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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schritt.
    Dort zögerte sie. War sich zum ersten Mal an diesem Abend ihrer selbst nicht sicher.
    Das Gefühl brachte sie durcheinander. Linnet straffte die Schultern und erinnerte sich daran, dass sie eine kluge Entscheidung gefällt hatte, hob die Hand und klopfte. Sie wartete, hörte nichts, griff nach dem Knauf, drehte ihn um, öffnete und schaute ins Zimmer.
    Logan war nicht im Bett. Die Lampe brannte nicht; die Vorhänge hingegen waren zurückgezogen, und schwaches Mondlicht legte eine blasse Silberschwade über die Tagesdecke. Die Kerzenflamme erhellte nur einen kleinen Teil des großen Zimmers. Sie trat ein und stellte den Leuchter auf die hohe Schlafzimmerkommode, drehte sich um und entdeckte seine Silhouette am Fenster. Er hatte aufs Meer hinausgeschaut, schaute jetzt aber sie an.
    Nachdem ihr Blick sich an das Licht gewöhnt hatte, stellte sie fest, dass er immer noch vollständig angekleidet war.
    »Ich hatte angenommen, dass Sie schon zu Bett gegangen sind. Das sollten Sie eigentlich längst.«
    Er musterte sie einen Moment lang.
    »Wollen Sie zu mir kommen?«
    Nein, er konnte es nicht wissen. Er weiß es nicht, beschwor sie sich und erinnerte sich an ihren Entschluss.
    »Ich wollte nur Nachthemd und Morgenmantel holen.
    Ich schlafe nebenan in der Abstellkammer.«
    Mit ein paar langen Schritten war er bei ihr.
    »Sie schlafen lieber in der Abstellkammer als bei mir?«
    Linnet unterdrückte den Impuls, zurückzutreten, als der Abstand zwischen ihnen schwand und er weniger als dreißig Zentimeter vor ihr stehen blieb, sodass sie gezwungen war, den Kopf zu heben, um ihm in die Augen zu blicken. Das Kerzenlicht tauchte sie in tiefe und gefährliche Schatten. Aber sie hielt seinem Blick stand.
    »Unter den gegebenen Umständen«, stieß sie mit ruhiger Stimme aus, »wäre es unklug, das Bett mit Ihnen zu teilen.«
    »Unklug?« Er zog eine seiner teuflisch geschwungenen Brauen hoch und trat noch näher.
    Ihre Nerven zuckten. Instinktiv trat sie zurück - und landete mit dem Rücken an der Wandvertäfelung.
    Ihr Temperament flammte auf. Sie öffnete den Mund, um ihn zu beschimpfen.
    In Windeseile fuhr sein Kopf hinunter zu ihr, und seine Lippen bedeckten ihre.
    Küssten sie. Ein voller Kuss seiner Lippen auf ihren, mit offenem Mund; ein Kuss, der ihr den Atem raubte und sie benommen zurückließ.
    Er zog sich zurück, nur ein winziges Stück, sodass sie spüren konnte, wie ihre Lippen immer noch an seinen klebten; sie schmeckte ihn und das Versprechen, das in seinem Kuss lag. Tief in der Kehle stöhnte er dann auf und küsste sie aufs Neue, diesmal allerdings gierig und unersättlich. Als seine Zunge in sie eintauchte, gab er ihr zu verstehen, dass nichts ihr überlassen bleiben sollte, liebkoste sie, verlangte nach ihr und machte sich dann daran, sie voll auszukosten. Fordernd und gebieterisch beugte er sich nach vorn - und ihr wurde klar, dass es unmöglich war, ihn nicht zu küssen, unmöglich, solche unverhohlenen Forderungen unbeachtet zu lassen und nicht herauszufordern.
    Und plötzlich waren sie wieder da angelangt, wo sie auch in der vergangenen Nacht schon gewesen waren, näherten sich einander und nahmen, gaben und verlangten, forderten.
    Wünschten und wollten.
    Er war es, der sich schließlich zurückzog.
    Nur eine Handbreit, nur so viel, dass er im Kerzenlicht ihrem Blick begegnen konnte. Seine Augen hatte er zusammengekniffen; sie hätte schwören können, dass sie blau aufgeflammt waren.
    »Letzte Nacht hast du es nicht für unklug gehalten, mit mir zu schlafen.«
    Sie schnappte nach Luft, suchte nach einem Weg, ihn zu zerstreuen, ihm auszuweichen. Ihn abzulenken.
    Sein Blick fiel auf ihre Brüste, die angeschwollen waren, glitten gleich darauf auf ihren Mund, als sie ihre plötzlich trockenen Lippen befeuchtete.
    »Das ...«
    »... warst du letzte Nacht. Die Geliebte unter mir, diese Frau wie aus dem Paradies entstiegen. Diejenige, die ich halb in den Wahnsinn geritten habe. Die Geliebte, die mich aufgenommen und mich geritten hat. Ich kann mich an deinen Geschmack erinnern.«
    Die schamlose Seite in ihrem Innern war fasziniert, dass er sich tatsächlich erinnerte; gänzlich gegen ihren Willen senkte sie den Blick wieder auf seine Lippen. Ließ diese Lippen auch dann nicht aus den Augen, als sie sich auf unverhohlen männliche Weise verzogen.
    »Es war übrigens eine ausgezeichnete Idee, mich aufzuwärmen. Wirklich äußerst großherzig. Ich habe das Gefühl, dass ich ... dass ich mich als

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