage, Tante Rachel dazu zu zwingen, zu ihm zurückzukehren.
    Mehr noch, sobald er vor Gericht gestellt und verurteilt war, würde er für eine lange Zeit im Gefängnis sitzen. Vielleicht würde er sogar hängen. Und Elissande und Tante Rachel wären frei, herrlich frei.
    Sie hörte ihren Ehemann kaum, als er sagte: „Aber natürlich dürfen Sie und Ihre Männer das Herrenhaus von oben bis unten durchsuchen. Bist du damit einverstanden, meine Liebe?“
    „Wie bitte?“
    „Das ist der Zweck von Inspektor Nevinsons Besuch heute. Es ist von seiner Seite aus reine Höflichkeit, da ich glaube, er braucht unsere Einwilligung nicht, Highgate Court zu durchsuchen. “
    „Nun, ja, natürlich. Wir werden voll und ganz kooperieren.“
    Nevinson bedankte sich und erhob sich, um sich zu verabschieden.
    Sie musste sich beherrschen, damit sie nicht vor Freude schrie, als sie Nevinson einen guten Tag wünschte. Sobald er gegangen war, machte sie einen Luftsprung, umarmte ihren Ehemann und drückte ihn. Dann lief sie nach oben, während ihr die Tränen übers Gesicht strömten, um ihrer Tante von ihrer Befreiung zu berichten.
    Stephen Delaneys wissenschaftliches Interesse hatte tatsächlich vor allem der künstlichen Herstellung von Diamanten gegolten, wie die Kiste mit Unterlagen eindrucksvoll belegte, die Lord Yardley Holbrook geschickt hatte - offenbar waren die Akten, die Vere gelesen hatte, nur ein knapper Auszug gewesen.
    Während Vere schlief, um seinen Rum-Rausch auszuschwitzen, hatte Holbrook den Code entschlüsselt, den Douglas in seinem Dossier verwendet hatte. Letzte Nacht hatte Vere dann unter Zuhilfenahme von Holbrooks Anleitung ein paar Seiten des Schriftstücks decodiert und dabei einen Bericht erhalten, der exakt einzelnen Seiten aus Delaneys Laborheft glich. (Offenbar hatte Delaney ein System angewandt, bei dem er sich Notizen in seinem eigenen Laborheft gemacht hatte; sein Assistent wiederum kopierte diese Anmerkungen in ein zweites Heft, das aus Sicherheitsgründen an einem anderen Ort verwahrt wurde.) Douglas hatte, nach seinem Diebstahl, aller Wahrscheinlichkeit nach das ursprüngliche Laborheft vernichtet, nicht aber damit gerechnet, dass es noch ein Ersatzheft gab. Das Vorhandensein eines solchen hatte ihn belastet, stellte es eindrucksvoll die Verbindung zwischen Douglas’ Dossier und Delaneys Forschungsarbeiten her.
    Und noch besser: Es fand sich eine Bemerkung am Rand einer Seite in Douglas’ Dossier, die entschlüsselt lautete: Hätte den Bastard nicht beseitigen sollen, bevor es mir gelungen war, seine Ergebnisse zu reproduzieren.
    Das reichte aus, um Douglas zu verhaften und anzuklagen. Und zusammen mit den laufenden Ermittlungen bezüglich seiner anderen Verbrechen und dem Druck von Yardley - als Folge von Veres Bitte - reichte es auch, um Douglas ohne Kaution festzuhalten.
    Vere war plötzlich müde. Diese bis in die Knochen dringende Müdigkeit am Ende eines Falles kam immer. Aber dieses Mal schien er erschöpfter als sonst zu sein. Vielleicht auch, weil seine Frau im Stockwerk über ihm buchstäblich Freudensprünge machte und der dumpfe Laut, mit dem sie auf dem Boden landete, durch die Decke widerhallte.
    Der Zweck dieser Ehe hatte sich für sie erfüllt: Sie war sicher vor ihrem Onkel, sie war frei - und ihre Tante ebenfalls. Er würde noch ein wenig Zeit verstreichen lassen - damit Douglas vor Gericht gestellt und verurteilt werden konnte -, bevor er eine Annullierung verlangte.
    Es war immer noch möglich, zog er vor zu glauben, den Schaden wiedergutzumachen, den sie angerichtet hatte. Wenn mehr Zeit vergangen war und er Abstand gewonnen hatte, würde sich ihr Lächeln nicht mehr in seine Vorstellungen von Ruhe und Frieden drängen. Dann würde er, wenn er schlichte Gesellschaft wollte, schlichte Gesellschaft erhalten, und all den stillen Trost, den sie mit sich brachte.
    Die Gefühle,

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