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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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zu werden, indem sie sich mit so vielen ihr lieben Menschen umgab, dass, wann immer jemand fortmusste, ein Dutzend andere da waren, um dessen Platz einzunehmen. Hell- oder dunkelhäutig, weiblich oder männlich, Menschen, die sie mochte, waren immer in ihrem Leben willkommen gewesen.
    Inzwischen kannte sie fast jeden sowohl in Kalkutta als auch in Bombay, wo ihre Familie ein zweites Haus besaß - aber jemanden wie Lord Griffith hatte sie noch nie zuvor getroffen.
    Was für ein geheimnisvoller Mann er war, seine undurchdringliche Miene verriet keinen seiner Gedanken, seine graugrünen Augen schienen voller Geheimnisse. Obwohl Georgie in deren Tiefen die Spur von Schmerz zu entdecken glaubte.
    Als er so dastand und sie beobachtete, die starken Arme vor der Brust verschränkt, betrachtete sie kurz sein stolzes Patriziergesicht, das Stärke und Autorität ausstrahlte: Er hatte eine recht hohe Stirn, ausgeprägte Wangenknochen, eine schmale Nase und ein markantes Kinn. Eine gewellte Locke seines dunkelbraunen Haares war über seine linke Braue gefallen, die er mit einer jungenhaften Bewegung zurückwarf, die so gar nicht zu seiner strengen Haltung passen wollte. Um seinen energischen, sinnlichen Mund lag noch immer die Spur eines Lächelns.
    Er war weitaus faszinierender, als sie sich eingestehen wollte. Schnell wandte Georgie sich ab, löste langsam den seidenen Schal von ihrem Hals, beobachtete den Marquess aber weiterhin aus den Augenwinkeln. Sie vermochte nicht den Blick von seiner imposanten Erscheinung zu lösen.
    Nankinghosen schmiegten sich an seine muskulösen Schenkel. Ein Tagesrock aus grünem Tuch, so dunkel wie ein schattiger Wald, schmeichelte den breiten Schultern, und der Farbton passte zu der Farbe seiner Augen.
    Aber da war noch etwas anderes an ihm, etwas Rastloses, Hungriges - es war ein leises Feuer unter der Oberfläche, von dem sie sich sehr angezogen fühlte. Es weckte in ihr Vorstellungen von erotischen Vergnügungen, so deutlich, wie Georgie sie einmal als Schnitzereien in einem Tempel oder in den merkwürdigen Illustrationen in dem sündhaften kleinen Buch gesehen hatte, das ihr zufällig in dem Zimmer ihres Bruders in die Hände gefallen war. Sie hatte nach ihrem Haustier, einem kleinen Mungo, gesucht, voller Angst, er wäre aus dem Haus entkommen. Stattdessen hatte sie das Kamasutra gefunden.
    Sie fragte sich, ob Lord Griffith es jemals gelesen hatte.
    Na! Dies war kaum der richtige Zeitpunkt, um über ihre Neugier auf Erotik und alles was damit zusammenhing nachzugrübeln.
    Georgie räusperte sich, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und wandte sich verärgert ab, als sie feststellte, dass sie errötete. „Möchten Sie etwas trinken, Mylord? Ich sollte bald nach Lakshmi sehen - und nach Adley. “ Der arme Kerl. Die Dienstboten hatten gesagt, dass ihr verliebter Tölpel durch die Tür getreten und dann in Ohnmacht gefallen war, kaum dass er Lakshmi in Sicherheit wusste.
    „Nein, vielen Dank“, sagte Lord Griffith, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Ich würde gern Ihren Vater begrüßen, sobald es ihm recht ist. “
    „Oh, Papa ist nicht hier“, erwiderte sie mit einstudiertem Gleichmut, während sie sich innerlich gegen seine Fragen wappnete.
    „Oh“, entgegnete er überrascht. „Wann erwarten Sie ihn zurück? “
    „Keine Ahnung. “
    „Pardon? “
    „Oh, er segelt gerade um die halbe Welt mit unserem Cousin Jack“, erklärte sie ihm mit einer abwehrenden Handbewegung. „Vermutlich kehrt er erst nächstes Jahr zurück. “
    „Ich verstehe“, murmelte Ian und runzelte die Stirn. „Das war mir nicht bewusst. “
    „Ja, das tut mir leid“, antwortete sie in beschwichtigendem Ton. „Ich konnte Ihnen nicht Bescheid geben, da Sie bereits unterwegs waren. Aber ich habe Ihren Brief an meinen Vater auf See weitergeleitet“, fügte sie hinzu. „Jacks Handelsschiffe nehmen oft Briefe für uns mit, und Papa hat mich vor seiner Abreise gebeten, seine Post für ihn zu öffnen und ihm Wichtige hinterherzuschicken. “
    „Ich bedauere sehr, ihn verpasst zu haben“, meinte Ian und dachte über die Tatsache nach, dass er Lord Arthur wider Erwarten nicht antreffen würde. „Als wir Jungen waren, war Ihr Vater unser Liebling, damals, als er noch in England lebte. Werden Sie ihn von mir grüßen? “
    „Gern, und ich bin sicher, er wird Ihnen seine Grüße senden. Aber jetzt kommen Sie um Himmels Willen herein! “, schalt

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