Eine Tankstelle fuer die Seele
Animus-Anteil in einer Frau übermäßig stark wird. Die »Vater-Tochter« hat dann vielleicht alles getan, um dem Vater den Sohn zu ersetzen. Sie wurde erfolgreich und hat gelernt, »ihren Mann« zu stehen. In der Außenwelt wird sie deshalb als kühl und intellektuell wahrgenommen. Im Märchen werden Frauen, die ihre Weiblichkeit zugunsten des männlichen Anteils fast ganz verdrängt haben, zu kalten Frauen, wie zum Beispiel die »Schneekönigin« von Hans Christian Andersen. Im anderen Fall wird der Animus nach außen projiziert auf den Mann, der erfolgreich werden und die Erwartungen erfüllen muss.
Marie-Luise von Franz beschreibt in ihrem Artikel »Der Animus, der innere Mann in der Frau« ( Der Mensch und seine Symbole , S. 194) vier Entwicklungsstufen, in denen der Animus symbolhaft erscheint:
Physische Kraft (Sportheld)
Initiative und gerichtete Tatkraft
Intellektualität und Sprachgewalt (Arzt, Pfarrer, Professor etc.)
Schöpferischer Geist und Spiritualität (Vermittler schöpferischer, religiöser innerer Erfahrung, Guru).
Jede Stufe des Archetyps wird sich in der jeweiligen Zeit und Kultur unterschiedlich in anderen Bildern zeigen.
Wird die Animus-Seite positiv in die eigene weibliche Seite integriert, führt es zu einer guten Verbindung zwischen Gefühl und Verstand. Die positive Seite des Animus, Klarheit, Objektivität, Initiative und Mut sowie die Bereitschaft, Ideen umzusetzen und sich mit auftauchenden Widerständen auseinanderzusetzen, kann dann im Leben aktiv genutzt werden. Mithilfe der Animus-Seite in sich wagt die Frau sich nach außen, beschreitet zum Beispiel neue, ungewöhnliche Wege, beginnt eine neue Ausbildung usw.
Der Animus fragt dich als Frau, aber auch als Mann:
Fehlt dir oft der Mut, deine Pläne zu verwirklichen?
Fällt es dir schwer, klar und deutlich zu sagen, was du dir wünschst?
Fällt es dir schwer, für dich einzustehen, deine Grenzen zu zeigen, die Bezahlung einzufordern, die dir zusteht, usw.?
Fällt es dir schwer, dich von deinen Gefühlen zu lösen, um eine Angelegenheit nüchtern und klar zu betrachten?
Wünschst du dir oft mehr männliche Unterstützung?
Wenn du diese oder ähnliche Fragen mit Ja beantwortest, dann rufe mich!
Animus – der innere Mann
Gehe zu deinem inneren Entspannungsplatz und mache es dir bequem.
Mache dir das Thema bewusst, das du auf diese Reise mitnimmst. Vielleicht ist dir auch bewusst, wo du in diesem Prozess gerade stehst.
Suche deinen Ort der Kreativität oder deinen spirituellen Ort auf oder lass dich von deiner Intuition an den Platz führen, wo du deinem Animus, deinem männlichen Teil in dir, begegnen kannst.
Lass dir Zeit, bis sich dir die gewünschte Gestalt zeigt. Viel-leicht kannst du sie nur schattenhaft erkennen, vielleicht kommt der Animus in Gestalt eines Mannes, den du kennst. Nimm zunächst alles wahr, begrüße ihn und frage ihn, ob er mit einem Namen angesprochen werden möchte. Was nimmst du von ihm wahr, was fällt dir besonders auf?
Vielleicht möchte er dir etwas sagen oder geben, vielleicht ermuntert er dich, deine Fragen zu stellen, ihm dein Anliegen vorzutragen. Komm mit ihm in einen Dialog und nimm wahr, welche Qualitäten es sind, die du in deiner jetzigen Lebenssituation von ihm wünschst.
Frage ihn, ob du etwas für ihn tun kannst, bevor du dich verabschiedest und über deinen Entspannungsplatz zurück in die Außenwelt kommst.
Musik, die sich für eine Reise eignet:
Johann Sebastian Bach: Konzert für Violine, Oboe und Streicher, in d-Moll, Allegro
Held
Helden und Heldinnen bevölkern Märchen und Mythen. Sie finden den verborgenen Schatz, töten Drachen, erlösen verzauberte Prinzen und Prinzessinnen und finden das Wasser des Lebens. Im Märchen sind die Helden oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Oft sind es nicht die strahlenden und überaus selbstbewussten Erstgeborenen, sondern die Jüngsten und zunächst oft auch scheinbar die Dümmsten. In heutiger Sprache ausgedrückt, sind die Helden nicht diejenigen, die ihr Sportauto lässig vor dem Lokal auf dem Bürgersteig parken und in der Disco Tausende von Euros ausgeben, weil sie glauben, die Wichtigsten zu sein. Der Held braucht neben dem Helden-Mut auch Demut. Er wird nicht als Held geboren, sondern entwickelt seine Qualitäten, indem er in die Welt hinauszieht, sich aus der sicheren Geborgenheit der Familie löst, so zumindest berichten uns die Mythen und Märchen.
Neben dem Mut kennzeichnen ihn immer Klugheit und auch eine Portion List und
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