Eine stuermische Affaere
jetzt bin ich schon dankbar, noch ein wenig länger die Geliebte spielen zu dürfen …
Reiß dich zusammen, Cat!, ermahnte sie sich energisch. Wir hatten ein kleines erotisches Intermezzo – weiter nichts. Das hat wohl kaum etwas mit dem wahren Leben zu tun. Zukunft ausgeschlossen.
Das Telefon klingelte, und Nicholas wandte sich zum Gehen. „Ich gehe besser ran.“
„Ja, es könnte wichtig sein“, erwiderte sie steif. Nachdem er den Raum verlassen hatte, und Cat hörte, dass er sich zum Telefonieren auf die Terrasse zurückzog, eilte sie ins Bad, um zu duschen. Sie musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen und sich auf ihren eigentlichen Auftrag konzentrieren. Leider lag ihr Morgenmantel noch draußen bei Nicholas …
In ein riesiges Badehandtuch gewickelt, schlich sie vorsichtig ins Wohnzimmer, um sich die heraufgebrachten Kleider anzusehen. Es waren alles Designerstücke, die mit Sicherheit ein Vermögen kosteten. Zu jedem Kleid befand sich am Bügel ein durchsichtiges Tütchen mit passender Unterwäsche in Cats Größe.
Ein Sommerkleid fiel ihr besonders auf. Es war aus reiner Seide und hatte die türkisgrüne Farbe eines karibischen Sommermorgens. Entschlossen nahm sie es vom Bügel und beobachtete fasziniert, wie das Sonnenlicht die Farbe zum Strahlen brachte.
„Eigenartig, dass du dieses Kleid ausgewählt hast“, sagte Nicholas plötzlich hinter ihr, und Cat fuhr herum. „Das hat mir auch am besten gefallen. Ich dachte mir, dass es an dir bestimmt umwerfend aussieht.“
„Es ist wirklich sehr schön.“ Krampfhaft hielt sie die Enden ihres Badetuchs fest, als er auf sie zukam.
„Probier es doch mal an“, schlug er vor.
„Um ehrlich zu sein, Nicholas, ich trage eigentlich keine Designerkleider.“ Mit einer schnellen Handbewegung hängte sie es zurück. „Das übersteigt mein Budget.“
„Hier im Haus werden aber nur Designersachen verkauft. Und keine Sorge, ich übernehme die Rechnung.“ Er nahm das Kleid wieder vom Bügel und reichte es ihr. „Entweder das, oder du fährst in diesem Aufzug nach Hause.“
Ganz langsam streckte sie den Arm aus und nahm das kostbare Stück entgegen. „Dann habe ich wohl keine andere Wahl. Aber ich zahle dir das Geld zurück.“
Sie war eine grandiose Schauspielerin, das musste Nicholas ehrlich zugeben. Ihre Stimme klang ernst und aufrichtig, und in ihren eindrucksvollen grünen Augen lag ein Schimmer, der ihn tief berührte. Er hätte schwören können, dass es ihr tatsächlich unangenehm war, dieses Geschenk zu akzeptieren.
Trotzdem, man musste schon eine grandiose Lügnerin sein, wenn man Menschen geschäftlich hinters Licht führen wollte, so wie sie es getan hatte. Ihr Vater verfügte ja ebenfalls über ein ausgesprochenes Schauspieltalent. Nicholas hatte ihm jedes Wort geglaubt, als Carter davon sprach, dass es eine Schande wäre, die Landschaft um das Dorf herum zu zerstören.
„Du brauchst mir nichts zurückzahlen. Mir reicht es, dich in diesem Kleid bewundern zu dürfen“, sagte er trocken. „Oh, und natürlich hier drin!“ Er hielt den Beutel mit der teuren Unterwäsche hoch. „Das ist Bezahlung genug.“
Betroffen sah er, wie ein Schatten über Cats Gesicht huschte. Fast hätte er sie in seine Arme gezogen, um sich für diesen letzten Satz zu entschuldigen.
„Ich sagte, ich gebe dir das Geld zurück, und das werde ich auch tun.“ Dann deutete sie auf die Dessous. „Und das da werde ich nicht brauchen.“ Damit warf sie den Kopf in den Nacken und schritt würdevoll zurück ins Schlafzimmer. Hinter ihr fiel die Tür mit einem Knall ins Schloss.
Cat zitterte vor Wut am ganzen Körper, während sie das Kleid auf dem Bett ausbreitete. Sie konnte es nicht richtig beschreiben, aber etwas in Nicholas’ Augen hatte sie wie ein Schlag getroffen. Er behandelte sie wie eine Konkubine, die man benutzen konnte, wie es einem gefiel.
Dabei war er in der vergangenen Nacht so zärtlich gewesen. Natürlich war ihr klar, dass sie sich darauf nicht viel einbilden durfte. Und verdammt noch mal, sie durfte ihm nicht gestatten, ihr emotional so nahe zu kommen!
Seufzend schlüpfte sie in das Sommerkleid und versuchte, den Reißverschluss zuzuziehen, als Nicholas hinter ihr das Schlafzimmer betrat.
Er ließ seinen Blick an ihr hinabgleiten. Es war merkwürdig, aber er hatte noch keine Frau so unfassbar erotisch gefunden wie Cat. Wann immer er sie betrachtete, wollten seine Hände seinen Blicken sofort folgen.
„Brauchst du Hilfe?“,
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