Eine Tiefe Am Himmel
schneebedeckten Ausläufern eines Gebirges leben mochte, nahe an einem glitzernden Wald.
Qiwi kletterte an den Außenstreben und Ankerkabeln vorbei – dem Rande des Zauberwaldes – und klopfte an die Tür der Hütte.
Handeln machte immer Spaß. Sie hatte so oft versucht, das Tomas zu erklären. Der arme Kerl hatte ein gutes Herz, doch er stammte aus einer Kultur, die es einfach nicht verstand.
Qiwi brachte einen Teil der Bezahlung für Florias neueste Erzeugnisse: In der Thermoisolation befand sich ein Zwanzig-Zentimeter-Bonsai, etwas, woran Papa Megasekunden lang gearbeitet hatte. Mikro-Zwergfarne wuchsen und bildeten vielschichtige Blattdächer. Floria hielt die Bonsai-Kugel nahe an die Raumbeleuchtung und schaute nach oben durch das Grün. »Die Mücken!« – Käfer von weniger als einem Millimeter. »Sie haben bunte Flügel!«
Qiwi hatte die Reaktion ihrer Freundin mit sorgfältig gespielter Neutralität verfolgt, doch nun konnte sie nicht mehr an sich halten und lachte. »Ich habe mich gefragt, ob du es bemerken würdest.« Der Bonsai war kleiner als Papas übliche, doch er war vielleicht der bisher schönste, besser als alles, was Qiwi jemals in der Bibliothek gesehen hatte. Sie langte in die Thermohülle und holte den zweiten Teil der Bezahlung heraus. »Und das ist von Gonle persönlich. Es ist eine Klammerhalterung für den Bonsai.«
»Das ist… Holz.« Von dem Bonsai war Floria bezaubert gewesen. Ihre Reaktion auf die Holztafel glich eher Erstaunen. Sie streckte die Hand aus, um mit den Fingern über die polierte Maserung zu fahren.
»Das können wir jetzt massenhaft herstellen, eine Art umgekehrte Trockenfäule. Natürlich sieht es ein bisschen seltsam aus, weil Gonle es in Bottichen züchtet.« Die Streifen und Wirbel waren Biowellen, die in der Maserung des Holzes festgehalten waren. »Wir würden mehr Platz und Zeit brauchen, um richtige Ringe zu bekommen.« Oder vielleicht auch nicht; Papa dachte, er könnte vielleicht die Biowellen dazu bringen, Wachstumsringe nachzuahmen.
»Egal.« Florias Stimme war geistesabwesend. »Gonle hat ihre Wette gewonnen… oder dein Vater hat sie für sie gewonnen. Stell dir vor. Richtiges Holz in Mengen, nicht bloß die Zweige in einer Bonsai-Kugel oder Astwerk im Temp-Park.« Sie schaute in Qiwis grinsendes Gesicht. »Und ich wette, sie denkt, dass damit frühere Geschäfte mehr als bezahlt sind.«
»Nun ja… wir hofften, es würde dich zugänglicher machen.« Sie setzten sich, und Floria brachten den versprochenen Tee zum Vorschein, der aus Gonle Fongs Agros kam und vorher aus den Hügeln von flüchtigen Stoffen und Diamant, die die Raffinerie umgaben. Die beiden gingen die Liste durch, die Benny und Gonle aufgestellt hatten. Es waren nicht nur ihre Bestellungen, sondern das Ergebnis der Maklertätigkeit, die Tag für Tag in Bennys Salon stattfand. Es gab da Positionen, die größtenteils für den Gebrauch von Aufsteigern bestimmt waren. Herrgott, da standen Dinge, die Tomas einfach hätte fordern können und die Ritser Brughel gewiss gefordert hätte.
Florias Einwände waren ein Katalog technischer Probleme, Dinge, die sie brauchen würde, ehe sie in Angriff nehmen konnte, was von der Raffinerie verlangt wurde. Sie pflegte so viel wie möglich aus diesen Geschäften herauszuholen, aber was von ihr verlangt wurde, war in der Tat technisch schwierig. Einmal vor dem Flug, als Qiwi nicht älter als sieben gewesen sein konnte, hatte Papa sie zu einer Raffinerie bei Triland mitgenommen. »Damit werden die Baktreien gefüttert, Qiwi, genauso, wie die Baktreien die Parks versorgen. Jede Ebene ist wunderbarer als die darunter, doch selbst die primitivste Raffinerie herzustellen, ist eine Art Kunst.« Ali liebte seine Arbeit am oberen Ende über alles, dennoch achtete er die anderen Ebenen. Floria Peres war eine begabte Chemikerin, und der tote Schlamm, den sie herstellte, war eine wunderbare Schöpfung.
Viertausend Sekunden später hatten sie sich auf ein Geflecht von Vergünstigungen und Gefälligkeiten für den Rest von Florias Wache geeinigt. Sie saßen noch eine Weile da, nippten an einer neuen Runde Tee und erörterten mit Muße, was sie versuchen könnten, wenn die gegenwärtigen Ziele erreicht wären. Qiwi erzählte ihr von Trinlis Behauptungen über die Orter.
»Das sind gute Neuigkeiten, wenn der alte Knacker nicht lügt. Vielleicht brauchst du jetzt nicht mehr so intensiv Dienst zu schieben.« Floria schaute Qiwi an, und es lag ein seltsamer,
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