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Eine skandaloese Liebesfalle

Titel: Eine skandaloese Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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bedacht, die Angelicas Freundschaft in seinem Leben gespielt hatte, besonders in den schweren Jahren unter seinem Vater - bis jetzt, da er voll mit Gefühlen war, die eben diese Freundschaft zu gefährden drohten.
    „Nun, wo waren wir?“ Sie stellte ihre Kaffeetasse ab und suchte die Stelle in ihrem Tagebuch. „Ah, hier. ,Der liebe, alte Herr, offensichtlich erfreut über das Gespräch, lud uns in die Pfarre zum Tee ein.““
    „Wir waren auf Lyndhurst Hall, nicht wahr?“, fragte er und begann sich ganz dunkel zu erinnern. „Eine Einladung zur Hausgesellschaft der Herzogin zu Ostern?“ „Genau. Und jetzt hör dir das an: ,Der Tee war sehr nett und die Ehefrau des Vikars auch, aber was mein Interesse erregte, war ein Gemälde im Empfangssalon des Pfarrhauses. Ein wunderschöner Engel, der den Hauptteil der Leinwand einnahm, schwebte über einem Mann, der sich eindeutig in einem Zustand ehrfürchtiger Verzückung befand. Das Bild hieß Die Anbetung des Engels. Ich habe die Frau des Vikars nach dem Namen des Künstlers gefragt - er hatte nur mit seinen Initialen G. C. signiert. Aber die Vikarsgattin wusste es selbst nicht; sie sagte jedoch, sie hätten das Gemälde bei einem Londoner Kunsthändler gekauft, einem Mr Cipriani.“
    „Cipriani? Der Mann, der nie ein Stück vergisst, das durch seine Hände gegangen ist?“
    „Ganz genau der“, sagte sie und schloss zufrieden ihr Tagebuch. „Er hat sich inzwischen aus dem Geschäft zurückgezogen, aber ich habe ihm heute Morgen geschrieben. Wer weiß? Vielleicht empfängt er uns, wenn wir ihn aufsuchen.“
    „Du bist ein Schatz“, erklärte er und meinte jedes Wort ehrlich.
    „Natürlich“, erwiderte Angelica, und ihre schwarzen Röcke raschelten, als sie sich erhob. „Du siehst also, ich habe meinen Teil der Abmachung gehalten. Jetzt bist du an der Reihe. “
    - Seine Hände wurden schweißfeucht. Es graute ihm davor, sie wieder nackt zu sehen, obwohl er es kaum abwarten konnte, in sein Atelier zu gehen und ihre wunderschöne Gestalt wie ein Festmahl vor sich ausgebreitet zu haben - ein Festmahl für einen Mann, der fasten musste.
    Er hatte an dem Bild gearbeitet, sein Kopf voller wollüstiger Bilder, während er Farbe, Struktur und Komposition analysierte. Seine Träume, seit sie das Thema Aktdarstellung angesprochen hatte, ohnehin schon heimgesucht von erotischen Intermezzos, hatten mittlerweile eine besorgniserregende Lebendigkeit angenommen.
    Er räusperte sich ... und musste sich gleich darauf erneut räuspern. „Ich nehme an, dann möchtest du wohl jetzt ins Atelier gehen?“
    Freddie hatte das Atelier erleuchtet - viel zu viel Licht, wie Angelica fand. Ihre Haut würde in solchem Licht unerträglich hell schimmern, dabei zog sie es vor, wenn die Fleischtöne in Gemälden natürlich wirkten.
    Sie entdeckte einen Fotoapparat, allerdings nicht Freddies Kodak Nr. 4, die sie zuvor schon gesehen hatte, sondern eine weitaus komplizierter aussehende Studiokamera auf einem hölzernen dreibeinigen Stativ und mit Bälgen für die Einstellung der Schärfe sowie einem schwarzen Tuch, das über die Rückseite drapiert war. Es gab auch ein Blitzlicht, ein Seihtuch und mehrere weiße Leinwände, die in unterschiedlichen Winkeln aufgestellt waren.

„Wofür ist die Kamera?“, fragte sie, als er das Studio wieder betrat, nachdem sie sich ausgezogen und hingelegt hatte.
    „Es muss anstrengend für dich sein, derart lange in einer Pose zu verharren, zumal ich nicht sonderlich schnell male. Aber sobald ich die Fotografien habe, kann ich mit ihnen Weiterarbeiten und du musst nicht länger in der Kälte zittern. “
    „Es ist aber gar nicht kalt.“ Im Kamin brannte ein Feuer, und er hatte mehrere Kohlebecken aufstellen lassen. Ihm musste warm sein.
    „Trotzdem.“
    „Aber Fotografien zeigen doch keine Farben!“
    „Vielleicht nicht, aber sie geben Schattierungen und Kontraste wieder, und ich kenne bereits den exakten Farbton deiner Haut“, verkündete er und verschwand hinter dem schwarzen Tuch.
    Enttäuschung machte sich in ihr breit. Ihr Aktgemälde war ihr Schachzug gewesen, damit er sie als Frau wahrnahm, nicht nur als Freundin. Und bislang hatte sie ihr Vorgehen insgesamt betrachtet als erfolgreich eingeschätzt - er hatte sie in der Dunkelkammer merkwürdig angesehen, als wollte er sie küssen. Aber wenn er erst einmal die Fotografien hatte, würde sie nicht mehr nackt für ihn posieren müssen, nein, sie würde überhaupt nicht mehr im Atelier

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