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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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trauriger Ausdruck in ihren Augen. »Du warst ein kleines Mädchen, und jetzt bist du älter als ich. Du solltest nicht dein Leben ausbrennen müssen, Kind, nur um eine Handvoll Felsen auf Linie zu halten.«
    »Es… es ist nicht so schlimm. Es muss getan werden, selbst wenn wir nicht die beste medizinische Unterstützung haben.« Außerdem ist Tomas immer auf Wache, und er braucht meine Hilfe. »Und es hat auch Vorteile, die meiste Zeit auf zu sein. Ich bekomme fast alles mit. Ich weiß, wo es Geschäfte zu machen gibt, gute Dinge abzustauben sind. Es macht mich zu einer besseren Kauffahrerin.«
    »Hmm.« Floria schaute weg, dann abrupt zurück. »Das ist kein Handel! Es ist ein albernes Spiel!« Ihre Stimme wurde weicher. »Tut mir Leid, Qiwi. Du kannst es ja nicht wissen… Aber ich weiß, was richtiger Handel ist. Ich war bei Kielle. Ich war bei Canberra. Das hier…« – sie machte eine Handbewegung, die den ganzen L1 umschrieb – »ist nur So-tun-als-ob. Weißt du, warum ich immer um diese Arbeit bei der Raffinerie bitte? Ich habe aus diesem Steuerkäfterchen so etwas wie ein Zuhause gemacht, wo ich so tun kann, als ob. Ich kann so tun, als sei ich allein und weit weg. Ich brauche nicht im Temp mit Aufsteigern zu leben, die so tun, als wären sie anständige Menschen.«
    »Aber viele von ihnen sind es, Floria!«
    Peres schüttelte den Kopf und hob die Stimme. »Vielleicht. Und das ist vielleicht das Schlimmste daran. Aufsteiger wie Rita Liao und Jau Xin. Einfach Leute wie unsereins, ja? Und jeden Tag benutzen sie andere Menschen, als wären sie weniger als Tiere – wie Maschinenteile. Schlimmer noch, sie leben davon. Ist nicht Liao ›Programmierer-Verwalterin‹ und Xin ›Piloten-Verwalter‹? Das schlimmste Übel im Weltall, und ihnen geht es hinunter wie Honig, und dann setzen sie sich zu uns in Bennys Salon, und wir akzeptieren sie!« Ihre Stimme war kurz vor einem Kreischen, und sie verstummte abrupt. Sie schloss die Augen, und Tränen schwebten sanft durch die Luft abwärts.
    Qiwi streckte die Hand aus, um ihre Hand zu berühren, ohne zu wissen, ob Floria sie vielleicht einfach schlagen würde. Diesen Schmerz sah sie bei verschiedenen Leuten. Manche konnte sie erreichen. Andere wie Ezr hielten ihn so strikt geheim, dass sie nichts als eine verborgene, pulsierende Wut spürte.
    Floria schwieg, in sich zusammengekrümmt. Doch nach einem Augenblick ergriff sie Qiwis Hand mit ihren beiden und beugte den Kopf zu ihr hinab und schluchzte. Ihre Worte kamen erstickt, fast unverständlich: »… mache dir keinen Vorwurf… nein, mache ich wirklich nicht. Ich weiß das mit deinem Vater.« Sie schnappte zwischen lautlosem Schluchzen nach Luft, und dann kamen ihre Worte deutlicher. »Ich weiß, dass du diesen Tomas Nau liebst. Das ist in Ordnung. Er käme ohne dich nicht zurecht, aber dann wären wir wahrscheinlich auch alle tot.«
    Qiwi legte der Frau den anderen Arm um die Schultern. »Aber ich liebe ihn nicht.« Die Worte platzten heraus, überraschten sie. Und Floria schaute auf, ebenfalls überrascht.
    »Ich meine, ich achte ihn. Er hat mich gerettet, als es am schlimmsten war, nachdem Jimmy meine Mutter umgebracht hatte. Aber…« Seltsam, so zu Floria zu reden, Worte zu sagen, die sie zuvor nur zu sich selbst gesagt hatte. Tomas brauchte sie. Er war ein guter Mensch, der in einem schrecklichen, bösen System aufgewachsen war. Der Beweis für sein gutes Wesen war, dass er so weit gekommen war, dass er das Böse verstand und daran arbeitete, es zu beenden. Qiwi zweifelte, ob sie so viel hätte tun können; sie wäre eher wie Rita und Jau gewesen, hätte sich schweigend drein geschickt und wäre dankbar gewesen, dass sie dem Netz des Fokus entgangen war. Tomas Nau wollte die Dinge wirklich verändern.
    Aber ihn lieben? Bei all seinem Humor, seiner Liebe, seiner Weisheit gab es einen… Abstand… zu Tomas. Sie hoffte, dass er nie erkennen würde, dass sie so für ihn empfand. Und ich hoffe, die subversive Floria hat Ritsers Wanzen ausgeschaltet.
    Qiwi drängte die Gedanken beiseite. Einen Augenblick lang starrten sie und Floria einander nur an, überrascht, das Herz der anderen offenbart zu sehen. Hmm. Sie klopfte Floria sacht auf die Schulter. »Ich kenne dich seit über einem Jahr gemeinsamer Wachen, und bisher gab es keinen Hinweis, dass du so empfindest…«
    Floria ließ Qiwis Hand los und wischte die Tränen weg, die ihr noch immer in den Augen standen. Ihre Stimme hatte sie fast unter Kontrolle. »Ach

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