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Eine Sündige Nacht

Titel: Eine Sündige Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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»Oh nein. So nehme ich keine Rache. Ich würde etwas machen, was dir ganz und gar nicht gefallen würde.« Er zog sie noch näher an seinen erregten Körper, damit sie auch ganz gewiss seine Anspielung verstand. Sein Gesicht berührte beinahe ihres. »Oder würde es dir vielleicht doch sehr wohl gefallen, Caroline? Hm?« Seine Gürtelschnalle drückte durch ihr Nachthemd und schürfte die Haut auf ihrem Bauch auf. »Vielleicht bist du für jeden anderen hier Mrs. Roscoe Lancaster, aber für mich bist du immer noch nur Caroline Dawson, das Mädchen, das an einem Sommertag auf dem Weg zur Arbeit durch den Wald lief … und das mich zwischenzeitlich allmählich in den Wahnsinn getrieben hat.«
    Caroline starrte ihn an. Ihr Gesicht drückte ihren Widerstand aus. Ihre Augen waren dunkel wie eine Gewitterwolke, die vom Golf heraufzog und Regen, Wind und Blitze mit sich brachte. Das Haar, das er früher bewundert hatte, fiel aus ihrem Gesicht zurück nach hinten, wo es in schweren Wellen auf ihrem Rücken lag. »Also weißt du es doch noch, Rink. Ich habe mich schon gefragt, ob du überhaupt keine Erinnerung mehr daran hast.«
    Rinks Augen wurden groß, bevor er sie zu Schlitzen verengte. Sie untersuchten intensiv ihr Gesicht, blieben lange an ihrem Mund haften, glitten über ihren Hals bis zu ihren Brüsten, die in diesem Ausschnitt besonders gut zur Geltung kamen, dann wanderten sie denselben Weg wieder zurück. Sie konnte in seinen Augen lesen, dass er innerlich mit sich kämpfte.

    »Ja«, sagte er mit rauer Stimme. »Ja, gottverdammt. Ich erinnere mich.«
    Er ließ sie so plötzlich frei, dass sie taumelte und sich am Frisiertisch festhalten musste, um nicht zu stürzen. Als sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, war er bereits zornig aus dem Zimmer gelaufen.
     
    Verdammt! Er wünschte, er würde sich nicht erinnern. Als er wieder in seinem Zimmer war, riss er sich das Hemd vom Leib, füllte sein Glas erneut mit der Whiskyflasche, die er aus dem Arbeitszimmer seines Vaters mitgenommen hatte, und warf sich in den Ledersessel, der schon immer neben dem Fenster gestanden hatte. Er trank einen Schluck, aber der Alkohol hatte seinen Reiz verloren und Rink setzte das Glas mit Widerwillen zur Seite ab. Er beugte sich vor, um seine Stiefel auszuziehen, und ließ sie mit einem leisen Bums auf den Teppich fallen. Er lehnte sich zurück, legte seinen Kopf an das dicke Sesselkissen und ließ seine Gedanken kreisen, zurück zu dem Sommer, in dem er so viel Gin, wie er ergattern konnte, mitnahm und sich aufmachte, um der ewigen Litanei seines Vaters und der feuchten Mississippi-Hitze zu entkommen. Er war zum Fluss gelaufen, hatte sich nackt ausgezogen und sich an einer kühleren Stelle ins Wasser geworfen. Er hatte sie entdeckt, als er wieder an Land war, sich trockengeschüttelt hatte und gerade seine Jeans anzog.
    »Du lieber Gott!«, rief Rink aus. Seine Finger fummelten wie irre herum, um den Reißverschluss seiner Jeans schnell hochzuziehen. »Wie lange stehst du denn schon da?« Er musste beinahe lachen, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Er war ja schon ziemlich überrascht, hier ein Mädchen zu treffen, aber sie war total gelähmt bei seinem Anblick.

    Er glaubte schon nicht mehr, dass sie antworten würde, als sie stotternd sagte: »Ich … ich bin gerade erst gekommen.«
    »Na, das ist aber verdammt noch mal gut so, weil ich nämlich nichts anhatte beim Baden. Wenn du eher hier gewesen wärst, wäre es für uns beide peinlich geworden.«
    Sein Lächeln war breit und selbstsicher, mit mehr als nur einer Spur von Überheblichkeit, und er betrachtete ihre geflochtenen Schuhe und ihre Mädchensöckchen. Sie stand noch immer zitternd da, bekam aber ein kleines, verschüchtertes Lächeln hin. »Ich hoffe, ich habe dich nicht gestört«, sagte sie mit einer Höflichkeit, die ihn unter diesen Umständen amüsierte.
    »Nein. Ich war fertig. Es ist so heiß heute. Ich musste einfach ins Wasser.«
    »Ja, es ist wirklich heiß. Darum habe ich auch den Weg hier am Flussarm genommen. Es ist kühler als der Weg an der Straße entlang.«
    Er hatte sich gleich für sie interessiert. Nicht nur, weil sie ein außergewöhnlich hübsches Mädchen war, sondern weil sie anders war. Ihr Rock war aus Baumwolle, zwar sauber und gebügelt, aber völlig aus der Mode. Ihre weiße Bluse roch eher nach Waschpulver und Stärke statt nach diesem Parfum, Youth Dew , das zu der Zeit alle anderen Mädchen zu benutzen schienen.
    Unter der Bluse konnte

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