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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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überhaupt irgendwo hingehörte.
    Doch sie ballte die weiß behandschuhten Hände zu Fäusten, reckte das Kinn und ließ den Blick über die Menge schweifen, auf der verzweifelten Suche nach ihren Brüdern. Bestimmt würden Gabriel und Derek sie nicht fortschicken.
    Stattdessen war es Lord Griffith, der aus der Menge auftauchte und auf sie zuging. Allerdings war es bei seinem undurchdringlichen Gesichtsausdruck unmöglich zu sagen, ob er kam, um sie zurechtzu weisen, oder um sie zu retten. Unabhängig davon schlug Georgies Herz schneller bei seinem Anblick. Er sah hinreißend aus in seinem formellen Abendanzug, ganz elegant in Schwarz und Weiß. Die Enden seines ebenholzschwarzen Rocks schwangen bei jedem seiner energischen Schritte mit.
    Sie fragte sich, ob er sie wohl auffordern würde zu verschwinden, und richtete sich darauf ein, sich gegen ihn zu wehren, wenn es sein musste, doch als er bei ihr war, überraschte er sie mit seiner Begrüßung.
    „Miss Knight. “ Er nahm ihre Hand und beugte sich darüber. „Sie sehen reizend aus. “
    Verblüfft starrte sie ihn an.
    Einen Schritt hinter ihm hasteten Georgies Brüder herbei, beeilten sich, ihre Schwester aufzuhalten. Derek begrüßte sie mit einem angespannten Lächeln, aber Gabriel zog Lord Griffith zur Seite und sprach ihn leise an.
    „Mylord, das tut mir so leid. Ich hatte keine Ahnung, dass sie hier erscheinen würde. Ich werde ihr sagen, dass sie in den Harem zurückkehren muss... “
    „Unsinn, man hat sie schon entdeckt“, erwiderte Ian leise und blickte von Gabriel wieder zu Georgie. „Wenn wir jetzt versuchen, sie zu verstecken, vermittelt das einen schwachen Eindruck. Wir würden alle das Gesicht verlieren. Sie muss bleiben. Sie wird mit uns am Tisch des Königs sitzen. “
    „Sind Sie sicher, Sir? “, murmelte Gabriel.
    „Es wird in Ordnung sein“, erwiderte der Marquess. „Lassen Sie Ihre Schwester mit uns kommen. Auf diese Weise kann man sie nicht fortschicken, ohne die ganze Delegation zu beleidigen. “
    Gabriel nickte. „Na gut. “
    Mit einem Lächeln wandte sich Lord Griffith ihr zu. „Würden Sie uns begleiten, Miss Knight? “ Als er ihr den Arm bot, blickte sie ihn fragend an.
    Seine Miene drückte nichts als Höflichkeit aus, aber Georgie war davon überzeugt, dass er sich bei allem, was er tat, eine Menge dachte. Er war wirklich ein faszinierender Mann. „Vielen Dank, Lord Griffith“, erwiderte sie mit derselben Höflichkeit. Dann ergriff sie seinen Arm.
    Sie sah, wie ihre Brüder einen Blick wechselten, beschloss aber, nicht darauf einzugehen.
    Nichts konnte den plötzlichen Schwung in ihrem Gang stören, als sie am Arm des Marquess den Bankettsaal durchquerte. Vermutlich würde sie über ihren Auftritt hier wieder einen Vortrag zu hören kriegen, aber für den Augenblick war es gut, dass er sich zu ihrem Begleiter erklärt hatte. Denn in diesem Moment bemerkte sie, wie Prinz Shahu sie vom anderen Ende des Raumes her anstarrte.
    Georgie hatte einige Geschicklichkeit darin entwickelt, verliebte Männer von sich fernzuhalten, aber das waren normalerweise britische Adlige, die nach westlichen Regeln erzogen waren. Keine Kshatriya, die daran gewöhnt waren, sich zu nehmen, was sie haben wollten.
    Bald darauf erschien auch König Johar, und die Armee der Palastdienerschaft trat an, den ersten Gang zu servieren.
    Alle hatten Platz genommen und warteten darauf, dass das große Essen offiziell begann - oder vielmehr sie ruhten auf den quadratischen Polstern und großen Rollenkissen, die für die Gäste um jeden der langen, niedrigen Tische bereitlagen. Für Ians Geschmack war dies eine sehr intime Art zu speisen, vor allem mit einer reizenden und schönen Frau an seiner Seite.
    Miss Knight saß zwischen Ian und Gabriel und zog sich zum Essen die Handschuhe aus, während barfüßige Diener den Gästen Kühlung verschafften, indem sie hinter ihnen langsam mit langstieligen Fächern aus Pfauenfedern wedelten.     
    Bald wurden immer für jeweils zwei Gäste große silberne Platten mit einer sinnenbetäubenden Auswahl an exotischen Speisen gebracht. Dann wurden stapelweise runde Brote verteilt, sowohl gesäuert als auch ungesäuert. Die frischen Broträder, weich und dampfend, gab es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, die Georgie für den Marquess benannte: Weizenbrot, Minzbrot, Maismehlbrot, ein dunkles Brot aus dem Mehl von Haselnüssen, ein anderes aus Linsen. Es wurde anstelle von Besteck benutzt, um das Essen zum Mund zu

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