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Eine Stuermische Nacht

Eine Stuermische Nacht

Titel: Eine Stuermische Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ainsworth spielen wollen – Ainsworth ist in den besten Clubs Londons wohlbekannt und ein echter Glückspilz, wenn es um Karten geht.«
    Barnaby bezweifelte, dass Ainsworth Zutritt zu den angesehenen Clubs hatte, ganz zu schweigen von den besten, aber er behielt diesen Gedanken für sich.
    »Wirklich? Dann sollte ich mich zu dem knappen Entrinnen beglückwünschen«, erklärte er knapp. Lamb reichte Barnaby ein kleines Glas mit einer roten Flüssigkeit. Nachdem er einen Schluck genommen hatte, seufzte Barnaby und schloss die Augen.
    Zögernd stand Jeffery auf.
    »Ich lasse Sie jetzt allein, Mylord, aber wenn es irgendetwas gibt, das Sie wünschen, müssen Sie nur ein Wort sagen …«
    Ohne die Augen zu öffnen, antwortete Barnaby:
    »Danke. Sie und Ihre Familie sind überaus freundlich zu einem Fremden. Wenn Ihre beherzte Cousine nicht wäre, ginge es mir, da bin ich sicher, nicht so gut. Ich stehe in ihrer Schuld … und in Ihrer.«
    »Ach, das ist nicht der Rede wert! Emily ist eine … ungewöhnliche Frau«, erwiderte Jeffery.
    »Allerdings ist sie schon ein wenig in die Jahre gekommen«, fügte er hinzu, »aber wenn sie das Gefallen des richtigen Mannes erregt …«
    »In der Tat.« Barnaby hätte es dabei bewenden lassen sollen, aber da er neugierig wegen Emily war, war er sich nicht zu schade, ihren Cousin um Information anzugehen. In der Hoffnung, dass Jeffery ihn richtig verstehen und mehr von Emily erzählen würde, bemerkte er:
    »Ich wundere mich, dass sie nicht verheiratet ist.«
    Ermutigt ließ sich Jeffery zurück auf den Stuhl sinken.
    »Das überrascht mich auch«, log er und unterdrückte den Gedanken, dass nur ein Narr eine so eigensinnige, scharfzüngige und zänkische Hexe wie seine Cousine heiraten würde. Wenn ihn die Idee auch schier blendete, so glaubte Jeffery nicht wirklich, dass ein Mann von Joslyns Reichtum und Ansehen sich freiwillig unter seinem Stand verheiraten würde, und noch dazu mit der mittellosen Tochter eines Squire vom Land. Joslyn konnte in den höchsten Kreisen auf Brautschau gehen, aber obwohl er wusste, dass es ein verzweifelter Traum war, war Jeffery nicht bereit, ihn aufzugeben. Träume wurden manchmal wahr, und wer war er, zu behaupten, dieser sei unerfüllbar? Es waren schon seltsamere Dinge geschehen. Aber Seine Lordschaft, gestand er sich nicht ohne Bitterkeit ein, würde sich nur durch einen Trick dazu bringen lassen, um Emilys Hand anzuhalten. Wenn es ihm nur gelänge, Emily in das Bett Seiner Lordschaft zu bekommen …
    Mit einem berechnenden Glitzern in seinen blauen Augen erklärte Jeffery vorsichtig:
    »Allerdings bezweifle ich eher, dass Emily sich nach einer Heirat sehnt.« Er starrte auf seine schimmernden Stiefel und fuhr fort:
    »So von Mann zu Mann gesprochen, in ihrem Alter wäre ich nicht überrascht, wenn sie sich auch mit etwas anderem abfände … etwas, das kurzfristiger angelegt ist – wenn der richtige Mann ein Auge auf sie wirft, könnte ich sie gewiss überreden, …«
    Es war nur gut, dass Jeffery Barnaby nicht anschaute, sonst hätte er sehen können, wie sehr er sich verrechnet hatte. Barnabys ganzer Körper hatte sich versteift, während Abscheu und Wut in ihm miteinander rangen. Er konnte seinen Ohren kaum trauen. Emilys Cousin, der Mann, dem ihr Schutz anvertraut war, bot sie ihm mit der ganzen Finesse eines feilschenden Zuhälters an! Blind vor Wut merkte er erst, als er Lambs Hand auf seiner Schulter spürte, der ihn zurück in den Stuhl drückte, dass er sich halb erhoben hatte.
    Erst als er sicher war, dass Barnaby sich wieder in der Gewalt hatte, zog Lamb seine Hand weg. Seine Augen auf Jeffery gerichtet, hüstelte Lamb und erklärte:
    »Mylord ermüdet schnell. Ich denke, es wäre besser, wenn Sie nun gehen und ihm gestatten, sich etwas auszuruhen.«
    Jeffery, der keine Ahnung hatte, wie knapp er eben mit dem Leben davongekommen war, schaute von der Musterung seiner Schuhe auf.
    »Oh, was? Oh, ja, ja natürlich.« Jeffery stand auf und lächelte Barnaby an, sah nicht das gefährliche Glitzern in den schwarzen Augen.
    »Der Besuch hat mir gefallen, Mylord«, erklärte er höflich. Bedeutungsvoll fügte er hinzu:
    »Und wie ich zuvor schon gesagt habe, sollten Sie irgendetwas benötigen, ein Wort genügt.«
    »Danke«, gelang es Barnaby trotz seiner zusammengebissenen Zähne zu sagen. Er kostete ihn einige Mühe, nicht dem Drang nachzugeben, seine Hände um Jefferys Kehle zu legen.
    »Ich werde dieses Gespräch nicht vergessen.«
    Von

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