Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Tankstelle fuer die Seele

Eine Tankstelle fuer die Seele

Titel: Eine Tankstelle fuer die Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna E. Roecker
Vom Netzwerk:
schlugen Mut, Vertrauen, Glaube, Sicherheit, Selbstbewusstsein usw. vor. Ich selbst habe festgestellt, dass Liebe das Gegenteil von Angst ist. Sie kann die Enge auflösen und den Blick wieder klar werden lassen. Nur ist es in einer angstbesetzten Situation nicht immer einfach, zu dieser Liebe zu finden. Wir müssen üben, uns selbst, andere, die Welt und das Leben zu lieben, damit wir in schwierigen Situationen einen leichteren Zugang zu dieser kraftvollen Haltung dem Leben gegenüber finden. Vor dem Lieben steht für mich das Geliebtwerden, das Angenommensein, so wie ich bin. Nicht von jemandem, sondern vom Leben, von etwas, das größer ist als ich. Diese Erfahrungen sind in der Natur möglich, durch tief berührende Begegnungen mit Menschen oder in der Schönheit der Kunst. Auf jeden Fall entstehen sie am ehesten dann, wenn wir ganz im Augenblick sind, ganz hingegeben an den Moment. Dann haben angstbesetzte Gedanken keine Chance. Eine Klientin erzählte mir, dass Sie von diesem überwältigenden Gefühl, vom Leben, von Gott geliebt zu sein, erfahren hat, als sie wusste, dass sie eine sehr schwere Krankheit überwunden hatte. »Es war, als würde mein Herz ganz weit, als würde es alle Fesseln sprengen und alle Angst überwinden«, schilderte sie diese Erfahrung.
    Dieses Erleben setzt eine große Kraft in Bewegung, die uns beflügelt und uns hilft, uns den Herausforderungen viel angstfreier stellen zu können. Vielleicht gibt es auch in Ihrem Leben solche Erfahrungen, in denen die Angst wie weggefegt war und Sie das Gefühl hatten, dass eigentlich nichts passieren kann?
    Mir ist dabei eine Situation deutlich in Erinnerung: Ich hatte einen Vortrag in Italien über Musiktherapie zu halten. Ich sah die Menschen in dem vollbesetzten Saal vor mir und spürte, wie eine unbestimmte Angst mir fast die Kehle zuschnürte. Meine italienische Freundin, die auch die Übersetzung übernommen hatte, flüsterte mir zu, dass fast ihr ganzes Kollegium aus dem städtischen Krankenhaus da sei, was das Angstgefühl noch verstärkte. Plötzlich erinnerte ich mich an meine Yogapraxis, visualisierte mich in der Berghaltung und spürte ganz deutlich: »Ich stehe fest und sicher wie ein Berg«, atmete ein paar Mal tief durch und spontan überflutete mich ein Gefühl der Dankbarkeit und Liebe, dass ich über dieses wunderbare Thema »Musik« sprechen durfte. Jetzt wusste ich, was der Psychologe Gerald Jampolsky mit seinem Buchtitel »Lieben heißt die Angst verlieren« vor vielen Jahren gemeint hatte.
    Wenn Sie dieses Muster bearbeiten möchten, machen Sie sich zunächst bewusst, was Ihnen Angst macht und wie Sie bisher mit der Angst umgegangen sind. Ist es eher die konkrete Angst vor Herausforderungen, die eine Stärkung des Selbstbewusstseins erfordert? Ist es Angst vor dem Leben selbst, vor dem Kontrollverlust, und brauchen Sie vor allem Vertrauen und das Gefühl, geliebt zu werden?
    Hilfreiche Archeypen
    Zum Beispiel der Baum, der Hase, der Stein, die Große Mutter, der Animus, die Furchtabweisende Geste, Bach-Blüte Nr. 1 und 11.

    Muster
    »Ich kann so schwer loslassen«,
»Ich denke so oft an Vergangenes, an Verstorbene,
an Verlorenes …«
    Loslassen gehört zu den schwierigsten menschlichen Übungen und verbindet uns sogar mit unseren Vorläufern, den Affen. In Indien gibt es eine Geschichte, die beschreibt, wie man Affen am besten fangen kann: Man versteckt etwas in einer Kokosnuss, das die Begierde des Affen hervorruft. Er greift hinein und packt das Gewünschte. Allerdings ist das Loch in der Kokosnuss so klein, dass er die geschlossene Faust nicht wieder herausziehen kann. Da der Affe nicht bereit ist, das Ergriffene loszulassen, kann er nicht entfliehen und ist damit bereits gefangen.
    Gibt es etwas, was Sie nicht loslassen können: Gedanken, Gefühle, zum Beispiel eine Kränkung, Besitz, einen Menschen usw.?
    Ich erinnere mich daran, wie viel Zeit ich damit verbrachte, mich mit einem wertvollen Ring zu beschäftigen, den ich verloren hatte. Es war weniger der materielle Verlust, der mir zu schaffen machte, sondern die Erinnerungen, der ideelle Wert, der damit verbunden war. Wochenlang suchte ich überall, in allen verborgenen Ecken, rief in allen Lokalen und Geschäften an, in denen ich in der letzten Zeit gewesen war. Immer mehr Raum nahmen meine Gedanken ein, welche Ecke ich noch nicht abgesucht oder wen ich noch nicht nach dem Ring befragt hatte. Eines Tages sagte mir meine weise Freundin Emilie ganz lapidar: »Was meinst

Weitere Kostenlose Bücher