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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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Geschäftssinns rettete Nicholas das Unternehmen und verdoppelte den Umsatz innerhalb eines Jahres.
    Von dem Gewinn konnte er ein Haus finanzieren, das den besonderen Bedürfnissen seines kranken Vaters gerecht wurde. Während der folgenden zwei Jahre erwirtschaftete der Verlag ein kleines Vermögen. Nicholas riet seinem Vater zum Verkauf, und John war einverstanden. Nun waren seine Eltern abgesichert, und Nicholas selbst investierte in verschiedene kleinere Hotels, um sein Geld zu vermehren.
    Mit Mitte zwanzig ging er schließlich ein, wie er meinte, kalkuliertes Risiko ein.
    Die Zeiten waren schlecht, daher waren die alten Olivenhaine, die sich um das Dorf herum erstreckten, ständig von überregionalen oder ausländischen Investoren bedroht. Eines Tages bat Nicholas’ Onkel ihn um Hilfe. Der Besitzer der heimischen Haine musste verkaufen, und es lag schon das großzügige Angebot eines Großunternehmers vor. Dieser Unternehmer plante die Anlage zahlreicher Baugrundstücke, was die Landschaft jedoch völlig zerstört hätte.
    Also fragte man Nicholas, ob er einspringen und die Gegend mit mehr Sinn für die Tradition ausbauen könne. Auf diese Weise bekäme der Besitzer sein Geld, und die idyllische Einheit des Dorfes würde bewahrt bleiben.
    Wäre die Anfrage ein paar Monate später gekommen – Nicholas hätte das gesamte Land ohne Umschweife kaufen können. Noch aber band ihm die Bank praktisch die Hände. Daher blieb ihm nur die Option, einen solventen Geschäftspartner zu finden, um mit dessen Hilfe den Kauf der Ländereien und die Errichtung eines kleinen stilvollen Hotels finanzieren zu können.
    Einer der Bankangestellten stellte ihm Carter McKenzie vor, und die Dinge nahmen ihren Lauf. Ohne zu zögern stimmte Carter sogar Nicholas’ Bedingung zu, den Großteil des Landes unberührt zu lassen. Er behauptete sogar selbst, es wäre eine Schande, die Schönheit der Natur aufs Spiel zu setzen.
    Gemeinsam hatten sie die Pläne für die Hotelanlage erstellt. Anschließend überließ Nicholas Carter McKenzie die Bauaufsicht, da er sich dringend um Geschäfte in Übersee kümmern musste. Er vertraute seinem Partner voll und ganz.
    Sieben Wochen später kam er zurück und stellte entsetzt fest, dass die Pläne geändert worden waren. Der Bau des Hotels hatte nicht stattgefunden. Stattdessen war der Teil der Haine, den sie als grünen Gürtel festgelegt hatten, gerodet und mit Bulldozern planiert worden, um dort zahlreiche lukrative Baugrundstücke anzulegen.
    Nicholas traute seinen Augen nicht. Das Schlimmste aber war der eisige Empfang, den ihm die Dorfbewohner bereiteten. Wo er früher von Freunden und Familie herzlich begrüßt worden war, begegnete man ihm nur noch mit feindseligen Blicken und abweisenden Worten. Sie alle gaben ihm allein die Schuld an der landschaftlichen Zerstörung. Genauso, wie er es selbst tat.
    Nicholas hasste Carter McKenzie für seine Lügen und seine unehrenhafte Geschäftsmoral. Er hatte ihm die einzigen Dinge genommen, die ihm etwas bedeuteten: seine Ehre und seine Familie.
    Als er ihn mit diesen Vorwürfen konfrontierte, zuckte Carter nur die Schultern. „Ich habe dir einen Gefallen getan. Jetzt werden wir sehr viel mehr Geld aus diesem Deal herausholen.“
    „Um das Geld ging es von Anfang an nicht“, schmetterte Nicholas zurück. „Du hättest einen saftigen Profit aus dem vereinbarten Geschäft gezogen. Stattdessen hast du das Land kaputt gemacht und uralte Zitronen- und Olivenbäume verbrannt, die den Menschen in dieser Gegend seit etlichen Generationen etwas bedeuten.“
    „Es geht immer um Geld“, sagte Carter barsch. „Ich habe nur gemacht, wozu dir selbst der Mumm fehlte. Du solltest mir dankbar sein.“
    „Ich habe dieser Gemeinde mein Wort gegeben, dass so etwas nicht passiert! Und das hast du gewusst.“
    Carter hatte nur abfällig gelacht, und dieses Gelächter ging Nicholas seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Es half ihm auch jetzt dabei, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Damals hatte er lediglich Schadensbegrenzung betrieben, indem er einen guten Teil seines Privatbesitzes veräußert und Carter ausbezahlt hatte. Nur um später von einem Vertrauten in der Bank zu erfahren, dass Carter es von Anfang an darauf angelegt hatte, Nicholas aufs Kreuz zu legen.
    Dafür musste Carter McKenzie eines Tages büßen. Nicholas hatte ihn nicht mehr aus den Augen gelassen und dabei festgestellt, dass Carter und seine Kinder für Geld grundsätzlich über Leichen gingen.

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