Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
etwas in der Art erwähnt.«
    Ihr Kopf fuhr zu ihm herum.
    »Mrs Gilbert hat Ihnen verraten, dass ich hier bin?«, erkundigte sie sich ungläubig.
    Er nickte.
    »Ja.« Mit belustigt funkelnden Augen erklärte er:
    »Und sie hat angedeutet, da Sie unbegleitet unterwegs seien, wie nett es da wäre, wenn ich Sie sicher nach Hause brächte.«
    Hin- und hergerissen zwischen Erheiterung und Verlegenheit angesichts Mrs Gilberts durchsichtiger Bemühun-gen als Ehestifterin, schritt Emily entschlossen zu den Ställen.
    »Ich freue mich über Ihr Angebot, aber ich bedarf keines Begleiters – ich bewege mich mein Leben lang ungehindert und unbegleitet in dieser Gegend, und ich bin bestens in der Lage, allein den Weg nach Hause zu finden.«
    »Und verdammen mich dazu, mit gescheiterter Mission vor Mrs Gilbert zu treten?«, fragte Barnaby entsetzt.
    Emily verkniff sich das Lachen, das in ihr aufstieg, und beschleunigte ihre Schritte. Der Mann war unverbesserlich, attraktiv und gut aussehend, und sie fürchtete, dass er mit sehr wenig Anstrengung seinerseits sie dazu verleiten könnte, sich wie ein albernes junges Ding aufzuführen. Aber das würde sie keinesfalls zulassen, ermahnte sie sich. Sie hatte zu viele Menschen, die von ihr abhängig waren, um wegen Lord Joslyn den Kopf zu verlieren.
    Caleb hatte ihre Stimmen gehört und erschien in der Stalltür mit ihrer Stute. Erleichtert, dass das Knirschen des Ledersattels und das Klirren des Zaumzeugs das leise Klimpern der in ihren Taschen versteckten Münzen übertönte, saß Emily kurz darauf auf dem Rücken der Stute und begab sich mit Barnaby an ihrer Seite auf den Heimritt.
    Als sie den Gasthof hinter sich gelassen hatten, erkundigte sich Emily:
    »Ihr Diener Lamb, wo haben Sie ihn gelassen?«
    »Also wussten Sie, dass ich da war«, erwiderte er und verfolgte, wie ihr eine höchst kleidsame Röte in die Wangen stieg.
    »Es kann sein, dass, bevor ich gegangen bin, eines der Gilbert-Mädchen es erwähnt hat«, murmelte sie undeutlich, den Blick starr auf einen Punkt zwischen den Ohren ihrer Stute gerichtet. Innerlich schalt sie sich eine Närrin, dass ihr ein so dummer Fehler unterlaufen war.
    »Ja, ich bin sicher, so war es«, stimmte ihr Barnaby sogleich zu.
    »Was Lamb betrifft, so genießt er allgemein beim weiblichen Geschlecht höchste Beliebtheit, egal welchen Alters. Als ich ging, war er gerade damit beschäftigt, mit Mrs Gilbert und Faith zu schäkern.«
    Emily, die auf der Suche nach einem unverfänglichen Gesprächsthema war, erkundigte sich:
    »Sind Ihre Cousins immer noch zu Besuch auf Windmere ?«
    »Ja. Mathew hat mannhaft den Drang bezwungen, mich umzubringen, um mich zu beerben; Tom ist ganz damit beschäftigt, mich und Simon auf die Palme zu bringen, indem er Mathews Äußerungen wiederholt, und Simon gießt weiterhin noch Öl ins Feuer, um zu sehen, was dann passiert.« Er schüttelte den Kopf, und ein Lächeln lag in seinen Augen, als er erklärte:
    »Ich habe Zuflucht in der Krone gesucht, sonst tue ich ihnen am Ende noch etwas an.«
    »Ihre Anwesenheit dort tut Mrs Gilbert gut«, erklärte Emily.
    »Das Ram’s Head hat es geschafft, viele ihrer Gäste … äh, abzuwerben. Vielleicht werden einige von ihnen wieder zurückkommen, wenn sie hören, dass Lord Joslyn die Krone bevorzugt.«
    »Ich habe vor, später heute Nachmittag die Reize des Ram’s Head zu testen«, gestand Barnaby. »Aber Lamb wollte zuerst seine Bekanntschaft mit Mrs Gilbert, ihren Töchtern und der Krone auffrischen.«
    Emily schaute ihn verwundert an.
    »Lassen Sie es oft zu, dass Ihr Diener entscheidet, was Sie tun?«
    Barnaby lachte.
    »Ich kenne Lamb mein ganzes Leben lang, und es ist schwer, ihn von etwas anderem zu überzeugen, wenn er sich einmal entschlossen hat.«
    »Aber er ist Ihr Diener!«
    »Das würde ich ihm lieber nicht sagen«, versetzte er, »ich bin sicher, er wäre ernstlich beleidigt.«
    Seine Antwort verblüffte sie. Lord Joslyn schien kein Mann zu sein, der anderen gestattete, über ihn zu bestimmen, aber er hatte seine eigenen Pläne geändert, weil sein Kammerdiener es wünschte. Sie versuchte sich vorzustellen, dass Jeffery auf seinen Diener Bundy Rücksicht nahm, oder auch, dass ihr Vater seine Pläne änderte, weil es einem seiner Bediensteten so lieber war, aber das konnte sie nicht. Es war undenkbar, aber Lord Joslyn hatte es offensichtlich getan und sich weiter nichts dabei gedacht.
    Sie betrachtete ihn misstrauisch, die entschlossenen Züge, das feste Kinn

Weitere Kostenlose Bücher