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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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sterben würde. Sie wusste, dass Steves Zuneigung zu Laura Jane über die Grenzen der Freundschaft oder des Mitgefühls hinausging. Und Rink war nach Hause zurückgekommen.
    Sie stieß einen langen Seufzer aus, als sie vom Fenster wegging, und zog sich aus. Sie ließ sich ein heißes Bad ein, um wenig später dankbar in dem duftenden Schaum zu versinken. Sie schloss die Augen. Erst jetzt erlaubte sie sich selber,
ein paar Tränen zu vergießen. Sie weinte um Roscoe. Er war wegen seiner Krankheit niedergeschlagen gewesen, trotzdem hatte er sich hartnäckig geweigert, einen Arzt aufzusuchen. Ein vitaler Mann konnte sich schließlich nicht eingestehen, schwach zu sein. Vielleicht war es daher besser, dass sein Ende schon bald kommen würde. Es wäre unmenschlich, einen so intelligenten und ehrgeizigen Mann wie Roscoe Lancaster zu zwingen, monatelang nutzlos und leidend im Krankenhausbett zu liegen.
    Sie war schon lange in der Badewanne, als ihre Tränen endlich versiegten und das Wasser abkühlte. Sie stieg aus der Wanne und zog sich ein Nachthemd und darüber einen Morgenmantel an. Im Haus war es still geworden. Sie zog gerade die Decken von ihrem Bett, als es vorsichtig an ihre Zimmertür klopfte und sie vor Schreck zusammenfuhr.
    Sie öffnete die Tür nur einen Spaltbreit und starrte in den dunklen, stillen Flur. »Was willst du?«
    »Mit dir reden.«
    Rink drückte die Tür auf und machte eine Bewegung ins Zimmer. Wenn sie keine Szene heraufbeschwören wollte, blieb ihr keine andere Wahl, als ihn hineinzulassen und die Tür hinter ihm zu schließen. Er stand in der Mitte des Raumes und drehte sich langsam um sich, nahm die Schlafzimmereinrichtung in Augenschein. Er ging zum Fenster und ließ seine Finger über die Vorhänge gleiten, als ob er sich aus früheren Zeiten daran erinnerte, wie sie sich anfühlten. Dann betrachtete er die Gegenstände auf dem antiken Frisiertisch und starrte in sein Spiegelbild. Suchte er etwa nach dem kleinen Jungen, der er einmal gewesen war?
    »Früher war dies das Zimmer meiner Mutter«, sagte er schließlich.

    Caroline klammerte ihre Hände in Taillenhöhe aneinander fest. »Ja, ich weiß. Es ist ein hübsches Zimmer. Eines meiner Lieblingszimmer im Haus.«
    Als er sie weiter anstarrte, wurde Caroline sich ihres Aufzuges unangenehm bewusst. Ihr Nachthemd und ihr Morgenmantel konnten Rinks sengendem Blick nicht lange standhalten. Sie fühlte sich völlig nackt, obwohl sie von oben bis unten bekleidet war. Und am schlimmsten war der Gedanke, dass es Rink ebenso ging.
    Seine Augen wanderten über ihren Körper, hielten auf ihren Brüsten betont inne, ihrer Taille, im Schambereich. Als ob sie auf einen unhörbaren Ruf reagierten, kam auf einmal Leben in diese erogenen Zonen. Ihre Brustwarzen wurden steif. Ihr Schoß vibrierte. Caroline verfluchte die Regungen ihres Körpers, verfluchte sich und war dennoch nicht in der Lage, diesen Wellen der Erregung entgegenzuhalten, die mit jedem Blick dieser tiefgoldenen Augen durch sie hindurchwogten.
    Rink hielt ein Whiskyglas mit Bourbon in der Hand und nahm genüsslich einen Schluck. Mit Vergnügen fühlte er den Alkohol durch seine Kehle und in seinen Magen fließen. »Daddy steht immer noch auf teuren Whisky«, bemerkte er. »Und schöne Frauen. Du siehst sehr hübsch aus in diesem Zimmer, wie dir das Lampenlicht so auf das Haar fällt.« Noch einmal betrachtete er sie eingehend im Spiegel, dann drehte er sich weg, ging in eine andere Zimmerecke und streckte sich dort auf der Chaiselongue aus. Seine Stiefel hingen über den Rand, da die Couch eher für zierliche Frauen gedacht war. Er balancierte das Whiskyglas auf seinem Bauch und stützte es mit einer Hand, während er den anderen Arm unter seinen Kopf zog, wobei er Caroline die ganze Zeit anstarrte. Nervös stand sie noch immer auf demselben
Platz, von dem sie sich nicht gerührt hatte, seit er in ihr Schlafzimmer gekommen war.
    »Mutter und Vater waren hier nie zusammen«, sagte er wie nebenbei, aber Caroline war auf der Hut. Rink sagte niemals etwas, nur um zu reden. »Ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen wäre, wie er ihr nach Laura Janes Geburt gesagt hat, dass sie gar nicht daran denken brauchte, wieder in sein Schlafzimmer zurückzuziehen. Mutter hat anschließend stundenlang geweint. Er hat nie wieder mit ihr geschlafen.« Er nippte an seinem Whisky und lachte rau auf. »Ich glaube, er hat ihr Laura Jane nie vergeben.«
    »Er liebt Laura Jane«, protestierte Caroline. »Er

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