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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich an dem Sonntagabend zu ihnen gesellen sollte. Da es im Wesentlichen eine Familienfeier war, schien es der ideale Zeitpunkt für Lucs ersten Auftritt zu sein.
    Mit belustigt funkelnden Augen stellte Barnaby Luc erst Cornelia vor, die in einem Kleid aus bernsteinfarbener Seide wahrhaft majestätisch aussah. Ihr silbergraues Haar war zu einer Hochfrisur aufgesteckt, ihre Ohren zierten Ohrringe mit Topasen und Diamanten. Luc verneigte sich elegant, nahm Cornelias Hand in seine und drückte einen Kuss auf ihre faltige Haut. An dem Funkeln ihrer Augen konnte Barnaby erkennen, dass sie erfreut war.
    »Sehr hübsch«, lobte sie ihn, als Luc ihre Hand losließ und sich aufrichtete.
    »Ihr Urgroßvater hätte es nicht besser machen können.«
    Mit einem neckenden Glitzern in seinen azurblauen Augen antwortete er:
    »Eine so attraktive Dame wie Sie ist doch bestimmt viel zu jung, um meinen Urgroßvater gekannt zu haben.«
    Cornelia schmunzelte geschmeichelt, mochte ihn und klopfte ihm mit ihrem Fächer auf den Arm.
    »Na, nun übertreiben Sie mal nicht, mein Junge.«
    »Sie kränken mich, Madame«, rief Luc und legte sich eine Hand aufs Herz, aber mit den Augen lachte er.
    Cornelia schnaubte und erwiderte sichtlich belustigt:
    »Nun, dann schleppen Sie mal Ihre verwundete Seele quer durch den Saal und versprühen Sie Ihren Charme bei jemandem, der nicht alt genug ist, Ihre Großmutter zu sein, und Ihnen Ihre Schmeicheleien tatsächlich abnimmt.«
    Nachdem er Luc mit den anderen Anwesenden bekannt gemacht hatte, kehrte Barnaby zu Cornelia zurück.
    »Und, was denken Sie?«, fragte er.
    »Ich denke, er wird ein heilloses Chaos unter den Damen anrichten«, sagte sie und fügte mit einem Lächeln hinzu:
    »Was nur gut ist, da Sie aus dem Rennen genommen sind. Allerdings liegt ein wenig Arbeit vor uns, damit er überall willkommen ist.«
    Barnaby zweifelte nicht daran, dass Cornelia ihr Bestes geben würde, um den übelsten Klatsch um Luc zu verhindern. Sie versicherte ihm, man könne sich darauf verlassen, dass Penelope Smythe ihnen dabei behilflich sein werde.
    »Penelope kennt jeden in der Gegend«, teilte Cornelia ihm mit.
    »Und sie liebt Ränkespiele. Unter dem Vorwand, Klatsch zu verbreiten, wird sie in der Lage sein, Ihren Bruder in bestem Lichte erscheinen zu lassen – und viele Mutmaßungen im Keim ersticken.« Sie lächelte breit.
    »Im Grunde genommen könnte der Zeitpunkt seiner Ankunft nicht besser gewählt sein – alle sind so aufgeregt wegen der Hochzeit am Dienstag, dass ich annehme, niemand wird ihm über Gebühr Beachtung schenken.« Sie schaute zu Luc.
    »Außerdem verfügt er über einen wahrhaft teuflischen Charme, sodass er auch mit ganz wenig Hilfe zurechtkäme.«
    Barnaby, der beobachtete, wie Luc durchs Zimmer schlenderte, lächelte und sich angeregt mit Simon, Hugh und dem Vikar unterhielt, nur um ein paar Minuten später Anne, Penelope Smythe und Althea Townsend zu erobern, entschied, dass Cornelia vermutlich recht hatte. Luc würde zurechtkommen.
    In dem Gefühl, alles getan zu haben, um seinem Halbbruder den Weg zu ebnen, machte sich Barnaby daran, sich selbst zu amüsieren. Unseligerweise war es erst nach dem nun folgenden Dinner, bei dem er sich damit hatte begnügen müssen, Blicke mit Emily zu wechseln, als sich alle im Salon versammelt hatten, dass er dazu kam, mit ihr ungestört zu sprechen. Er eiste sie geschickt von den Damen los, bei denen sie gestanden hatte, und führte sie in eine Ecke des Zimmers, um sich wenigstens ein paar Minuten mit ihr leise unterhalten zu können. Er schaute ihr ins Gesicht und sagte halblaut:
    »Endlich allein!«
    Emily lächelte und deutete mit einer Hand auf den Salon voller Gäste.
    »Allein?«
    Barnaby seufzte.
    »Nun, so allein, wie ich es im Augenblick hinbekommen kann.«
    Was vermutlich nur gut so ist , überlegte Emily und musste wieder daran denken, wie dicht sie vor zwei Nächten davor gestanden hatte, sich ihm ganz zu schenken. Die Erinnerung an diese leidenschaftlichen Küsse und das Gefühl seiner Hände auf ihrer Brust sandten einen warmen Schauer durch sie. Wenn Walker sie nicht unterbrochen hätte … Sie schluckte, fragte sich, was mit der vernünftigen und stets besonnenen Emily geschehen war. In Barnabys Armen vergaß sie alles bis auf das Entzücken seines Kusses, seiner Berührung … ihre Wangen wurden flammend rot, als sie spürte, dass ihre Brustspitzen sich aufrichteten.
    Barnaby sah ihr Erröten und konnte sich gut zusammenreimen, was

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