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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hinter ihren, schlang die Arme um sie und zog sie zu sich heran. Hielt sie fest.
    »Das siehst du falsch Du musst dich nicht ändern. Ich möchte nicht, dass du dich änderst. Du bist die Frau, die ich zu meiner Ehefrau machen will. Linnet Trevission, Kapitän und all das. Und was die Angestellten hier betrifft - die Lady, der sie jetzt huldigen, das ist die Lady, die jemanden aus ihren Reihen gerettet hat, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an ihre eigene Sicherheit zu verschwenden. Es kümmert sie nicht, was du sonst noch bist. Welche anderen Züge du noch an dir hast, denn das ist es, was sie in jenem Moment gesehen haben. Dein wahres Selbst hat ihre Ergebenheit geweckt.« Er hielt inne, und starrte auf ihren Hinterkopf. »In vielen Menschen weckst du Ergebenheit. So wie du bist.«
    Ihn eingeschlossen. Und er hoffte, dass es ihr bewusst war.
    Linnet hatte ihr Haar hochgesteckt gelassen. Mit der Wange hatte er ihr die flammenden Locken aus dem Nacken gestrichen und ihr einen sanften Kuss dorthin gedrückt.
    »Du bist in jeder Hinsicht die perfekte Frau für mich. So wie du bist.«
    Sie zappelte ein wenig hin und her, schmiegte sich noch tiefer in seine Arme, sagte aber nicht mehr als: »Schscht. Schlaf jetzt. In zwei Stunden musst du schon Wache schieben.«
    Innerhalb weniger Minuten hatte sie sich entspannt. Ihr Atem ging langsam und gleichmäßig.
    Er lauschte ihren Atemgeräuschen, die er als tröstend empfand, aber doch auch als merkwürdig verunsichernd. Einen Hauch unbehaglich, einen Hauch besorgt.
    Logan wusste nicht genau, worin das Problem lag. Noch nicht einmal, ob es überhaupt ein Problem gab. Wenn sie damit rang, seine Frau zu sein - das war doch gut, oder?
    Schlaf hüllte ihn ein, bevor er zu einer Entscheidung kommen konnte.

14
    19. Dezember 1822 
    The York House, Bath
    Am nächsten Morgen Punkt zehn Uhr folgte Logan Linnet aus dem Hotel. Angestrengt versuchte er, nicht zu grinsen, als die Angestellten einschließlich des ehrwürdigen Türstehers sich mit Kratzfuß verbeugten und Linnet wirklich und wahrhaftig hofierten, als ob sie mit Königswürden ausgestattet wäre.
    Sie hatte ihr rotes Reisekleid gegen ein strenges dunkelblaues Kutschenkleid getauscht, das auch aus Pennys Garderobe stammen musste. Mit ihrem Haar, das sie sich zu einer rotgoldenen Krone hochgesteckt hatte, sah sie von Kopf bis Fuß aus wie die jungfräuliche Königin, Elisabeth 1. Hin und wieder war sie sogar von einer frappierend hoheitsvollen Aura umgeben, und Logan war überzeugt, dass es ihr noch nicht einmal bewusst war.
    Ihren Umhang trug sie über dem Arm. Nur er wusste, dass die Falten den Dolch verdeckten. Sie warf beides in die Kutsche, drehte sich um und dankte den Angestellten für deren Aufmerksamkeit. Dann kletterte sie ins Wageninnere.
    Dabei erhaschte er einen Blick auf ihre Stiefel, die Freibeuterstiefel, die sie auch an Bord ihres Schiffes getragen hatte. Der Anblick, wie sie nichts mehr am Leib trug als ein Hemd und diese Stiefel, mit denen sie frühmorgens das Zimmer verlassen hatte - im Kerzenlicht, das sein flackerndes Licht über sie warf, als sie ihre Wache im Wohnzimmer übernahm -, dieser Anblick hatte dafür gesorgt, dass er keinen Schlaf mehr bekam.
    Er nickte dem Türsteher zu und folgte ihr in die Kutsche. Machte es sich auf dem Sitz neben ihr bequem, fand ihre Hand, verschränkte seine Finger mit ihren und drückte sie sanft. Unbeobachtet von den anderen, die das Gepäck verstauten, fing er ihren Blick auf und murmelte: »Du bist, was du bist. Es spielt keine Rolle, welche Kleidung du trägst. Ob du irgendwas auf die eine oder die andere Art machst. Ob du wunderbar sticken kannst oder Esel züchtest. Es ist egal. Denn die Menschen erkennen in dir die Lady, die du bist.« Er hob ihre verschränkten Hände und fuhr mit den Lippen über ihre Fingerknöchel. »Du spielst niemals etwas vor. Niemals gibst du etwas anderes vor als das, was du bist. Und das ist gut. Nicht etwa schlecht. Das gibt Sicherheit und spendet Trost. Das ist stark. Und es ist der Grund, weshalb die Menschen sich zu dir hingezogen fühlen.« Er senkte die Stimme, berührte ihre Finger wieder mit den Lippen und lächelte. »Deshalb bete ich dich an.«
    Linnet starrte ihm in die Augen, in diese bezaubernden mitternachtsblauen Augen, blinzelte dann heftig und schaute weg, als die anderen in die Kutsche kletterten.
    Verdammter Kerl. Unmöglicher Kerl. Er hatte tatsächlich begriffen.
    Im tiefsten Innern ihres Herzens konnte sie sich

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