Eine stuermische Affaere
sechs Monaten gescheitert ist.“
„Das tut mir leid.“
Auf das Mitleid einer McKenzie konnte Nicholas verzichten. „Muss es nicht. Sylvias Betrug war kein großer Verlust für mich.“
Seine Verbitterung war ihm deutlich anzumerken. Hatte seine Exfrau ihn wirklich verletzt oder nur seinen männlichen Stolz beleidigt? Cat wünschte fast, dass es sich tatsächlich um verletzte Gefühle handelte, denn das machte Nicholas für ihr Empfinden irgendwie menschlicher.
Außerdem erklärte das sein teilweise extrem verschlossenes Verhalten. Sie selbst wusste genau, wie sich Zurückweisung anfühlte. Fast ihre gesamte Kindheit über hatte sie sich in ihrem eigenen Zuhause wie eine Fremde gefühlt. Man hatte ihre Gefühle in Grund und Boden getrampelt, ihr Vertrauen missbraucht und sie wieder und wieder enttäuscht.
Beinahe hätte sie ihre Hand nach Nicholas ausgestreckt, um ihn zu trösten, aber sein abweisender Blick hielt sie zurück. Außerdem wollte sie sich auf ein so emotionales Verhältnis gar nicht einlassen …
Das ist das Problem, wenn man mit jemandem schläft, überlegte Cat. Ganz leicht investiert man ernsthafte Gefühle und verliert den Blick für die Realität.
Nicholas sah, wie sie ihr Besteck beiseitelegte. Viel hatte sie nicht gegessen. „Sollen wir uns den Hauptgang ansehen?“, schlug er vor. „Ich glaube, es gibt …“
„Ich kann nichts mehr essen“, unterbrach sie ihn. „Bitte organisiere mir einfach eine Möglichkeit, schnellstmöglich zum Flughafen zu kommen.“
„Dir macht es also nichts aus, so angezogen zurückzufliegen?“
„Sei nicht albern“, sagte sie ungeduldig. „Wir können doch eine der Boutiquen unten anrufen. Ich werde mir eben etwas Neues kaufen.“
Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. „Cat, es ist ziemlich spät. Die Geschäfte sind alle geschlossen.“
Panik überfiel sie. „Schon, aber du kannst sie doch öffnen lassen?“
„Ich denke nicht. Die Angestellten sind doch längst zu Hause.“ Gelassen räumte er die Teller ab und stellte dann eine Schüssel mit Erdbeeren auf den Tisch.
Ungläubig starrte Cat ihn an. „Du hattest nie vor, mich heute noch nach London zurückzubringen, oder?“
Wahrheitsgemäß schüttelte er den Kopf. „Trotzdem bin ich ein Mann, der sein Wort hält. Wenn du wirklich gehen willst, lasse ich den Jet bereitstellen und rufe dir ein Taxi, das dich abholt.“
„Im Morgenmantel?“
„Wie ich schon sagte, daran kann ich im Moment nichts ändern. Meine Sachen werden dir wohl kaum passen.“ Ganz offensichtlich hatte er ohnehin nicht vor, sie ihr zu leihen. Er nahm eine Erdbeere aus der Schale. „Du solltest die hier versuchen. Sie schmecken toll zum Champagner.“
„Ich möchte keine, Nicholas.“
Cat zweifelte keine Sekunde daran, dass er mit einem Telefonanruf ihr Kleiderdilemma leicht hätte lösen können. Es ärgerte sie maßlos, sich in einer so hilflosen Position zu befinden.
„Soll ich dir mal verraten, was ich möchte?“, fragte er ruhig.
Nachdem eine Antwort ausblieb, lächelte er herausfordernd.
„Ich möchte gern die ganze Nacht damit verbringen, dich zu befriedigen.“ Seine Augen funkelten vielversprechend. „Ich möchte dich überall küssen, dich in meinen Armen halten und dich wieder und wieder nehmen.“ Seine direkten Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Wieder spürte Cat eine schier unerträgliche Sehnsucht in sich aufsteigen. „Und ich glaube, dass du das Gleiche willst“, schloss er.
„Du bist ein extrem arroganter Mann, Nicholas Zentenas“, murmelte sie gereizt.
Er legte eine Hand auf ihre. „Aber du willst mich, genau wie ich dich begehre. An diesem Punkt waren wir doch schon oft genug.“
Cat schloss die Augen und bemühte sich verzweifelt, einen klaren Gedanken zu fassen.
Es geht nur um Sex, redete sie sich ein. Wenn ich es nicht zulasse, kann er mir nicht wehtun. „Dann sitze ich hier wohl fest. Aber morgen besprechen wir noch einmal die Außenaufnahmen!“
„Cat?“
Sie erschrak, als er fest ihre Hand drückte.
„Komm her zu mir!“
„Red nicht so mit mir!“, verlangte sie entrüstet.
Spöttisch verzog er seinen Mund. „Du wolltest doch, dass ich dir nichts vorspiele. Dabei bist du diejenige, die sich hinter einer Fassade versteckt.“
Voller Unbehagen senkte sie ihren Blick.
„Ist dir kalt?“, fragte er plötzlich. „Du zitterst ja.“ Sachte zog er an ihrer Hand. „Komm her!“
Ein zweites Mal vermochte sie seine Bitte nicht zu ignorieren. Vor
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