Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
Vom Netzwerk:
Sie raubte ihm den Verstand.
    „Sag so etwas nicht zu mir, Nicholas!“, bat sie leise.
    „Warum nicht, wenn es doch stimmt?“
    „Es ist nur … Ich will so etwas von dir nicht hören.“ Ihr Herz schlug schneller.
    „Wovor hast du so große Angst?“, murmelte er wie zu sich selbst.
    Ihr Blick trübte sich, aber Cat blieb stumm. Nicholas beugte sich vor und gab ihr einen Kuss, der so zärtlich war, dass sie ihn kaum spürte.
    Die Gondel glitt lautlos unter Brücken und an Häusern entlang, aber für Cat schien die Welt stillzustehen. Es fühlte sich so unbeschreiblich schön an, von Nicholas im Arm gehalten und geküsst zu werden. Während das Boot in den Hauptkanal einbog, frischte der Wind auf, und der Wellengang wurde unruhiger. Als sie von ein paar Spritzern Wasser getroffen wurden, fuhren sie für einen Moment lachend auseinander. Dann kuschelte Cat sich wieder eng an ihn.
    Vielleicht ist es verrückt, dachte sie, aber ich war noch nie in meinem Leben so glücklich.
    „Von hier aus kann man die Seufzerbrücke sehen.“ Nicholas zeigte in einen Seitenkanal. „Dort drüben.“
    „Traumhaft, nicht wahr?“, schwärmte sie. „Alles an dieser Stadt ist perfekt, wie in einer romantischen Filmkulisse.“
    „Ja, aber der Schein kann trügen. Diese Brücke führt in ein Gefängnis und heißt deshalb Seufzerbrücke, weil sie das Letzte ist, was ein Gefangener vor seiner Einkerkerung zu sehen bekommt.“
    „Tja, die Realität ist selten romantisch.“
    „Du bist viel zu jung und hübsch, um so zynisch zu sein“, bemerkte er grinsend. „Lass dir eines gesagt sein: Diese Stadt hat zahlreiche große Romanzen hervorgebracht. Zum Beispiel hält sich hartnäckig das Gerücht, Casanova sei aus diesem Gefängnis ausgebrochen, um seine einzig wahre Liebe zu treffen.“
    „Casanova hatte eine einzig wahre Liebe?“, gab sie lachend zurück.
    „Woher willst du das wissen?“, neckte er sie. „Er hatte nur einen äußerst schlechten Ruf. Um noch eine Redewendung zu bemühen: Beurteile nie ein Buch nach seinem Einband.“
    „Aber ignoriere auch niemals die Realität! Auch ein guter Ratschlag.“ Sie legte den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel hinauf. Wie aufregend es wäre, wenn sich zwischen Nicholas und ihr mehr entwickeln könnte …
    Verliebe ich mich etwa gerade in ihn?, dachte Cat, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Sie genoss einfach nur seine Gesellschaft und diesen herrlichen Ausflug. Nichts weiter!
    Die Gondel kam sanft zum Stillstand.
    „Das hat dir hoffentlich gefallen“, sagte Nicholas, während er Cat an Land half.
    „Es war großartig“, sagte sie ehrlich, wich seinem Blick allerdings aus. Die Vorstellung, sich in Nicholas zu verlieben, war beunruhigend. So naiv durfte sie einfach nicht sein, wo sie doch wusste, dass er diese Gefühle niemals erwidern würde. Mit jemandem wie ihm konnte sie nicht das Leben führen, nach dem sie sich sehnte – geordnet und bodenständig. Frauen waren für Nicholas nichts weiter als Spielzeug.
    Trotzdem, sie empfand etwas für ihn, auch wenn sie sich das nur ungern eingestand. Und wenn sie noch mehr Zeit mit ihm verbrachte, würden diese Gefühle stärker werden. Dann wachte sie eines Morgens auf und liebte Nicholas Zentenas von ganzem Herzen! Ihr Leben wäre spätestens dann ein einziger Scherbenhaufen.
    Sie musste es beenden, je früher, desto besser.
    Hand in Hand gingen sie langsam am Wasser entlang, bis sie den Markusplatz erreichten. Vor der eindrucksvollen Kulisse der Basilika stob ein Taubenschwarm in die Höhe, und neben einem der einladenden Cafés spielte ein Streicherquartett klassische Musik.
    Nicholas führte Cat zu einem der Tische und gab dem Kellner ein Zeichen.
    „Du bist so still. Geht es dir gut?“ Er musterte sie eindringlich.
    „Na klar. Alles in bester Ordnung.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    Nicholas bestellte Champagner und reichte Cat dann eine Karte.
    Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie musste diese Sache aufgeben, bevor er es tat. Aber als sie ihn über den Tisch hinweg anblickte, wurde ihr bewusst, dass sie dazu nicht in der Lage war. Es reichte, wenn sie damit wartete, bis sie zurück in London waren. Dann würde sie es tun …

11. KAPITEL
    Cat legte ein paar Unterlagen auf den Tisch ihrer Chefin und kehrte in ihr Büro zurück. Draußen regnete es, und die Regentropfen prasselten laut gegen die Fensterscheiben. Die Hitzewelle war vorüber, der Sommer offiziell vorbei, und Cats Stimmung war noch

Weitere Kostenlose Bücher