Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens

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seufzte. »Wir sollten unsere Abreise auf den Vormittag festlegen. Sagen wir, um zehn Uhr? Dann könnten wir immer noch spätestens um vier in Oxford eintreffen. Und so gern ich heute Abend auch auf die Jagd gehen würde, um zu sehen, ob wir die Truppe um Bristol finden und ausschalten können, so würden wir damit doch nur beweisen, dass das, was wir mit uns herumtragen, nichts als der Köder ist. Natürlich werden wir ihre Anzahl reduzieren, wo wir nur können. Aber wir müssen darauf warten, dass sie zu uns kommen.«
    Sein Tonfall hatte klargemacht, dass er normalerweise nicht so vorging. Auch Deverell verzog resigniert das Gesicht.
    Kopfschüttelnd schaute Logan die beiden an.
    »Wolverstones Befehle haben klargemacht, dass wir so tun müssen, als besäßen wir den Originalbrief.«
    »Ich weiß.« Charles seufzte. »Ich kann ihn verstehen. Aber es geht mir schmerzhaft gegen den Strich, diese mörderischen Sektenleute ungestraft durch die Maschen schlüpfen zu lassen.«
    Logan lächelte trocken.
    »Die Sekte wird keine Feuerwaffen benutzen. Aus dieser Ecke haben wir also nichts zu befürchten, es sei denn, sie heuern Einheimische an. Das ist durchaus möglich. Und wenn Sie Auge in Auge einem Sektenmitglied gegenüberstehen, das in jeder Hand einen Dolch trägt, dann ist es wohl ein Meuchelmörder. Rechnen Sie also mit dem Schlimmsten. Sie kämpfen auf Leben und Tod, wollen um jeden Preis den Sieg davontragen. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.«
    »Wo wir gerade über das Schlimmste reden«, sagte Deverell, »sollen wir Wachen aufstellen?«
    Logan zögerte, nickte dann.
    »Ich habe gelernt, niemals auf Vernunft und Logik zu vertrauen, wenn es um die Sekte geht.«
    Linnet, die es gewohnt war, vor dem Morgengrauen aufzustehen, beanspruchte die Wache vor Tagesanbruch für sich, wünschte allen eine gute Nacht und eilte in ihr Zimmer.
    Plötzlich war sie erschöpft, zog sich aus und das Nachthemd an, das die aufmerksame und unverhohlen in Ehrfurcht erstarrte kleine Zofe ihr herausgelegt hatte, ging dann zu Bett und stopfte sich die Decke um die Schultern.
    Sie schlief schon halb, als die Matratze sich durchbog und Logan unter die aufgetürmten Decken zu ihr schlüpfte. Linnet hatte sich auf die Seite gedreht, den Rücken zu ihm; er glitt näher, hart und warm, und schmiegte sich an sie.
    Im Dämmerschlaf spürte sie, wie er sie anschaute, und ihr dann einen weichen Kuss auf die Schulter drückte.
    »Ist alles in Ordnung? Du scheinst ziemlich ... erschöpft zu sein.«
    Logan hatte eine gewisse untergründige Anspannung gespürt, zwar nicht körperlich, da er ja mit den anderen zurückgekehrt war, aber doch eine Spannung unter ihrer äußerlichen Ruhe, dass sie verärgert war ... und sich über irgendetwas den Kopf zerbrach.
    Er legte eine Hand auf ihre Hüfte, rückte noch näher und fuhr mit den Lippen über ihr Ohr.
    »Es tut mir leid, falls die Zusammenstöße heute dich aufgeregt haben. Du hast zuvor vermutlich noch nicht so viele Männer getötet. Ja, es kann ziemlich aufwühlend sein.«
    Linnet schlug die Augen auf und warf ihm einen eindringlichen Blick zu, den er sogar im Dunkeln spürte.
    »Sei nicht albern. Sie versuchen, uns zu töten. Der Tod steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Es ist nicht das, was mich so aufwühlt.« Sie musterte ihn eindringlich. »Und wage es ja nicht, mich irgendwie aus der Sache auszuschließen, nur weil du glaubst, ich würde mich in ein hysterisches Frauenzimmer verwandeln.«
    Das tat er nicht, er wollte nur wissen: »Was wühlt dich dann auf?«
    Ihre Lippen wurden schmaler. Linnet musterte ihn mit halb zusammengekniffenen Augen, wandte den Blick ab und legte den Kopf wieder aufs Kissen.
    »Wenn du es schon unbedingt wissen musst ... es treibt mich fast in den Wahnsinn, dass ich so tun muss, als sei ich eine Lady. Dass ich darauf achten muss, was ich sage, was ich mache, wie ich mich benehme. Und jetzt diese süßen Unschuldslämmer, die zu dem Schluss gekommen sind, dass ich irgendeine Heldin bin. Was nicht stimmt. Das bin ich nicht.« In leiserem Tonfall fuhr sie fort: »Und zu allem Überfluss denken auch noch alle, dass ich deine Ehefrau bin. Selbst Charles und Deverell haben es sich schon angewöhnt. Das heißt, dass ich selbst bei ihnen das Gefühl habe, diese Rolle spielen zu müssen. Mich in irgendeine Form zwängen, die mir nicht passt. Offen gesagt, das bereitet mir Kopfschmerzen.«
    Er blickte längere Zeit auf sie hinunter. Dann legte er sich wieder hin, legte den Kopf