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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schwertstahl, der noch zu kalt für den Hammer ist. Dunkle Streifen liefen darüber hinweg.
    »Das Licht kommt aus den Tiefen von Trygve selbst. Wir wissen, das wir etwas Wärme vom Planeten selbst bekommen. Manchmal, wenn die Wolkenschluchten gerade richtig orientiert und die oberen Stürme verschwunden sind, können wir sehr tief blicken – und wir sehen seinen Schein mit bloßem Auge.« Das Licht strahlte ein wenig heller. Pham schaute sich im Garten um. Alles war rot getönt, doch er konnte mehr sehen als bei den Blitzen. Die hohen, rankenbedeckten Bäume über dem Teich – sie waren Teil des Wasserfalls, lenkten das Wasser in zusätzliche Wirbel und Tümpel. Wolken von fliegenden Wesen bewegten sich zwischen den Zweigen, und ein paar Augenblicke lang sangen sie. Fred war vollends aus dem Teich gestiegen. Er saß auf einer Vielzahl von Ruderfüßen, und seine kürzeren Tentakel ragten empor, dem Licht am Himmel entgegen.
    Schweigend sahen sie zu. Pham hatte Trygve mit Multispektralfiltern beobachtet, als er von den Planetoiden heranflog. Er sah jetzt nichts, was ihm neu gewesen wäre. Die ganze Vorstellung war nur ein Zusammentreffen von Geometrie und dem richtigen Zeitpunkt. Und dennoch… an einen einzigen Ort gebunden, auf einem Kurs, der nicht von Menschenhand festgelegt war, verstand er, wie Kunden vielleicht beeindruckt sein mochten, wenn das Weltall sich herbeiließ, etwas zu enthüllen. Es war lächerlich, doch er empfand selbst etwas von der Ehrfurcht.
    Und dann war Trygves Herz wieder dunkel, und das Singen in den Bäumen erstarb; die ganze Vorstellung hatte keine hundert Sekunden gedauert.
    Es war Larson, der das Schweigen brach. »Ich bin sicher, dass wir ins Geschäft kommen, junger-alter Mann. In einem Maße, das ich nicht enthüllen sollte, wollen wir Ihre Medizintechnik haben. Dennoch wäre ich Ihnen für eine Antwort auf meine ursprüngliche Frage dankbar. Was werden Sie mit den Larson-Ortern tun? Unter den Nichtsahnenden sind sie ein Wunder der Spionage. Missbraucht führen sie zu staatlicher Totalregulierung und zum raschen Ende der Zivilisation. Wem werden Sie sie verkaufen?«
    Aus irgendeinem Grund antwortete ihm Pham freimütig. Während der östliche Rand von Trygve langsam heller wurde, erklärte Pham seine Vision vom Imperium, vom Reich der ganzen Menschheit. Das hatte er noch nie jemandem erzählt, der bloß Kunde war. Er erzählte es nur bestimmten Leuten von der Dschöng Ho, denen, die am klügsten und flexibelsten wirkten. Selbst dann konnten die meisten nicht den ganzen Plan akzeptieren. Die meisten waren wie Sura, sie lehnten Phams wahres Ziel ab, waren aber eher bereit, von einer echten Dschöng-Ho-Kultur zu profitieren. »… Wir könnten also die Orter behalten. Das wird uns Umsatz kosten, doch wir brauchen einen Vorteil gegenüber den Kundenzivilisationen. Die gemeinsame Sprache, die synchronisierten Flugpläne, unsere öffentlichen Datenbanken – das alles wird unserer Dschöng Ho eine zusammenhängende Kultur geben. Doch Werkzeuge wie diese Orter werden uns einen Schritt darüber hinaus führen. Am Ende werden wir nicht zufällige Bewohner der ›Handelsnische‹ sein, sondern die überlebende Kultur der Menschheit.«
    Larson schwieg lange. »Einen wunderbaren Traum haben Sie da, Junge«, sagte er dann. Die versteckte Belustigung war aus seiner Stimme verschwunden. »Ein Bund der Menschheit, der das Rad der Zeit zerbricht. Tut mir Leid, ich kann nicht glauben, dass wir jemals den Gipfel Ihres Traums erreichen werden. Aber die Vorberge, die unteren Hänge… die sind wunderbar – und vielleicht zu erreichen. Die hellen Zeitalter könnten heller sein und länger dauern…«
    Larson war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, Kunde oder nicht. Doch aus welchem Grunde auch immer trug er dieselben Scheuklappen wie Sura Vinh. Pham ließ sich auf die weiche Holzbank zurücksinken. Nach einer Weile fuhr Larson fort: »Sie sind enttäuscht. Sie haben genug Achtung vor mir, um auf mehr zu hoffen. Vieles sehen Sie richtig, Flottenkapitän. Sie sehen phänomenal klar für jemanden aus… aus dem Hinterwald.« Seine Stimme schien sanft zu lächeln. »Wissen Sie, der Stammbaum meiner Familie reicht zweitausend Jahre zurück. Für einen Kauffahrer ist das ein Wimpernschlag – aber nur, weil die Kauffahrer die meiste Zeit im Schlaf verbringen. Und zu der Weisheit, die wir direkt erworben haben, haben ich und die vor mir von anderen Orten und Zeiten gelesen, von hundert Welten, von

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