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Eine stuermische Braut

Titel: Eine stuermische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wertschätzen zu können, wenn man es verloren hatte.
    Er schaute Linnet an und fühlte sich merkwürdig zuversichtlich. Niemals würde sie zulassen, dass irgendwer dies alles hier verlor - Mon Cœur verlor.
    Mon Cœur. Jetzt begriff er den Namen.
    »Logan!« Gilly zupfte an seinem Ärmel. »Pass doch auf. Welche Karte soll ich jetzt ab werfen?«
    Er konzentrierte sich auf die fünf Karten, die sie in beiden Händen hielt. Zeigte auf eine.
    »Diese da.«
    »Na gut.«
    Er beobachtete sie, wie sie sie herauszog und ablegte.
    Die anderen stöhnten.
    »Hab ich jetzt gewonnen?«
    Logan lachte und strich ihr zart über den Kopf.
    »Ja, meine Süße. Du hast gewonnen.«
    Auf der anderen Seite des Wohnzimmers sah Muriel, wie Gilly aufsprang und sich auf die Knie schlug; sie sah, wie Logan die Karten einsammelte und neu mischte. Sah das Interesse in den Augen der anderen Kinder, insbesondere in den Augen der Jungen, die zuschauten und lernten.
    Linnets neuester Streuner hatte viel von seiner anfänglichen Erschöpfung verloren. Und doch, als Muriel ihre Nichte betrachtete, die in einem Armsessel vor dem Kamin saß und die Gruppe beobachtete, fragte sie sich,.ob ihre Nichte jemals einen anderen Mann so angeschaut hatte wie Logan Monteith. Sicher nicht, dass Muriel wusste.
    Ein Blick in Linnets grüne Augen bewies das Interesse, das in ihnen lag. Nein, kein berechnendes Interesse, sondern ein fasziniertes, aus dem eine gebannte Anziehung sprach.
    Dann rührte Linnet sich und stand auf.
    »Das ist das letzte Spiel für heute Abend.«
    Die Kinder und Logan schauten auf. Die Kinder warteten ab - ließen den Blick hoffnungsvoll von Logan zu Linnet schweifen aber Logan senkte nur den Kopf und kümmerte sich wieder um die Karten.
    »Letztes Spiel.«
    Die Kinder zogen ein Gesicht, aber niemand stöhnte auf.
    Linnet drehte sich um und ging dorthin, wo Muriel saß mit Buttons neben ihr.
    Muriel bemerkte das untergründige Lächeln auf Linnets Lippen.
    »Wie sieht es heute Nacht mit den Schlafgelegenheiten aus?«, fühlte sie sich bemüßigt zu fragen.
    Logan mochte ein wohlgeborener und wohlerzogener Gentleman sein, aber trotzdem ...
    Linnet tat gar nicht so, als würde sie nicht verstehen, und grinste kaum merklich.
    »Logan wird weiterhin in meinem Bett schlafen müssen. Sein Kopf bereitet ihm immer noch erhebliche Schmerzen, und nirgendwo anders kann er es sich so bequem machen.
    Ich habe meine Zweifel, dass die Pritsche in der Abstellkammer sein Gewicht aushalten kann. Für mich dagegen ist es in Ordnung, zumindest für ein paar Nächte.«
    Muriel nickte. Ihr Blick fiel auf Logan.
    »Unter den gegebenen Umständen ist das wohl das beste Arrangement. Je ausgeruhter er ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er sein Gedächtnis voll und ganz zurückerlangt.« Sie erhob sich. »Ich sage Pennyweather Bescheid, dass sie den Tee bringen soll.«
    Linnet blieb, wo sie war, und richtete den Blick auf Logan - ließ ihn über seine Schultern schweifen, die langen, kräftigen Beine, die er vor sich ausgestreckt hatte, die klaren, harten Konturen seines Gesichts, die festen Lippen.
    Sie sog seinen Anblick förmlich in sich ein - und dachte an die schmale Pritsche in der Abstellkammer.
    Wie üblich war Linnet die Letzte, die die Treppe hinaufstieg. Kaum dass alle sich zurückgezogen hatten, drehte sie ihre Runde - in der beruhigenden Stille, in den weichen, verhüllenden Schatten schritt sie die Erdgeschossräume ihres Hauses ab, überprüfte jedes Fenster und sicherte jede Tür. Es mochte sein, dass Mon Cœur sich in einer dünn besiedelten Gegend befand; aber es reichte allein die Tatsache, dass das Haus vereinzelt und von dem Schutz einer Stadt oder eines Dorfes weit entfernt und darüber hinaus nur wenige hundert Meter von der Küste entfernt lag - einer Küste, die in der Vergangenheit hin und wieder von Piraten und häufig von heftigen und unvorhersehbaren Stürmen heimgesucht wurde.
    Das waren, wie sie dachte, ausreichend Gründe für ihre Wachsamkeit.
    Kaum war alles gesichert, kletterte sie in das Dachgeschoss und schaute nach den Kindern. Stopfte die Decke wieder um Chester und dann noch einmal um Gilly in dem Zimmer, welches das Mädchen mit Jen teilte.
    Schließlich war sie überzeugt, dass alles so war, wie es sein sollte, und ging hinunter ins erste Stockwerk. Das Licht ihrer Kerze warf einen warmen Glanz auf das polierte Holz des Fußbodens und die getäfelten Wände, als sie in Richtung der geschlossenen Tür ihres Zimmers

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