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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und verzog das Gesicht. Der Zustand der Unentschlossenheit war nichts, was sie begrüßte. Aber sie konnte nicht entscheiden, ob sie den Anforderungen gerecht wurde, ohne zu wissen, wie genau diese Anforderungen aussahen und was diese Stellung mit sich brachte. Trotzdem musste die Diskussion darüber warten, bis seine Mission beendet war.
    Abgesehen von diesem Vorbehalt blieb, soweit sie es überblickte, nur noch eine einzige Hürde. In mancher Hinsicht mochte es sogar eine recht große Hürde sein, aber es war sinnlos, sich ihr zuzuwenden, bevor sie entschieden hatte, seinen Antrag anzunehmen.
    Es gab eins, was sie nicht länger tun durfte: sich weigern, diesen Antrag ernsthaft zu überdenken. Nicht mehr nach dem heutigen Tag, nicht mehr jetzt, wo ihr klar war - überdeutlich und höchst willkommen -, was er ihr alles bieten würde.
    Ganz davon abgesehen, dass sie als jungfräuliche Königin in ihren vorgerückten Jahren nicht länger unschuldig bleiben musste.
    Kinder. Noch nie hatte sie sich vorgestellt, mit irgendeinem Mann Kinder zu haben. Sie konnte es sich immer noch nicht vorstellen. Nur mit Logan. Mit Logan ... sie konnte, wenn sie ihn heiratete - und der Himmel mochte dafür sorgen, dass sie es tun konnte -, diese schmerzende, leere Höhle füllen, die sich unter ihrem Herzen eingenistet hatte.
    Draußen vor der Tür waren Schritte zu hören. Rasch fasste sie ihre Gedanken zusammen. Nickte unsichtbar. Soweit es für sie möglich war, wusste sie, wo sie stand.
    Sie streckte die Arme aus und zog die Vorhänge vor die Fensterscheiben. Drehte sich um und wartete ab, als er hereinkam, sie anblickte, die Tür schloss und das Zimmer bis zu ihr durchquerte. Auf der Kommode hatte sie eine brennende Kerze stehen gelassen, und im weichen Kerzenlicht stellte sie fest, dass er ... nun, nicht unbedingt nachdenklich war, aber trotzdem lag irgendein merkwürdiger Ausdruck in seinen Augen.
    »Was ist los?«
    Er schien überrascht, dass sie fragte, und wehrte sich nicht länger gegen sein Stirnrunzeln.
    »Ich habe nur gedacht ...« Er brach ab, als er vor ihr stand, stopfte die Hände in die Taschen und schaute nach unten. »Ich hatte nur gerade gedacht, dass du vielleicht in größerer Sicherheit wärst, wenn du mit den anderen Ladys reist.«
    Sie blinzelte. Ja, es mochte sein, dass sie bei Phoebe und Penny sicherer war - aber was war mit ihm?
    »Nein.« Sie presste die Lippen so aufeinander, dass es aussah wie bei einem störrischen Maultier - so hatte man es ihr jedenfalls oft gesagt -, fing seinen Blick auf und schüttelte den Kopf. Entschlossen.
    »Kommt nicht infrage. Ich reise mit dir.«
    Seine Lippen wurden schmaler.
    »Aber ...«
    »Nein.« Linnet drehte sich um und stapfte zum Bett. »Nein, nein, nein.« Sie schwang herum und durchbohrte ihn mit ihrem Blick. »Du hast mich von meinem verdammten Schiff getragen, um Himmels willen, auch noch vor den Augen meiner versammelten Mannschaft. Ja, ich weiß, dass du sie deinem fehlgeleiteten Willen dadurch unterworfen hast, indem du ihnen gesagt hast, dass es das Sicherste für mich sei, mit dir zu gehen ... aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es deine Idee war, mich mitkommen zu lassen, dich zu begleiten, bis deine Mission beendet ist. Und daher Nein. Es ist aussichtslos, wenn du jetzt plötzlich andere Saiten aufziehen willst.« Sie streckte das Kinn nach vorn und hielt seinem Blick stand. »Ich bleibe bei dir, und ich reise mit dir, bis deine Mission beendet ist. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.«
    Er betrachtete sie einen langen Moment lang. Dann zog er die Brauen hoch. Zog die Hände aus den Taschen und ging langsam zu ihr hinüber.
    Blieb vor ihr stehen und schaute ihr ins Gesicht.
    In seinen Augen lag immer noch Sorge.
    »Bist du dir wirklich ganz sicher, dass du das und nichts anderes willst? Allen Gefahren ins Auge blicken, was auch immer es sein mag, wovor wir flüchten müssen?«
    Sie erforschte seinen Blick, lauschte innerlich dem Hall, den die Worte hinterließen, mit denen er seine Mission und ihre mutmaßliche Zukunft beschrieben hatte. Eine Zukunft, die noch ungeklärt vor ihnen lag. Allen Gefahren ins Auge blicken, was auch immer es sein mag, wovor wir flüchten müssen. Genau das war die Frage, die auch in jenen Bereich gehörte.
    Würde ihre Antwort genauso lauten?
    Linnet wusste es nicht. Aber sie kannte ihre richtige Antwort hier und jetzt.
    »Ja. Ich bin mir vollkommen sicher.«
    Logan nickte bedächtig.
    »Einverstanden.«
    Sein

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