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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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lange Zeit. Das Lied auf der Jazz-CD endete und es herrschte eine Weile Stille, bevor das nächste Lied begann. Ryans Gesicht war vollkommen ausdruckslos und unmöglich zu lesen. Durch das Fenster sah ich die Straßenlaternen vorbeisausen und überlegte, dass ich einen neuen Tiefpunkt erreicht hatte. Ich hatte mich gerade einem Mann zum Sex dargeboten und keinerlei Reaktion erhalten.
    Wir bogen in die King Street und ich hörte, wie Ryan zur Musik summte. Als ich den Kopf drehte, sah ich, dass er schmunzelte. »Da sind wir«, sagte er, fuhr in seine Auffahrt und drückte den Fernbedienungsknopf für die Garage. Drinnen hielt er an, schaltete den Motor ab, beugte sich zu mir und sagte: »Ich schätze, ich muss nicht mehr fragen, ob du mit reinkommen willst.« Hinter uns senkte sich das Garagentor.
    »Nein, du musst nicht fragen.« Große Erleichterung überkam mich – ich war also nicht abgelehnt worden. Als ich die
Tür öffnen wollte, bedeutete Ryan mir zu warten. Mr. Gentleman wollte das selbst übernehmen, und das war gut so, denn dann würde er Ms. Beschwipst beim Aussteigen helfen und sie zum Haus bringen.
    Zwischen Garage und Haus lag ein kurzer Weg, der teilweise von Büschen verdeckt war. Als wir von der Garage aus zum Haus sahen, flüsterte Ryan: »Jetzt wird’s knifflig.« Er legte den Arm um meinen Rücken. »Wir müssen sehr leise sein, denn wenn irgendeiner der Nachbarn vorbeikommt, will er stehen bleiben und quatschen, und wir werden ewig aufgehalten.«
    »Ich hasse das«, bestätigte ich.
    »Ich auch. Die mit den Hunden ist die Schlimmste.«
    Ah, Belinda. Er hatte ja keine Ahnung.
    Im Haus führte er mich im Dunkeln ins Wohnzimmer. Auf einer Seite konnte ich die Umrisse einer Couch und eines Sessels erkennen und in der Ecke einen Fernseher. Ziemlich spartanisch – nicht einmal ein Couchtisch oder eine Kommode. Das einzige Licht kam durch die Schlitze der Jalousien am Fenster gegenüber der Couch.
    »Komm her, du.« Ryan zog mich zu sich, stülpte seine Lippen über meine und küsste mich hart.
    Ich streifte das Bolerojäckchen ab und ließ es zu Boden fallen. Ryan nickte anerkennend. »Da hast du mir aber etwas vorenthalten«, kommentierte er. »Wow, du siehst heiß aus in dem Kleid! Ich kann kaum erwarten, dass du es ausziehst!«
    Okay, der Text war abgedroschen, aber es war das erste Mal, dass ihn jemand zu mir sagte.
    Ich schlang die Arme um Ryans Nacken und spürte dabei deutlich seinen Ring. Wir pressten uns aneinander und küssten
uns so innig, dass ich kaum sagen konnte, wo mein Mund aufhörte und seiner anfing. Wie auf ein geheimes Kommando brachen wir gleichzeitig ab und zogen uns die Schuhe aus. Er streifte die Socken ab. Ich fing an, sein Hemd aufzuknöpfen, aber meine Finger waren zu ungeschickt, und ich schaffte es nicht. Ryan übernahm den Rest und sein Hemd glitt zu Boden.
    Mittlerweile hatten sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Ich fuhr mit den Händen über seinen breiten Brustkorb und hatte das Gefühl, eine Fremde dabei zu beobachten. Lola Watson hätte nie so etwas Impulsives getan. Mein Herz raste und mein Körper schien eine Überdosis Erregung zu empfinden.
    »Sollen wir nicht ins Schlafzimmer gehen?«, fragte ich ihn.
    »Nein, hier ist es besser. Mein Schlafzimmer ist ein einziges Durcheinander.« Er atmete schwer in mein Ohr. Ich dachte an einen Ausdruck meiner ehemaligen Wohngenossin – scharf und lüstern – und wie die Verben im Französischunterricht fing ich an, ihn durchzukonjugieren: er war scharf und lüstern, sie war scharf und lüstern, ich war scharf und lüstern.
    Er löste den Verschluss meiner Nackenträger und das Oberteil klappte herunter. Dann versuchte er ungeduldig, das Kleid über meine Hüften zu streifen, doch es saß fest.
    »Da ist ein Reißverschluss«, erklärte ich und griff nach hinten.
    Doch bevor ich ihn zu fassen bekam, sagte Ryan: »Ach, zum Teufel!« und steuerte mich rücklings in Richtung Couch. Sobald ich lag, zog er seine Hose aus. Die Antwort auf die uralte Frage lautete: Er trug klassische Unterhosen. Zum Glück keine weiß gerippten, sondern dunkle. Hose und Unterhose gesellten sich zum Hemd.
    Nun lag er völlig nackt auf mir. Ich war teilweise entkleidet, konnte aber nur an das um meine Taille gezurrte Kleid denken, das mir ein aufgeblähtes Gefühl vermittelte. Was ich jetzt wirklich nicht gebrauchen konnte.
    Ryan fuhr mit der Hand über meinen Oberschenkel bis zum Rand der halterlosen Strümpfe und dann zwischen meine

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