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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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Drei Jahre in Folge zu spät eingereicht. Ohne die neugierige Belinda, die ihre Nase in Ryans Angelegenheiten gesteckt hatte, wäre mir dieses überflüssige Detail nicht bekannt gewesen. Er hatte seine Steuererklärungen zu spät abgegeben, na und? So was passierte. Am Ende hatte er ja bezahlt. Vielleicht gehörte Ryan einfach zu den Menschen, die sich mit Bürokram schwer tun. Eine einfache Erklärung. Trotzdem war da noch etwas, bei dem ich nachhaken musste. »Hast du nicht gesagt, du hättest deinen Wagen vor sechs Monaten gekauft?«
    »Nein, ich habe gesagt, ich hätte meinen Wagen vor sechs Monaten bekommen .« Er trank einen Schluck Wein. »Er ist geleast. Ich habe entdeckt, dass Leasing mir Steuervorteile bringt.«
    Nun war ich verwirrt. Ich war mir hundertprozentig sicher gewesen, dass er gesagt hatte, er habe ihn gekauft. Ich erinnerte mich vage, wie er sagte, er habe den Jaguar mit Extra-Ausstattung bestellt. Aber meine Gedanken waren nicht mehr ganz klar und ich wusste nicht genau, warum ich ihn überhaupt angezweifelt hatte. Oder warum das wichtig war.
    »Habe ich dir schon gesagt, wie umwerfend du in dem Kleid aussiehst?« Ryan fuhr mit einem Finger über den Ärmel des Jäckchens. »Die Farbe steht dir wunderbar. Sehr hübsch.«
    Auf einmal fühlte ich mich tatsächlich hübsch. Ich saß in einem edlen Restaurant und wurde vom aufmerksamen Personal rundum verwöhnt. Geld spielte heute Abend keine Rolle. Ich war mit Ryan zusammen, einem umwerfend gutaussehenden Typen, den man hier offenbar sehr schätzte. Wir aßen köstliche Gerichte, die gewissenhaft zubereitet worden waren
und auf gutem Porzellan serviert wurden. Der Wein, leicht und halbtrocken, schmeckte ausgezeichnet. Er floss so sanft durch die Kehle wie Frühlingsregen ins Tal.
    Als die Teller des Hauptgerichts abgeräumt wurden, war mir klar, dass ich diesen Abend immer wieder bis in alle Ewigkeit in einer Endlosschleife abspielen würde – mit mir in meinem tollen roten Kleid und dem rasend attraktiven Mann mir gegenüber.
    Die Weingläser wurden erneut nachgefüllt und Ryan setzte zu einem Trinkspruch an. »Auf Neuanfänge«, sagte er. Ich hob mein Glas, stieß jedoch nicht mit ihm an. Ich hatte das Gefühl, so etwas würde man nur in einer Bierkneipe tun. »Loo-laa«, sprach er meinen Namen wieder so schön gedehnt in zwei langen Silben aus, »erinnerst du dich noch an unseren Plan, unsere angebliche Verlobung auf der Hochzeit deiner Schwester bekanntzugeben?«
    »Natürlich.« Oh Mann, dieser Wein war gut! Schmeckte die neue Flasche anders als die alte?
    »Wenn du keine Einwände hast, würde ich heute Abend gern um deine Hand anhalten. Alle wollen doch immer wissen, wie und wo der Antrag gemacht wurde, und ich finde, das hier würde eine tolle Story abgeben.«
    Leicht verunsichert stellte ich mein Glas ab, während er aufstand und vor mir auf die Knie ging. Die Gäste um uns herum verstummten, als sie merkten, was da vor sich ging. Ich blickte auf Ryan hinunter und bemerkte zum ersten Mal, dass der Teppich ein dezentes Blümchenmuster zeigte. »Lola«, sprach er klar und deutlich, »ich liebe dich und will den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Willst du mich heiraten?« Wie ein Zauberer zog er eine kleine Schachtel scheinbar aus
dem Nichts und klappte sie auf, um einen atemberaubend schönen Diamantring zu enthüllen.
    »Wow«, entfuhr es mir. Ich merkte, dass das nicht die richtige Antwort gewesen war, als Ryan seine Frage wiederholte, diesmal etwas lauter: »Willst du mich heiraten, Lola?«
    »Ja, Ryan«, erwiderte ich, »ich will dich heiraten.« Die anderen Gäste applaudierten und ich hörte gerührtes Getuschel. Ich hatte den Eindruck, es würden Luftschlangen und Konfetti in die Luft geworfen, Kamerablitze aufleuchten und ein Salonorchester aufspielen, aber das mochte vom Wein kommen. Ganz sicher wusste ich, dass ein romantischer Kuss folgte, woraufhin Ryan mir den Ring an den Finger steckte. Er saß zu locker.
    »Sieh nur«, sagte Ryan, »er passt perfekt. Ich glaube, das ist ein gutes Zeichen.«

34
    Nun war es offiziell. Ich war betrunken.
    Nicht kurz-vorm-Umfallen-betrunken, Gott sei Dank, aber definitiv etwas mehr als beschwipst. Als der Parkwächter den Wagen brachte und Ryan mir die Tür öffnete, musste ich eine Weile nachdenken, wie ich am besten hineinkäme. Es war dunkel und die Öffnung sah kleiner aus als vorhin. Irgendwie schaffte ich es dann, weil mir in letzter Sekunde einfiel, dass die Beine normalerweise als

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