Eine Stuermische Nacht
sagte:
»Ich verspreche, mein bestes Verhalten an den Tag zu legen.«
Während sie noch nach einer Antwort suchte, zerriss ein Schuss die Stille des klaren kalten Wintertags. Sie zuckte zusammen.
»Das war aber knapp«, begann sie, nur um entsetzt abzubrechen, als Blut aus einer Wunde an Barnabys Kopf strömte und er nach vorn in ihre Arme sackte.
Sie versuchte ihn festzuhalten, aber er war zu schwer für sie, sodass er zu Boden fiel. Sie sprang aus dem Sattel und sank neben ihm auf dem schlammigen Boden in die Knie und bettete seinen Kopf auf ihren Schoß. Sie starrte in sein blutüberströmtes Gesicht und berührte mit bebenden Fingern behutsam seine Stirn. Gütiger Himmel , dachte sie, jemand hat auf Lord Joslyn geschossen.
Kapitel 9
Wütend und voller Angst schrie Emily:
»Nicht schießen, Sie Idiot! Es sind Reiter auf der Straße.«
Da sie annahm, der Schuss stamme von einem Wilderer, rechnete sie nicht damit, dass jemand kam, und während die Sekunden verstrichen, war das einzige Geräusch, das sie hörte, das gespenstische Wispern des auffrischenden Windes in den bloßen Zweigen der Bäume in der Nähe. Sie waren allein, erkannte sie unbehaglich. Wer auch immer den Schuss abgegeben hatte, war fort. Niemand kam, um ihnen zu helfen.
Ihr Blick senkte sich auf Barnabys blutigen Kopf, und würgende Angst erfasste sie. War er tot? Bitte, lieber Gott, nicht das! Das Herz pochte wild in ihrer Brust, während Emily ihn untersuchte, und sie brach beinahe in Tränen aus, als sie feststellte, dass er noch am Leben war. Sie konnte nicht sagen, wie schwer die Wunde war, aber zwei Sachen waren ihr klar: Er lebte, und er brauchte einen Arzt.
Sie nagte an ihrer Lippe und schaute sich um. The Birches war mehr als eine Meile entfernt, aber sie wagte es nicht, ihn hier allein zu lassen. Das hier war keine Hauptstraße, und der Verkehr war normalerweise nur spärlich. So spät an einem Winternachmittag war es höchst unwahrscheinlich, dass ein Bauer oder ein Diener auf einer Erledigung zufällig vorbeikam.
Der Tag ging allmählich in die Dämmerung über, und es wurde von Minute zu Minute kälter. Emily war sich des Umstandes bewusst, dass sie kostbare Zeit verschwendete, daher legte sie seinen Kopf behutsam auf den Boden und rappelte sich auf die Füße. Sie schaute sich nach den Pferden um – ohne sie hatte sie keine Hoffnung, Lord Joslyn zu bewegen oder selbst Hilfe zu holen.
Die Tiere hatten sich nicht weit entfernt, und es gelang ihr rasch, sie einzufangen und an einem kräftigen Ast festzubinden. Sie eilte an die Stelle zurück, wo Barnaby so still und blass lag, und versuchte ihn aus dem Schlamm auf ein Stück Gras neben der Straße zu ziehen. Sie war stark für eine Frau, aber er war ein großer Mann, sodass sie schier daran verzweifelte, ihn zu bewegen. Doch Zoll um kostbaren Zoll machte sie Fortschritte, und schließlich lag er auf dem braunen Grasstreifen, ihren weißen Flanellunterrock, den sie unter dem Reitkostüm getragen hatte, als Kissen unter dem Kopf.
Er war immer noch bewusstlos, und das sorgte sie mehr als alles andere. Sie schaute ihn an, zitterte unter einem kalten Windstoß und überlegte, was sie als Nächstes tun konnte. Wenn er wach wäre, würde er ihr trotz seiner Verletzung helfen können, sodass sie ihn am Ende mit vereinten Kräften auf sein Pferd bekommen könnten, aber das stand im Moment nicht zur Debatte. Die Wunde hatte stark geblutet, und das vergrößerte ihre Angst. Die Schwere seiner Verletzung musste von jemandem beurteilt werden, der sich besser mit so etwas auskannte als sie, was hieß, dass ein Arzt ihn untersuchen musste – und das bald.
Sie bekämpfte die Panik, die in ihr aufsteigen wollte, und biss sich auf die Lippe. Wie schlimm war die Wunde? Es sickerte immer noch Blut daraus. Sie schaute sich wieder um. Niemand weit und breit. Sie richtete den Blick wieder auf ihn. Sie bemerkte das rhythmische Heben und Senken seiner Brust, und das machte ihr Mut. Vielleicht war die Wunde gar nicht so ernst … Sie schluckte. Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
Sie kniete sich neben ihn und zog sich die Handschuhe aus, riss einen Streifen von ihrem weichen Unterrock ab und wischte vorsichtig etwas von dem Blut weg. Sie arbeitete behutsam und vorsichtig, hatte Angst, alles nur noch schlimmer zu machen, aber nachdem sie das meiste von dem Blut entfernt hatte, konnte sie erkennen, dass die Kugel auf einer Seite seines Kopfes eine tiefe Furche gezogen hatte, wobei sein dickes
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