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Eine skandalöse Versuchung

Eine skandalöse Versuchung

Titel: Eine skandalöse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wurden schmal. Sie hielt seinem Blick gelassen stand.
    Schließlich antwortete er ihr. »Ich habe Stolemore heute Morgen einen Besuch abgestattet.« Er nahm ihre Hand, legte sie auf seinen Arm und führte sie den Weg hinauf.
    »Und?«
    »Er hat sich bereiterklärt, mir den Namen des Mannes zu nennen, der Ihr Haus unbedingt kaufen wollte. Ein gewisser Montgomery Mountford. Sagt Ihnen der Name irgendetwas?«
    Sie blickte ins Leere, während sie im Geiste den Kreis ihrer Bekannten und Familienmitglieder durchging. »Nein. Es ist auch keiner von Humphreys oder Jeremys Kollegen. Ich helfe den beiden manchmal mit der Korrespondenz - dieser Name ist mir noch nie untergekommen.«
    Als er ihr nichts entgegnete, sah sie ihn an. »Hat er Ihnen eine Adresse genannt?«
    Er nickte. »Ich werde hingehen und sehen, ob ich irgendetwas in Erfahrung bringen kann.«
    Sie hatten den Heckendurchgang erreicht. Leonora blieb stehen. »Und wo?«
    Er begegnete ihrem Blick; wieder kam es ihr so vor, als wäre er irgendwie verärgert. »Bloomsbury.«
    »Bloomsbury?« Sie starrte ihn an. »Da haben wir vorher gewohnt.«
    Er runzelte die Stirn. »Bevor Sie hierher gezogen sind?«
    »Ja. Ich habe Ihnen doch erzählt, dass wir erst vor zwei Jahren
hier eingezogen sind, als Humphrey das Haus geerbt hat. Die vier Jahre davor haben wir in Bloomsbury gelebt. In der Keppell Street.« Sie fasste seinen Arm. »Vielleicht ist es ja ein ehemaliger Nachbar, der aus irgendeinem Grund …« Sie gestikulierte ratlos. »Wer weiß warum, aber irgendeine Verbindung wird es da wohl geben.«
    »Möglicherweise.«
    »Kommen Sie!« Sie schritt eilig in Richtung Salontür. »Ich werde Sie begleiten. Wir haben noch reichlich Zeit bis zum Mittag.«
    Tristan unterdrückte ein Fluchen und folgte ihr. »Sie müssen mich wirklich nicht …«
    »Und ob ich das muss!« Sie warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. »Woher wollen Sie sonst wissen, ob dieser Mr Mountford irgendetwas mit unserer Vergangenheit zu tun hat?«
    Darauf hatte er leider keine überzeugende Antwort parat. Er hatte sie mit der eindeutigen Absicht geküsst, ihre Neugier an sinnlichen Erfahrungen weiter anzustacheln und sie im Gegenzug zumindest so weit von der Einbrechersuche abzubringen, dass er dieser Tätigkeit ungestört allein nachgehen konnte. Offenbar war ihm beides misslungen. Er schluckte seinen Ärger hinunter und folgte ihr die Stufen hinauf.
    Durch die Verandatüren hindurch.
    Er blieb unvermittelt stehen. Es war beileibe nicht seine Art, der Führung anderer zu folgen, schon gar nicht, wenn diese Führung in den Händen einer Frau lag. »Miss Carling!«
    Sie blieb vor der Flurtür stehen. Mit hocherhobenem Kopf und angespanntem Rücken wandte sie sich zu ihm um. »Ja?«
    Er musste sich zwingen, sie nicht böse anzufunkeln. Er sah die Unnachgiebigkeit, die aus ihren hübschen Augen, aus ihrer gesamten Haltung sprach. Er dachte einen Augenblick lang nach, dann beschloss er - wie es jeder erfahrene Befehlshaber angesichts einer unerwarteten Situation tun würde -, spontan seine Taktik zu ändern.
    »Schon gut.« Voll innerem Widerwillen bedeutete er ihr weiterzugehen.
In einem weniger wichtigen Punkt nachzugeben, mochte bedeuten, seine Position an anderer Stelle zu stärken.
    Mit einem strahlenden Lächeln öffnete sie die Tür und führte ihn in die Eingangshalle.
    Er folgte ihr mit fest aufeinandergepressten Lippen. Zum Glück war es lediglich Bloomsbury.
     
    Tatsächlich war es gerade in Bloomsbury durchaus von Vorteil, eine Dame am Arm zu führen. Er hatte vergessen, dass in jener bürgerlichen Gegend, in die Mountfords Adresse sie führte, ein Paar weitaus weniger Aufsehen erregte als ein einzelner, wohlgekleideter Gentleman.
    Das Haus in der Taviton Street war schmal und hoch. Es handelte sich um eine Pension. Die Besitzerin - eine gepflegte, streng wirkende Frau, ganz in Schwarz gekleidet - öffnete ihnen die Tür und kniff bei dem Namen Mountford die Augen zusammen.
    »Der ist nicht mehr hier. Letzte Woche abgereist.«
    Sprich, nachdem sein Einbruch in der Nummer zwölf gescheitert war. Tristan zeigte sich überrascht. »Hat er gesagt, wohin er will?«
    »Nein. Hat mir nur im Vorbeigehen das Geld in die Hand gedrückt.« Sie schnaubte verächtlich. »Wäre ich nicht zufällig da gewesen, hätte ich keinen blanken Schilling von ihm gesehen.«
    Leonora schob sich vor Tristan. »Wir sind auf der Suche nach einem Mann, der möglicherweise etwas über einen Vorfall in Belgravia wissen könnte.

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