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Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Eine Spur von Lavendel (German Edition)

Titel: Eine Spur von Lavendel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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verblüfft fest.
    Alexanders Mutter, Claudine Hellberg, konnte man wegen ihrer reifen Schönheit, ihres Charmes und ihrer auffallenden Eleganz selbst als viel jüngere Frau nur bewundern.
    Wie erwartet sah Henri Hellberg seinem älteren Bruder tatsächlich sehr ähnlich. Auch er hatte die dunkelgrauen, anhaltend glitzernden Augen und herrlich langen Wimpern seiner Mutter geerbt. Sein Haar trug er etwas länger, aber es war ebenfalls dunkel und genauso dicht wie das von Alexander. Nur im Körperbau unterschieden sich die beiden Männer deutlich voneinander. Henri war etwas größer, aber auch viel schmaler und feingliedriger gebaut als sein älterer Bruder. Henris Erscheinung unterstrich den Charakter des sensiblen, kreativen Menschen ebenso, wie Alexanders muskulöse, kräftigere Figur seine Tatkraft und stete Bereitschaft zum Beschützen hervorhob. Trotzdem strahlten beide Männer gleichermaßen eine unbeschreibliche Attraktivität und Männlichkeit aus.
    Vor ihrer Begegnung mit Adrienne Hellberg hatte Linda zunächst so etwas wie Angst verspürt. Dieses Gefühl verschwand jedoch schlagartig, als sie direkt in das offene Gesicht und in die warmen dunkelbraunen Augen der Frau sah, die Alexander vor ihr geliebt hatte. Diese Augen zeigten nicht die geringste Spur von Eifersucht oder gar Neid. Ganz im Gegenteil: Adrienne schien sich tatsächlich für Alexander und Linda zu freuen. Sie erwiderte Lindas Blick und hauchte ihr dann ohne Umschweife Küsschen auf beide Wangen, um sie willkommen zu heißen.
    Linda ihrerseits betrachtete Adrienne Hellberg unauffällig und musste zugeben, dass sie sich einer wirklichen Schönheit gegenübersah. Die Frau war das absolute Gegenteil ihres Typs, das stellte Linda auf den ersten Blick fest. Adrienne war groß, fast so groß wie Alexander. Trotz ihrer beiden Schwangerschaften hattesie sich eine fantastische Figur erhalten, die in ihren ausgeprägten Formen stark an das Schönheitsideal der frühen Sechzigerjahre erinnerte. Ihr Busen war üppig, sprengte fast die einfache Baumwollbluse, die sie trug, und betonte die schmale Wespentaille. Ihre langen schlanken Beine steckten in einer eng anliegenden verwaschenen Jeans. Das glänzend dunkelbraune Haar fiel ihr locker und in leichten Wellen über die Schultern. Adrienne Hellberg hatte ohne Frage eine starke sinnliche Ausstrahlung. Doch merkwürdigerweise war es gerade dieser Gegensatz, der Linda sofort und endgültig die neu erworbene Selbstsicherheit zurückgab.
    Letztlich konnte es Linda auch nicht mehr verwundern, dass auch die beiden Kinder einfach bezaubernd aussahen. Die kleine Nicole hatte sichtbar die klassische Schönheit ihrer Mutter geerbt, aber auch sie besaß die wundervollen rauchigen Augen ihrer Großmutter väterlicherseits. Richard hatte ebenfalls all die typischen Attribute seiner Großmutter geerbt und wirkte somit wie eine kindliche, engelhafte Ausgabe der beiden Männer in der Familie.
    Linda und auch Charlotte fühlten sich bereits nach wenigen Stunden liebevoll in Alexanders Familie aufgenommen. Die Tage vergingen wie im Fluge, waren angefüllt mit Lachen, Glück und stundenlangen Gesprächen in gemütlicher Runde. Die Landschaft um den Besitz der Hellbergs war auch zu dieser Jahreszeit einfach atemberaubend schön.
    Noch niemals zuvor war Linda in der Provence gewesen, und das milde Klima, das derzeit herrschte, tat ihr gut. Zusammen mit Alexander unternahm sie lange Spaziergänge, und er versprach ihr, im Sommer wiederzukommen, damit sie die Provence auch in ihrer schönsten Zeit bewundern konnte.
    „Ich kann kaum glauben, wie wundervoll es hier schon jetzt ist, Alex“, sagte Linda seufzend auf einem ihrer Streifzüge. „Es ist noch so warm wie bei uns im Frühling, und erst diese herrliche Landschaft.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht.
    „Oh, die milden Temperaturen sind zu dieser Jahreszeit keineSelbstverständlichkeit. Der Mistral hat sich bisher noch zurückgehalten. Wenn er aber erst über das Land fegt, kann es auch hier in der Provence ziemlich ungemütlich und kalt werden, glaub mir“, warf Alexander ein. „Wir haben einfach Glück, dass dieser tückische Wind bisher ausgeblieben ist. Es hat hier sogar schon Schnee gegeben, auch wenn du es dir gerade kaum vorstellen kannst.“
    Linda lachte. „Na, dann haben wir eben Glück, mir soll es recht sein. Jedenfalls muss es großartig sein, hier zu leben.“
    Alexanders Augenbrauen schnellten in die Höhe. „Nun, den Zahn muss ich dir leider gleich

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