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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geschmack keine ausreichende Strafe.«
    Emily verzog das Gesicht.
    »Da gebe ich dir recht, und wenn mir auch nicht gefallen kann, dass Simon und seine Leute ihrer Strafe entgehen, ziehe ich es doch bei Weitem vor, wenn die andere Alternative ist, dass du vielleicht stirbst.« Sie strich ihm mit dem Finger übers Kinn.
    »Wenn du tot wärest, würde mich das entsetzlich traurig machen.«
    Er küsste ihre Fingerspitzen, und eine Welle der Liebe erfasste ihn. Das Letzte, was er wollte, war zu sterben, und er hatte nicht vor, das zu tun. Auch wenn er Emilys Angst nicht einfach abtun konnte – wenn er sich als Köder zur Verfügung stellte, bestand immer die Gefahr, dass etwas schief lief und Simon ihn tötete. Und dann war da noch Emily selbst …
    Sie in Sicherheit, fernab von jeglicher Gefahr zu halten war seine größte Sorge, aber seine Amazonenbraut, überlegte er, hin- und hergerissen zwischen Stolz und Angst, würde kaum tatenlos am Rande stehen, während Simon ihn umzubringen versuchte. Barnaby wollte sie heraushalten, aber im Augenblick konnte er nicht erkennen, wie er das bewerkstelligen sollte.
    Abrupt sagte er:
    »Heute Nacht können wir ohnehin nichts mehr tun. Wir müssen mit Lamb und Luc sprechen.«
    Barnaby unterrichtete Lamb von Simons Anwesenheit im Haus spät am Abend, als Lamb von seinem Besuch bei Luc heimkehrte. Wie Emily und Barnaby fiel es auch Lamb anfangs schwer zu glauben, dass es Simon war, der versucht hatte, Barnaby umzubringen, aber er fand sich damit schneller ab als Emily oder Barnaby.
    Er half Barnaby aus seinem Rock, ehe der sich fürs Bett fertig machte, und sagte:
    »Es ergibt Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Simon ist der jüngste Bruder, und sein Vermögen wird das kleinste sein. Er hat vermutlich genug geerbt, um mit dem Schmuggel zu beginnen. Wenn er seinen Gewinn klug verwendet, kann er aus einem kleinen ein sehr großes Vermögen machen.«
    »Ich widerspreche dir nicht«, erklärte Barnaby, riss sich sein Halstuch herunter und warf es auf den Stuhl. Er schaute Lamb an und fragte:
    »Gehst du heute Nacht noch zu Luc?«
    Lamb schüttelte den Kopf.
    »Das wäre verdächtig. Zu viele würden sich wundern, warum ich, nachdem ich gerade erst vom Dower House zurück bin, plötzlich noch einmal hinmuss. Ich sehe ihn morgen früh.« Er schaute Barnaby mit zusammengezogenen Brauen an.
    »Muss sie wirklich dabei sein?«
    Barnaby grinste. »Wenn du dich freundlich daran erinnern willst, du warst es doch, der ihr den Spitznamen ›Amazone‹ gegeben hat. Glaubst du wirklich, wir könnten sie davon fernhalten?«
    Mit einer Grimasse antwortete Lamb:
    »Vermutlich nicht.«
    Es war Nachmittag, als Emily und Barnaby sich mit Lamb und Luc im Dower House trafen. Cornelia war entzückt gewesen über Simons Besuch, und weder Barnaby noch Emily hatten das Herz, ihr die Wahrheit zu sagen. Cornelias Verhalten trug dazu bei, dass Simons Besuch völlig normal wirkte. Als Cornelia sich schließlich mittags für ein Nickerchen in ihre Zimmer zurückzog und Simon ins Dorf aufbrach, war Emily restlos erschöpft vom dauernden Lächeln und davon, so zu tun, als sei alles in bester Ordnung.
    Von Walker im Dower House begrüßt zu werden, hob ihre Stimmung, sodass sie lächelte, als sie und Barnaby den in Weinrot und Grau eingerichteten Salon betraten, in dem Luc und Lamb sie erwarteten. Nachdem Walker gegangen war und Emily auf einem mit grauem Samt bezogenen Stuhl am Feuer Platz genommen hatte, erklärte Luc:
    »Was für ein teuflisches Durcheinander!« Er blickte zu Barnaby, der hinter dem Stuhl seiner Frau am Kamin stand, und fragte:
    »Wie willst du ihn aus der Deckung locken?«
    Barnaby seufzte; er wusste, Emily würde der Plan nicht gefallen, der, wie er nach langem Überlegen entschieden hatte, wohl der beste wäre. Simon und Nolles ungeschoren davonkommen zu lassen, sagte ihm so gar nicht zu. Ohne Emily anzuschauen, antwortete er:
    »Ich kann nur einen Weg erkennen, und das ist, mich wie ein Stück rohes Fleisch vor einen Tiger zu setzen und zu hoffen, dass er den Köder schluckt.« Er lächelte Lamb und Luc zu.
    »Und wenn er mich zwischen den Klauen hat, dass ihr beide, meine tapferen Mitstreiter, euch dann auf ihn stürzt, bevor er größeren Schaden anrichten kann.«
    Seine Frau sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    »Das ist die schlechteste Idee überhaupt«, beschied sie ihm knapp, »die ich je gehört habe.«
    »Genau genommen«, sagte Lamb und rieb sich das Kinn, »haben Luc und

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