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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Anspannung im Raum ließ ein wenig nach; der Makler legte das Buch auf den Tisch und schlug es auf. Er blätterte nervös darin
herum, wanderte dann mit dem Finger über eine der Seiten und hielt schließlich inne.
    »Schreiben Sie es auf.«
    Stolemore gehorchte.
    Tristan hatte den Eintrag bereits gelesen und auswendig gelernt. Als Stolemore fertig war und ihm den Zettel mit der Adresse hinschob, lächelte Tristan - diesmal mit seinem ganz eigenen Charme.
    »Auf diese Weise«, er sah Stolemore tief in die Augen, während er den Zettel in die Innentasche seines Mantels steckte, »können Sie - sofern jemand danach fragen sollte - ruhigen Gewissens behaupten, Sie hätten niemandem seinen Namen oder seine Adresse gesagt . Und nun beschreiben Sie uns, wie er aussieht. Es handelt sich doch um einen einzelnen Mann, oder nicht?«
    Stolemore nickte in dieselbe Richtung, in die das Papier verschwunden war. »Nur der eine. Unangenehmer Zeitgenosse. Dem Aussehen nach durchaus ein Gentleman - schwarze Haare, blasse Haut, braune Augen. Gut gekleidet, aber nicht den Ansprüchen Mayfairs genügend. Landadel oder so was in der Richtung. Er hat sich jedenfalls überheblich genug aufgeführt. Noch recht jung, hat aber irgendwie was Böses an sich und ist überaus leicht zu reizen.« Stolemore legte eine Hand an den Bluterguss über seinem Auge. »Ihn nicht wiederzusehen, wäre bei Gott kein Verlust.«
    Tristan neigte den Kopf. »Wir werden sehen, was sich tun lässt.«
    Er drehte sich um und ging zur Tür. Charles folgte ihm auf dem Fuß.
    Auf dem Gehweg blieben sie stehen.
    Charles verzog das Gesicht. »So gerne ich auch einen Blick auf unsere zukünftige Festung werfen würde«, sein schalkhaftes Grinsen trat in Erscheinung, »und auf unsere reizende Nachbarin … Aber ich muss leider von dannen - das gute alte Cornwall ruft.«
    »Ich danke dir für deine Hilfe.« Tristan reichte ihm die Hand.
    Charles schüttelte sie. »Jederzeit.« Ein Anflug von falscher Bescheidenheit umspielte seine Züge. »Um ehrlich zu sein, habe ich es regelrecht genossen - auch wenn es nur eine Kleinigkeit war. Auf dem Land habe ich das Gefühl, völlig einzurosten.«
    »Niemand hat behauptet, dass die Umstellung leichtfallen würde - für uns noch weniger als für jeden anderen.«
    »Du hast wenigstens eine sinnvolle Beschäftigung. Das Einzige, was mich beschäftigt, sind Schafe, Kühe und Schwestern.«
    Tristan musste über Charles’ abgrundtiefen Unmut lachen. Er klopfte ihm auf die Schulter, dann gingen beide ihrer Wege - Charles zurück nach Mayfair, Tristan in die andere Richtung.
    Sprich, in Richtung Montrose Place. Es war noch nicht einmal zehn Uhr. Er wollte mit Gasthorpe reden, dem ehemaligen Hauptfeldwebel, den sie nunmehr als Majordomus des Bastion-Klubs eingestellt hatten und der die abschließenden Arbeiten im Klub überwachte; danach würde er, wie versprochen, bei Leonora vorbeisehen.
    Und zwar um - wie ebenfalls versprochen - die weitere Vorgehensweise mit ihr abzusprechen.
     
    Um elf Uhr klopfte er an der Eingangstür der Carlings. Der Butler führte ihn in den Salon; als er eintrat, erhob sich Leonora von ihrem Platz auf dem Sofa.
    »Guten Morgen.« Sie knickste höflich, während er sich über ihrer Hand verneigte.
    Die Sonne hatte sich zwischen den Wolken hindurchgekämpft; ihre Strahlen, die auf das satte Grün des Gartens fielen, erregten Tristans Aufmerksamkeit.
    »Lassen Sie uns in den Garten gehen.« Er hielt ihre Hand fest. »Ich würde mir gern einmal die hintere Grundstücksmauer ansehen.«
    Sie zögerte einen Moment, neigte dann aber den Kopf; sie wäre vorausgegangen, doch er gab ihre Finger nicht frei. Stattdessen schloss er seine Hand fester um die ihre. Sie warf ihm einen flüchtigen
Blick zu, während sie Seite an Seite auf die Verandatüren zugingen. Sie stießen sie weit auf und traten hindurch. Als sie die Stufen hinunterstiegen, legte er ihre Hand auf seinen Arm.
    Er bemerkte ihren flatternden Puls unter seinen Fingern.
    Sie hob den Kopf. »Wir müssen durch den Bogen in der Hecke hindurchgehen.« Sie deutete vor sich. »Die Mauer befindet sich am hinteren Ende des Küchengartens.«
    Der überaus großzügig angelegt war. Mit Henrietta im Schlepptau schlenderten sie den Mittelweg hinunter, vorbei an Reihen von Kohlköpfen, gefolgt von mehreren brachliegenden Beeten und einigen lang aufgetürmten Haufen aus Blättern und anderen Gartenabfällen, die still vor sich hin schlummerten und auf den Frühling

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