Eine Tankstelle fuer die Seele
in den nächsten Stunden noch bei den Bildern des Märchens. Während der Visualisierungen sah sie Aschenputtel zunächst immer wieder in dieser hoffnungslosen Situation, bis zu dem Moment, als sie die hilfreichen Tauben um Unterstützung bei ihrer Küchenarbeit bat und ihre geistige Mutter um ein neues Kleid, mit dem sie auf den Ball gehen konnte. Damit zeigte Aschenputtel ja, dass es bereit war, sich aus der Asche zu erheben und geistige Kräfte zu aktivieren, um ihre Situation zu verändern. So geschah es auch mit meiner Klientin. Sie war begeistert von den Möglichkeiten, die ihre Intuition ihr zeigte, und fand hilfreiche archetypische Bilder, mit deren Hilfe sie selbstbewusster und vor allem liebevoller sich selbst gegenüber wurde. Sie konnte jetzt eher einmal schmunzeln, wenn sie wieder sehr streng und unerbittlich mit sich war, und am Ende sogar entspannt bleiben, wenn mal etwas nicht so gut lief.
Wenn Sie dieses Muster bearbeiten wollen, rufen Sie sich einige Situationen ins Gedächtnis, in denen Sie gekränkt reagiert haben oder das Gefühl hatten, nicht gut genug zu sein. Spüren Sie nach, was Sie brauchen, um in diesen Situationen gelassener reagieren oder mit der Kritik angemessen umgehen zu können.
Auch hier eignen sich Beziehungen wieder hervorragend, um die eigenen Muster kennenzulernen und irgendwann auch aufzulösen. Der Partner wird dann zum Prüfstein, wie gut es mit der Selbstliebe und der Selbstwertschätzung bestellt ist. Je nachdem, wie tief das Muster sitzt, ist es ein langer Weg, bis man Kritik annehmen und unterscheiden kann, was einen wirklich betrifft und was das Problem des Kritisierenden ist, der damit nur eine eigene Unzufriedenheit ausdrücken oder überspielen möchte.
Ein wichtiger Schritt ist die Akzeptanz der eigenen Unvollkommenheit. Nie wird ein Mensch perfekt sein, immer bleibt er – wie mir ein amerikanischer Kollege einmal sagte – »a work in progress«, immer nur auf dem Weg zur Vollkommenheit.
Hilfreiche Archetypen
Zum Beispiel der Delfin, der Baum, der Berg, der Garten, der Regenbogen, die / der Alte Weise, Bach-Blüte Nr. 10 und 27.
Muster
»Ich kann mich nie entscheiden, nicht festlegen,
mich nicht wirklich auf etwas einlassen,
weil ich nicht weiß, ob es falsch ist«
Entscheidung bedeutet immer, eines zu wählen und etwas anderes zu lassen, vielleicht sogar bewusst auf etwas zu verzichten, weil einem das eine wertvoller erscheint. Entscheidung ist damit eine Sache der Priorität und eine Sache des Loslassens. Und das gelingt nur schwer, wenn man Angst hat, im Leben zu kurz zu kommen, wenn man Angst hat, das, was man loslässt, könnte sich am Ende als das Wertvollere entpuppen. Aber Entscheidung bedeutet eben auch, sich der Gefahr auszusetzen, das Falsche zu wählen bzw. mit seiner Entscheidung zu scheitern. Verdrängt man diese Erkenntnis, möchte also die volle Kontrolle behalten, bleibt man oft ein Leben lang auf der Suche nach dem oder der »Richtigen«. Wir müssen uns deshalb bewusst sein, dass wir Entscheidungen immer nur aus dem jeweiligen Bewusstseinsstand heraus treffen können. So kann sich eine Entscheidung durchaus aus der Rückschau als falsch erweisen und trotzdem gab es damals keinen anderen Weg. Diese Einsicht sollte uns immer wieder von falschem Bedauern über scheinbar Verlorenes abhalten. Alles »Hätte ich doch« führt uns in die Irre, wenn es nicht mit einer klaren Analyse der Situation verbunden ist, die uns hindert, denselben Fehler noch einmal zu machen. Um dieses Muster aufzulösen, ist es wichtig, das eigene Ich zu stärken, das heißt das Gefühl, das man wirklich braucht, das einem guttut und das eher auf einer Vorstellung von sich selbst beruht.
Gerade bei der Unfähigkeit, sich für einen Menschen zu entscheiden, den man eigentlich zu lieben glaubt, steckt oft die Angst dahinter, dem Ganzen am Ende nicht gewachsen zu sein. Wichtig ist hier, die inneren Kräfte, das Vertrauen in sich selbst zu stärken, um sich den Herausforderungen, die mit der Entscheidung verbunden sind, mutig stellen zu können.
Die Intuition ist dabei der wichtigste und am Ende der entscheidende Ratgeber. Nachdem alle äußeren Ebenen (zum Beispiel die materielle) angeschaut und geklärt sind, sollte sie das letzte Wort haben. Ich erlebe immer wieder, dass diese innere Unklarheit bezüglich der verschiedenen Ebenen auch hinter der Entscheidungsschwäche liegt, was ich an einem ganz banalen Beispiel des Schuhkaufs erklären möchte. Wenn ich meine
Weitere Kostenlose Bücher