Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
sich wieder auf die weiter bestehende Gefahr und sah, wie eine Stadtkutsche die Straße hinunter auf sie zurumpelte. Charles trat heraus, schwenkte die Arme und gab ein paar Befehle - und wich dann höchstwahrscheinlich fluchend zurück, als die nächsten Pfeile auf ihn niederregneten.
    Der erschrockene Kutscher brachte die Pferde zum Stehen, kletterte von seinem Bock und ging in Deckung - um dann seitlich an dem Gefährt wieder aufzutauchen und seinem Herrn zu berichten, was gerade geschah.
    Nachdem sie die Gefahrenlage in die andere Richtung geklärt hatten, blickte Logan zurück und rief den geduckten Lakaien ein paar Befehle zu. Die Männer nickten.
    Dann kroch Logan vorwärts, bis zur Ecke des Kutschbocks und hockte sich hin, um sein Gewehr in Stellung zu bringen - auf ein Ziel, das weder Linnet noch der Türmann sehen konnten.
    »Das ist ungeheuerlich«, zischte der Türsteher, »solche Dinge geschehen im York House einfach nicht. Hier nicht und nirgendwo in Bath!«
    Linnet bemühte sich, die Lippen nicht spöttisch nach oben zu ziehen.
    »Bedauerlicherweise doch. Aber seien Sie getrost, an einer kleinen Aufregung ist noch niemand gestorben. Und Ihr Mann«, sie machte eine Kopfbewegung auf den verletzten Lakaien, »ist nicht besonders schwer verletzt. Und jetzt treten Sie bitte zur Seite - ich glaube, Sie bekommen gleich Ihre restlichen Lakaien zurück.«
    Logan feuerte das Gewehr ab. Charles schoss ebenfalls.
    Die Lakaien rasten in einer Gruppe über den Bürgersteig und durch die Tür, während Deverell aus einem Kutschenfenster feuerte.
    Logan und Charles waren bereits dabei, ihre leer geschossenen Gewehre zurück in die Kutsche zu werfen, und kehrten mit Pistolen und Schwertern zurück. Deverell tauchte auf, und dann trennten sich die drei, bis an die Zähne bewaffnet - Charles und Deverell umrundeten den hinteren Teil der Kutsche und rannten dann gebückt über die Straße. Logan schaute Linnet an und signalisierte ihr, dass sie die Stellung der Sekte einkreisen wollten - wahrscheinlich, um sicherzustellen, dass der Feind auch tatsächlich die Flucht ergriffen hatte.
    Seit sie ihre Gewehre abgefeuert hatten, waren keine Pfeile mehr auf sie herabgeregnet.
    Linnet nickte, wartete, sah Logan über die Straße rennen, sah, wie er sich in die Schatten der Schaufenster eines Ladens duckte und wie er anschließend aus ihrem Blickfeld verschwand. Mit einem stummen Seufzer drehte sie sich um und nahm sich der Rolle an, die die Männer ihr überlassen hatten. Sie zupfte sich die Handschuhe von den Fingern und eilte zu einem schweren Tisch, hinter dem der Manager stand und alles aus Glubschaugen beobachtete. Dunkel konnte sie sich erinnern, dass Deverell gesagt hatte, ihre Zimmer wären bereits hergerichtet. »Wenn Sie in Ihrem Gästebuch nachschauen, finden Sie eine Buchung unter dem Namen >Wolverstone<, nehme ich an.«
    Der Name wirkte Wunder. Innerhalb weniger Minuten wurde sie in eine der schönsten Suiten des Hotels gebracht.
    Die Suite war luxuriös, sogar verschwenderisch eingerichtet, und hatte ausgehend vom Wohnzimmer in der Mitte zwei Schlafzimmer. Sie beanspruchte das Schlafzimmer links für sich und überließ das andere den Männern, protestierte aber auch nicht, als der Lakai Logans Beutel nach links trug.
    Innerlich grollte sie, obwohl es keinen Sinn ergab.
    Linnet eilte dem Lakaien nach und kam gerade noch rechtzeitig, um die Zofe daran zu hindern, Logans Beutel auszupacken, in dem der Köcher verstaut war. Sie fühlte sich bemüßigt, der Zofe zu gestatten, die Kleider auszupacken und aufzuhängen.
    Als die Zofe sich eifrig erkundigte, welches Kleid sie für das Dinner draußen lassen sollte, wählte Linnet ohne nachzudenken eines der Abendkleider aus - das aus grüner Seide. Denn die Frage hatte sie daran erinnert, dass jemand etwas zu essen bestellen musste.
    Linnet war recht unerfahren darin, Menüs auszuwählen - gewöhnlich kümmerte Muriel sich um solche Angelegenheiten -, aber ihr kam die wunderbare Idee, den Küchenchef des Hotels aufzusuchen. Der Mann war sowohl erfreut, dass er gefragt wurde, als auch beflissen, eine angemessene Mahlzeit zu arrangieren.
    Nachdem das erledigt war, betrachtete sie die Waffen der Männer, rief dann David zum Bericht zu sich und überzeugte sich, dass er unverletzt und wohl untergebracht war - und ebenso unbekümmert wie erregt durch das Geschehen -, dann fing sie an, auf und ab zu marschieren - nur um ständig die Hotelangestellten abwehren zu müssen, die an

Weitere Kostenlose Bücher