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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dass sie damit wohl doch nicht zu rechnen hatten. Nicht heute. Die Strecke nach Oxford war zu offen, und es gab zu wenig landschaftliche Hindernisse. Außerdem herrschte zu viel Verkehr - und sie waren, wie Logan betonte, zu weit entfernt von irgendwelchen Häfen.
    Auf Charles und Deverell lastete die Tatenlosigkeit eher noch schwerer. Beide schien es in den Fingern zu jucken, auszuschwärmen und etwas zu unternehmen. Logan war nicht überrascht, als seine Kameraden beschlossen, wieder Spion zu spielen - Pferde zu mieten und einen Kreis um die Kutsche zu reiten, um ihre Verfolger zu verfolgen.
    »Dann bekommen wir wenigstens einen besseren Eindruck, wie viele uns auf den Fersen sind«, sagte Charles.
    Logan wäre nichts lieber gewesen, als wieder im Sattel zu sitzen, draußen an der frischen Luft, selbst wenn ein arktischer Frosthauch in ihr zu liegen schien. Aber Linnet würde in der Kutsche ausharren müssen - alles andere wäre zu kompliziert - und er sah sich gezwungen, bei ihr zu bleiben.
    Falls ihre Vermutungen sich zufällig als falsch erweisen sollten, falls also wider Erwarten doch ein Angriff auf die Kutsche erfolgen sollte, würde er vor Ort gebraucht, um sie zu verteidigen und sie zu schützen. Alles andere war nicht zu vertreten.
    Charles und Deverell besorgten sich Pferde und suchten eine Stelle, von der aus die Kutsche beim Vorbeifahren zu beobachten war, um sich dann jeglichen Sektenmännern an die Fersen zu heften. Eine Viertelstunde später drängte Logan Linnet in die Kutsche, und sie brachen erneut auf.
    Wie vorhergesehen rollten sie zügig durch den dämmrigen Nachmittag, durch Faringdon in Richtung Oxford. Ohne Angriffe. Ohne Sektenmitglieder zu erblicken, und noch weniger Charles und Deverell.

Nachdem sie mehrere Meilen schweigend hinter sich gebracht hatten, drehte Linnet sich auf ihrem Sitz zu Logan um und schaute ihn an.
    »Ein Königreich für deine Gedanken.«
    Logan erwiderte ihren Blick kurz.
    »Ich habe an die anderen gedacht«, gestand er ein, »an meine drei Waffenbrüder.«
    »Was ist mit ihnen?«, drängte sie, als er verstummte.
    Logan zögerte. Und doch, wenn sie rechtmäßig angetraute Eheleute werden wollten ... er atmete tief durch.
    »Del ist durchgekommen, jedenfalls bis Somersham Place, und Gareth war in Boulogne, ist jetzt aber wahrscheinlich schon in England. Aber von Rafe hat niemand etwas gehört ... dabei ist er derjenige unter uns, der das Risiko am meisten liebt. Er ist der größte Draufgänger.« Er schaute sie an. »Reckless ist sein Spitzname, der Verwegene. Abgesehen davon war er der Vertraute von James.«
    Sie erforschte seinen Blick.
    »James ... das ist der, der gestorben ist?«
    Er nickte.
    »Wir alle haben James als unseren Junior betrachtet. Aber für Rafe war er mehr wie ein jüngerer Bruder. Ihn hat James’ Tod am härtesten getroffen.«
    »Du machst dir also Sorgen um Rafe?«
    Halb lächelte Logan, halb grinste er.
    »Du wirst das verstehen, sobald du ihm begegnest. Wir alle, also Del, Gareth und ich, werden uns um Rafe Sorgen machen, bis wir ihm leibhaftig gegenüberstehen und ihn wieder mit eigenen Augen betrachten können.«
    Erleichtert stellte er fest, dass sie nickte und wieder in Schweigen verfiel. So musste er nicht erläutern, dass er sich auch Sorgen darum machte, ein weiteres Mal damit konfrontiert zu werden, einen engen Freund zu verlieren - noch dazu an die Schwarze Kobra.
    Die Aussicht darauf, dass ihre Reise durch aufregende Ereignisse gestört werden könnte, verflüchtigte sich im frostigen Winterlicht. Daher fand Linnet es immer schwieriger, sich an ihren Entschluss zu halten. Ungeachtet dessen, dass nahezu jeder Versuch, einen vernünftigen Gedanken zu fassen, zum Scheitern verurteilt war, solange Logan mit seiner beruhigenden Ausstrahlung neben ihr saß, mit einer Hand ihre umfasste und seine männliche Wärme beständig ihre Sinne reizte, verspürte sie doch ständig den Impuls, sich mit ihm zu beschäftigen.
    Am Ende gab sie auf und ignorierte seine Nähe, so gut sie konnte. Im Lichte all dessen, was sie gelernt hatte und jetzt empfand, versuchte sie, die Vor- und Nachteile einer Ehe mit ihm zu erwägen. Bis jetzt hatte sie auf rein pragmatischer Ebene über eine Heirat mit ihm nachgedacht. Nur -wie sollte das funktionieren? Vielleicht waren darüber hinaus noch andere Gesichtspunkte zu berücksichtigen, solche, die wahrscheinlich sogar wichtiger waren.
    Sie wollte ihn, und das war in sich selbst schon unerwartet. Noch nie hatte

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