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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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dich unter Menschen verschiedener Nationen bewegen musst. Willst du das für mich tun? “
    „Immer“, flüsterte er heiser.
    „Gut. “ Zufrieden kniff sie die Augen zusammen. „Wenn ich meinen Sohn nicht mehr bei mir haben kann, dann soll Lord Griffith das auch nicht können. “
    Georgie und ihre Brüder waren bereits vor Tagesanbruch aufgebrochen, zogen zu Pferde durch das unwirtliche Tigerland, mit ihrer Gruppe von Sepoys im Gefolge, zusammen mit Major MacDonald und einigen seiner Hochländern.
    Sie kehrten nicht nach Kalkutta zurück, um ihre Sachen zu holen. Colonel Montrose hatte Gabriel und Derek ins regnerische England zurückgeschickt, zu einem besonderen Auftrag. Sie sollten dem Parlament von der dringenden Notwendigkeit, mehr Geld für die Armee in Indien bereitzustellen wegen des bevorstehenden Krieges.
    England! Georgie war bestürzt.
    Als sie vor ein paar Tagen nach Janpur gereist war, hatte sie nicht vorgehabt, jemals ihr geliebtes Indien zu verlassen, aber jetzt blieb ihr kaum eine andere Wahl.
    Indem er Gabriel und Derek an Colonel Montrose übergab, hatte König Johar ihr Leben verschont und ihnen die Flucht ermöglicht. Dennoch flohen die Brüder jetzt vor dem Recht der Hindus, und es würde nicht lange dauern, dann würden die Truppen des Maharadschas die Verfolgung aufnehmen. Wenn sie noch einmal in Gefangenschaft gerieten, würde Johar ihnen keinen Beistand mehr leisten können. Er wäre gezwungen, ihre Hinrichtung anzuordnen. Schließlich konnte kein ordentlicher König sein eigenes Gesetz brechen, nur weil es ihm so in den Sinn kam. Die Tatsachen waren unübersehbar: Gabriel hatte den Kronprinzen getötet, Derek hatte ihm dabei geholfen, und nach den Vorschriften der Marathen müssten sie beide einen schrecklichen Tod erleiden. Manche Verbrecher wurden getötet, indem sie unter einem Elefantenfuß zerquetscht wurden. Andere wurden an die königlichen Tiger verfüttert. Aber am wahrscheinlichsten war eine Enthauptung vor dem blutrünstigen Pöbel.
    Georgie hätte ihr Leben dafür gegeben, ihren Brüdern dieses Schicksal zu ersparen, vor allem, da sie Shahu nur getötet hatten, um sie zu retten. Sie wusste, dass sie nicht in Indien bleiben durfte, weil auch sie sich zu viele Feinde gemacht hatte. Sie konnte es nicht riskieren, in Gefangenschaft zu geraten und damit zu einer Geisel zu werden, womit man ihre Brüder zur Rückkehr zwingen könnte, damit sie sich der sogenannten Gerechtigkeit für den Tod Shahus stellten.
    Und die Geschwister wollten auch nicht getrennt werden. So schien es, als würden sie bald alle drei an Bord eines Schiffes gehen, das sie ins Geburtsland ihrer Väter bringen würde.
    Bei ihrem endgültigen Abschied hatte Ian Georgie gebeten, sie möge ihre Brüder überzeugen, dass sie nicht bleiben und kämpfen sollten. In Anbetracht der Tatsache, dass Gabriel und Derek unter den Angehörigen der Armee recht beliebt waren, würde ihr Unrechter Tod um der Ehre willen, weil sie ihre Schwester vor einem Angriff schützen wollten, einen Aufstand unter Lord Hastings Truppen verursachen.
    Einen weiteren Grund für Feindseligkeiten zwischen den Briten und den Marathen war das Letzte, was man in dieser ohnehin schwierigen Situation brauchte. Daher wurde übereinstimmend beschlossen, dass die Knights am besten von Bombay aus sofort nach England in See stechen sollten, denn Bombays Hafen war der nächste von Janpur aus betrachtet.     
    Glücklicherweise besaß ihr Cousin Jack in Bombay eine Schiffswerft, von der jederzeit Handelsschiffe nach England segelten. Unglücklicherweise mussten sie bis dahin viele Meilen hinter sich bringen, viele davon ausgerechnet durch das Gebiet Baji Raos, und wenn ihre kleine Gruppe die Wege der Pindari-Horden kreuzte, dann würden sie zweifellos erledigt sein.
    Niemand war über irgendetwas davon glücklich. Georgie fühlte sich elend, weil sie Ian zurücklassen mussten, damit er alles richtete. Er hatte sie gedrängt zu gehen, und das schnell. Er hatte gesagt, er würde die Situation klären. Ihrer Meinung nach hatte er das bereits getan. Er hatte ihnen das Leben gerettet. Aber noch immer musste er König Johar überreden, den Friedensvertrag zu unterzeichnen, und dann musste Ian dort lebend herauskommen.
    Bis zum Vormittag waren sie alle gereizter Stimmung durch die Hitze und die beständig summenden Insekten, die schwitzende Menschen und Pferde gleichermaßen attackierten. Die höher steigende Sonne hatte die dichten Teakholzwälder, durch

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