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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Paar zu schweben schien, sehen und erspüren. Die ungezwungene Zuneigung, einen Hauch Stolz, Beschützerverhalten und ja, sogar in dieser Zusammenkunft seitens der Männer ein gewisses Besitzverhalten; eine umgekehrte, aber offenere Zuneigung von den Frauen, die Akzeptanz all dessen, was ihre Männer ausmachte und sie ihnen zu bieten hatten, und ein Vertrauen, das unglaublich tief ging. Wenn Linnet überhaupt hätte gezeigt werden müssen, was die Grundlage für eine Ehe zwischen solchen Menschen bildete, dann bekam sie es hier zu sehen, direkt vor ihrer Nase.
    Logan und Linnet folgten Phoebe ins Speisezimmer. Auf dem Weg dorthin musterte er ihr Gesicht und fragte sich, was ihr wohl durch den Kopf geistern mochte. Ihm war nicht verborgen geblieben, dass sie alles genau beobachtete. Sie war still gewesen, stiller als sonst üblich, wenn auch äußerst aufmerksam und begierig lauschend. So als ob sie förmlich studierte, was um sie herum geschah.
    Er rückte ihr den Stuhl zurecht, damit sie sich setzen konnte, und nahm dann neben ihr Platz. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Suppe, die auf den Tisch gestellt wurde.
    Das Gespräch verklang während des Essens.
    Logan hatte keine Ahnung, was ihr durch den Kopf ging. Er wusste auch nicht, was er im Moment sagen sollte oder lieber nicht. Sie befanden sich in einer Zwickmühle - in einem frustrierenden Zwischenspiel, in dem sie weder vorwärtsgehen noch Entscheidungen fällen konnten. Sondern einfach nur abwarten, bis die äußeren Bedingungen sich klärten, bevor sie überhaupt etwas unternehmen konnten.
    Der Tag war in der Tat frustrierend gewesen. Zusammen mit Charles und Deverell war er in einem weiten Bogen um Paignton herumgeritten, ohne jedoch Spuren der Sekte zu entdecken. Keine Beobachtungsposten, weder von Sektenmitgliedern noch von angeheuerten Einwohnern. Und von den Dorfbewohnern war kein Hinweis auf die Sichtung unbekannter Männer in der Gegend gekommen.
    Es mochte sein, dass sie der Sekte vorübergehend entkommen waren. Wie er Charles und Deverell versicherte, würde die Sekte die Hauptstraßen nach Norden und Osten im Blick behalten, wohl wissend, dass er diese Richtung irgendwann einschlagen würde.
    Der Ritt über Wege und Felder hatte ihm Gelegenheit gegeben, seine persönliche Strategie zu überdenken und sich erneut zu vergewissern, dass es der richtige Weg war, sich vor Linnet zuerst als der Mann zu präsentieren, der er war, als der Mann, den die Jahre aus ihm gemacht hatten - um ihr die Chance zu verschaffen, sich persönlich zu überzeugen, wer er war und was er bisher aus seinem Leben gemacht hatte. Er wollte sie die Tatsachen wissen lassen, aufgrund derer sie beurteilen konnte, was er ihr und Mon Cœur bringen würde - bevor er ihr berichtete, dass er unehelich geboren worden war.
    Das war der Weg, der höchstwahrscheinlich zum Erfolg führen würde.
    Dass sie zu der Gruppe gehörte, mit der er seine Reise nach Elveden unternahm, hatte zu bedeuten, dass sie die Gelegenheit hatte, mit eigenen Augen zu sehen, welche Stellung er einnahm. Dass sie seinen Freundeskreis sehen konnte, das, was er in der Vergangenheit erreicht hatte, und seine Fähigkeiten. Sie konnte sich sogar ein Bild von seinem Wohlstand machen.
    All das hätte er ihr auch erzählen können, wie man eine Liste auswendig hersagte. Aber es war ihm viel lieber, wenn sie es mit eigenen Augen betrachtete und zu ihrer eigenen Einschätzung kam. So ging es schneller, in größerer Nähe und mit größerer Sicherheit.
    Ganz besonders da er nicht wusste, wie sie auf die Enthüllung seiner unehelichen, wenn auch adligen Geburt reagieren würde. In den ausgedehnteren Kreisen der Salons würde man ihn als den Mann akzeptieren, der er war. Er saß nicht im selben Boot wie jeder andere durchschnittliche Bastard, dessen Mutter aus den niederen Rängen geflüchtet war. Was ihn betraf, so stammte seine Mutter ebenfalls aus den höchsten Familien. Sein Rang glich eher dem der Kinder der alten Lady Melbourne, von denen man sich überall erzählte, dass sie alle andere Väter hatten, zu denen Lord Melbourne allerdings nicht gehörte.
    Die Gesellschaft akzeptierte ihn. Aber Linnet? Es gab Menschen, die größere Schwierigkeiten hatten als andere, über eine uneheliche Geburt hinwegzusehen.
    Nein, er glaubte nicht, dass seine Geburt Linnet vor Schwierigkeiten stellen würde. Aber als er den Löffel auf den Tisch legte, gestand er sich insgeheim ein, dass er zu feige war, das Risiko

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