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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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dem einschüchternden Lamb zur Tür geleitet, summte Jeffery, während er über den Flur ging, vor sich hin. Das war ziemlich gut gegangen, überlegte er. Wenn Joslyn Emily in seinem Bett haben wollte, würde sie dort landen, selbst wenn Jeffery sie dafür betäuben müsste. Er kicherte. Und wie überrascht Joslyn sein wird, wenn es zu spät ist, und ich auftauche und verlange, dass er sie heiratet? Es ging eindeutig langsam aufwärts.
    Die Tür hatte sich kaum hinter ihm geschlossen, als Barnaby auch schon fluchte.
    »Himmel! Hast du das Wiesel gehört? Als ob sie eine billige Schlampe aus seinen Ställen wäre, hat er praktisch alles getan, außer einen Preis für ihre Dienste zu nennen.«
    »Hmm. Ja, er war wenig … feinfühlig bei seinem Vorgehen, nicht wahr?«, murmelte Lamb und lenkte Barnaby geschickt mit einer Hand unter seinem Ellbogen zum Bett.
    Barnaby schüttelte seine Hand ab und stieß hervor:
    »Ich bin kein Invalide. Ich wollte nur dieses Stück Abfall loswerden, bevor ich ihn umbringe.«
    »Es gibt auch eine positive Seite hierbei«, verkündete Lamb und beobachtete, wie Barnaby zum Kamin marschierte und sich davorstellte.
    Ein gefährliches Glitzern in den Augen, fuhr Barnaby herum und starrte ihn an.
    »Sei vorsichtig, Lamb«, warnte er ihn mit einer Stimme, die Lamb nur selten hörte.
    »Ich bin nicht in der Stimmung für eine deiner spöttischen Bemerkungen.« Als Lamb nur die Achseln zuckte und sich abwandte, seufzte Barnaby und sagte mit normalerer Stimme:
    »Ach, komm schon – heraus damit.«
    Erleichtert, dass Barnaby sich wieder gefasst hatte, sagte Lamb:
    »Ich dachte nur daran, dass du dir nach dieser erhellenden Unterhaltung mit dem Cousin keine Sorgen machen musst, dass sie dir einen Korb gibt, wenn du um ihre Hand anhältst.«
    Barnaby lachte ohne Belustigung.
    »Ja, stimmt«, pflichtete er ihm bei. Verstimmt starrte er in die Flammen.
    »Du hattest recht – hier zu bleiben war keine so gute Idee.« Und reuevoll fügte er hinzu:
    »Ich kann ihr kaum den Hof machen, solange ich im Krankenzimmer bin. Und wenn es mir wieder gut genug geht, das Zimmer zu verlassen, gibt es keinen Grund mehr, hierzubleiben.«
    »Aber?«
    Mit finster gerunzelter Stirn räumte Barnaby ein:
    »Ich hatte daran gedacht, morgen nach Windmere zurückzukehren, aber nachdem ich Ainsworth getroffen und vernommen habe, dass er vorhat, die jüngere Mrs Townsend zu heiraten, ist mir nicht wohl dabei.« Sein Mund wurde schmal.
    »Und Jefferys hässliches Angebot weckt in mir Vorbehalte, Emily seiner Fürsorge zu überlassen. Oder überhaupt eine von den Frauen.«
    »Was also wollen wir tun?«
    Müde sagte Barnaby:
    »Fürs Erste bleiben wir hier.« Er schaute Lamb fragend an.
    »Hast du bei deinen Streifzügen durchs Haus irgendetwas erfahren?«
    »In der Tat – ja. Offenbar gibt es noch einen weiteren Gast im Hause – Hugh Townsend, Jefferys jüngerer Bruder.«
    »Himmel! Sag nicht, dass sie mit zwei von diesen widerwärtigen Geschöpfen verwandt ist.«
    Lamb lächelte.
    »Nein. Hugh scheint sich von seinem älteren Bruder zu unterscheiden wie der Tag von der Nacht. Er genießt höchste Wertschätzung bei den Leuten im Haus. Er ist auch bei den Damen beliebt. Die allgemeine Meinung im Dienstbotentrakt bedauert, wie schade es ist, dass nicht Hugh der ältere der beiden Brüder ist.«
    »Und er ist jetzt hier?«
    »Ja, er ist angekommen, kurz bevor die Damen dich besucht haben.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nicht viel, fürchte ich. Ich bin ein Fremder, daher hat mich niemand in irgendwelche Geheimnisse eingeweiht«, räumte Lamb ein.
    »Aber ich habe den Eindruck, dass sie Jeffery zwar dulden, für die Damen des Hauses hingegen alle miteinander durchs Feuer gingen.« Lamb runzelte die Stirn.
    »Manche Dinge muss man nicht erklären. Für ein Haus dieser Größe ist nur eine geringe Anzahl Bediensteter angestellt. Anzeichen für beschränkte Mittel sind nicht direkt offensichtlich, aber es ist klar, dass es an dem Gebäude seit vielleicht einem Jahrzehnt keine Reparaturen mehr gegeben hat.«
    »Unter Jefferys Verantwortung für den Besitz?«
    Lamb nickte.
    »Binnen sieben Jahren etwa hat der neue Squire ein ansehnliches Vermögen durchgebracht und befindet sich nun am Rande des Ruins – daran hat Mrs Spalding keinen Zweifel gelassen.« Er grinste.
    »Sie war wesentlich mitteilsamer als Walker, da sie eine Vorliebe für mich gefasst hat. Davon abgesehen habe ich zufällig das eine oder andere mit angehört, ein paar

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