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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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über ihren Mund, während sie sprach. Er spürte ein Kribbeln in seiner Unterlippe und zog sie kurz zwischen seine Zähne. Lindas goldene Augen ruhten erwartungsvoll auf seinem Gesicht. Ihm wurde heiß. Er öffnete den Reißverschluss seiner Jacke und schluckte trocken. „Sie wussten niemals, wohin Frank ging, wenn er das Haus verließ?“
    Was er hier tat, war vollkommen verrückt, und das wusste er.
    „Haben Sie vor, mir jetzt noch einmal all die enervierenden Fragen zu stellen, die ich Ihren Kollegen bereits einige Male beantwortet habe?“ Linda erhob sich abrupt.
    Automatisch stand auch Alexander auf. Sie ging hinüber zur Terrassentür und wandte ihm den Rücken zu. Er folgte ihr und blieb direkt hinter ihr stehen. Sein Blick fiel auf ihr Haar, das seidig glänzend auf ihre schmalen Schultern fiel. Reflexartig schob er die Hände tief in seine Hosentaschen, um so den übermächtigen und aberwitzigen Drang besser bekämpfen zu können, dieses wundervolle Haar zu berühren.
    „Ich kann nicht verhindern, dass ich mir meine Gedanken mache, Frau Michaelsen. Auch ich bin Polizist, und ich habe Ihnen bereits beim letzten Mal gesagt, dass Frank trotz allem ein wichtiger Teil meines Lebens geblieben ist. Egal, ob wir in den vergangenen Jahren noch Kontakt hatten oder nicht. Sein furchtbarer Tod ist mir sehr nahegegangen, das versichere ich Ihnen.“
    Ihre offenkundige Ablehnung machte ihn plötzlich wütend, und dadurch fand er für einen kurzen Moment zu seiner abgeklärten Professionalität zurück. Seine Stimme wurde eine Spurhärter. „Ich verstehe es nun einmal nicht, dass eine Ehefrau nicht weiß und offenbar auch nicht wissen will, mit wem und wie ihr Mann seine Freizeit verbringt, wenn er das Haus verlässt.“
    Sie schoss zu ihm herum, blitzte ihn aus wütenden Augen an und machte damit seine gerade zurückerlangte Selbstsicherheit wieder zunichte. „Es ist mir verflucht egal, ob Sie das verstehen, oder nicht, Herr Hellberg! Was mich betrifft, sind Sie jedenfalls ein vollkommen Fremder, und mein Leben geht Sie überhaupt nichts an!“ Sie betonte jedes einzelne Wort. Der Zorn verlieh ihren Wangen einen rosigen Hauch.
    „Sie sind …“
    Mein Gott!
    Beinahe hätte er etwas sehr Dummes gesagt. Ihr Anblick raubte ihm sprichwörtlich den Atem, und sein Gehirn funktionierte nicht mehr richtig. In diesem Moment erschien sie ihm unbeschreiblich anziehend – und es dauerte einige Sekunden, bevor er sich dieses Gefühl selbst eingestand. Langsam zog er seine Hände aus den Taschen seiner Jeans und ballte sie zu Fäusten. Sein Puls beschleunigte sich, und er wandte sich rasch von ihr ab, um sich nicht auch noch lächerlich zu machen, indem er sich verriet. Es war einfach töricht, sagte er sich, dass er so stark auf diese vollkommen fremde Frau reagierte. Töricht und dumm!
    Linda konnte nicht wirklich sagen, warum ihre Wut plötzlich verrauchte, während sie ihm ins Gesicht gestarrt hatte. Seine rauchgrauen Augen hatte er wie unter einem stechenden Schmerz kurz zusammengekniffen, bevor er sich von ihr abgewandt hatte. Eine Art Schuldbewusstsein drängte sich in ihren Kopf, und sie suchte verwirrt und ergebnislos einen Grund dafür.
    „Es … ähm … es tut mir leid, Herr Hellberg. Ich habe mich offenbar gehen lassen. Ich wollte Sie auf keinen Fall so anfahren. Das war äußerst ungerecht von mir. Es ist nur …“ Ihre Stimme begann leicht zu zittern und wurde eine Spur leiser. „Es ist im Augenblick alles nicht so einfach für mich.“
    Sofort drehte Alexander sich wieder zu ihr herum und folgte seinem Gefühl. Er griff nach ihren Händen und hielt sie mit denseinen fest. „Dann lassen Sie sich doch einfach ein wenig von mir helfen. Es würde mir wirklich viel bedeuten“, sagte er so sanft, wie es ihm möglich war.
    Linda blickte zu ihm auf und studierte sein Gesicht. Es wirkte überraschend offen, und seine Augen waren ruhig auf sie gerichtet. Der Mann strahlte Wärme, Stärke und vor allem Ehrlichkeit aus. Sie fühlte, wie sie unter seinem dunklen Blick eine Sicherheit empfand, die ihr schon seit ihrer Kindheit nicht mehr vertraut war. Unwillkürlich huschte ein sanftes Lächeln über ihr Gesicht.
    Dieses unerwartete Lächeln brachte Alexander vollkommen aus dem Konzept, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als es zu erwidern.
    Verlegen entzog ihm Linda ihre Hände und trat einen Schritt zurück. „Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee?“, fragte sie nahezu beiläufig, als wäre er ein alter Bekannter

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