Eine sueß saure Liebesgeschichte
weißen Storchenbeine in eine enge Leggins und ziehe mein kurzes Polokleid darüber. Immer wieder zupfe ich Kurts weißen Hundehaare von meiner Brust. »Frisch gewaschen und trotzdem habe ich deinen Pelz auf meinen Klamotten« schimpfe ich meinen Rüden aus und gehe ins Bad, um mit ein wenig Schminke mein Gesicht zu markieren. Lippen rot, Wangen apricot und die Augen erhalten für den anstehenden Abend ein wenig Mascara und einen schwarzen Lidstrich.
»Niedlich siehst du aus, wie ein kleines, unschuldiges Mädchen«, empfängt Buche mich im Untergeschoss.
»Davon ist Lotte ja wohl kilometerweit entfernt«, schimpft O.J.. Er ist immer noch sauer auf mich, weil ich seine Lolita beleidigt habe. »Kack drauf«, denke ich und halte nach Martin Ausschau. Er steht im Garten und telefoniert. Unverbesserlich. Es ist das Pfingstwochenende. Kein Mensch arbeitet jetzt. Nur der Workaholic Martin Seibert.
»Konntest du die Welt retten und können wir jetzt endlich los?«, rufe ich in den Garten. The Brain Maja erkennt, dass wir mit zwei Wagen fahren müssen.
»Charlotte fährt mit mir«, bestimmt Martin und ich verbessere ihn und sage »Aber ich sitze am Steuer!« Er wirft mir seinen Autoschlüssel zu und grient. Meine Güte ist das ein emotionales Dejá Vue. Genauso hat er es früher auch gemacht, wenn er mich wie jeden Morgen mit seinem Wagen eingeparkt hatte und ich zu Feierabend nicht wieder weg kam.
»Parkplatz 1 ist für den Chef reserviert«, sagte er stets zu mir und ich berichtigte ihn dann wie immer. »Parkplatz 1 ist für den ersten Mitarbeiter, der hier morgens erscheint. Und das bin nun mal ich.« Ich war immer die Erste die kam, denn ich war auch die Erste die gehen musste. Schließlich war ich Mutter und mein Kind wartete schon mehr als drei Stunden auf mich und auf ein warmes Essen. Wenn ich vor den Augen aller Kollegen seinen teuren Wagen umparkte, gab es immer ein Mördergetuschel. Das war der Beginn der Legende!
»Du riechst gut«, sagt er zu mir, als er sich den Gurt umschnallt. Ich finde auch, dass ich gut rieche. Endlich mal nicht nach Knoblauch oder Bärlauch. Wir folgen O.J. knapp drei Kilometer und halten vor einem hell erleuchteten Lokal. Hotel Seezeichen. Aha, da wollte Buche schon gestern mit mir hin.
»Tanzt du gern?«, frage ich meinen Beifahrer und sehe schon an seinem Blick, dass er die Frage verneint.
»Ich habe andere Talente.« Danach habe ich nicht gefragt und ich steige aus dem Wagen, ohne auf seine plumpe Anspielung zu reagieren.
Wir essen lecker a la carte und gegen neun Uhr wird die Musik lauter.
»Fleetwood Mac und Dire Straits«, sage ich, während ich einen gemischten Fischteller verspeise. Maja fragt den Wirt, ob er vorhat, den ganzen Abend Oldies zu spielen. Touché, du blöde Gans, denke ich. Der Wein zum Essen lässt meinen Alkoholspiegel wieder auf den Stand vom Mittag steigen. Die ersten Gäste begeben sich auf die Tanzfläche und amüsieren sich. Die Stimmung an unserem Tisch ist eher verhalten. Buche steht auf und winkt zwei Frauen zu. Die beiden kenne ich und ich erhebe mich auch.
»Hallo Thea, hallo Steffi. Habt ihr auch schon so lecker gegessen wie wir?«, frage ich und grinse zu Buche, der meinen Einsatz nicht erwartet hat.
»Komm Lutz, lass uns tanzen. Das ist doch unser Lieblingsstück«, sage ich und schmachte ihn demonstrativ an. Die beiden Nachbarinnen lassen uns während der drei Tänze nicht aus den Augen. Es geht komplett mit uns durch und wir haben einen Höllenspaß.
»Warum machst du es jetzt doch?«, will er von mir wissen und ich antworte ihm grinsend »Reiner Eigennutz!« Als die Musik langsamer wird und Buche sanft seine Arme um meinen Körper legt, tippt Martin mir auf die Schulter.
»Es ist gleich zehn, Lotte. Du weißt doch, Kurt braucht seine all abendliche Runde, sonst rastet er aus, hast du gesagt. Das willst du doch nicht, oder? Also komm, wir fahren.« Ob wir wieder kommen, will Buche wissen, aber Martin schüttelt nur den Kopf und zieht mich forsch hinter sich her.
Im Auto poltert er gleich los. »Was zum Teufel ist das mit dir und Buche? Warum seid ihr so eng und vertraut miteinander, und weshalb gehst du nur bei mir immer auf so auf Distanz!«
»Ich kenne ihn schon so lange.«
»Mich kennst du genauso lange!«
»Aber du warst immer mein Boss! Das ist ein großer Unterschied«, lache ich.
»Das bin ich schon lange nicht mehr.«
»Trotzdem habe
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