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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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Erleichterung – ein Blick in Chads Gesicht ließ mich erkennen, wie viel schlimmer alles hätte sein können. Ich dachte nur: Gott sei dank war er nicht wirklich mein Verlobter! Gott sei dank habe ich nicht mit ihm geschlafen! Diese Schmach war mir erspart geblieben.
    Als Mindy sich beruhigt hatte, behauptete sie, es sei alles ganz harmlos gewesen. Angeblich habe sie sich für Ryans Arbeit interessiert und er ihr etwas beibringen wollen. Rein geschäftlich. Aber keiner von uns glaubte ihr. Man musste nur in ihre Gesichter sehen und wusste es: Sie hatten es getan!
    »Ich werde dich auf keinen Fall mehr heiraten, Mindy«, sagte Chad. »Das kannst du vergessen.«
    »Lass uns das später zu Hause besprechen«, erwiderte sie und warf den Kopf zurück.
    »Da gibt es nichts mehr zu besprechen«, sagte er, stieg in sein Auto und fuhr davon. Wie es aussah, hatte ich ihn unterschätzt.
    So sehr ich ihn an diesem Abend bewundert hatte, bewunderte ich ihn später noch viel mehr, als er seine Stellung behauptete. Mindy musste wieder bei unseren Eltern einziehen, die ihrerseits bei allen Gästen anrufen und die Hochzeit absagen mussten. Allerdings konnte meine Mutter nur dem Fotografen, der Band und dem Catering-Service absagen, der
Vermieter des Saales ließ sich nicht darauf ein und ebenso wenig der Bäcker.
    Als der langfristige Wetterbericht für das Hochzeitswochenende irgendwann nur noch Regen anzeigte, kam Hubert auf die wunderbare Idee, das Nachbarschaftsfest anstatt im Freien in Mindys Festsaal abzuhalten und zu einer Tanzveranstaltung mit Büffet umzugestalten. Eine Art Hochzeitsempfang ohne Braut und Bräutigam. Meine Eltern, die die Kosten der Hochzeit übernommen hatten, willigten ein, als sie hörten, dass sie ihre Anzahlung zurückbekämen.
     
     
    Brother Jasper kam kurz nach Beginn der Party zu mir. Er musste sich dicht vor mein Ohr beugen, damit ich ihn über die Musik hinweg hören konnte. »Miss Lola, ich kann Ihnen und Hubert gar nicht genug dafür danken, dass Sie das heute Abend ermöglicht haben.«
    »Kein Problem«, erwiderte ich. »Wie sich herausstellte, hatte ich nun doch nichts Besseres vor.«
    »Hubert sagte, es sei Ihre Idee gewesen, einen DJ zu engagieren und ein bisschen Eintritt zu nehmen.«
    »Ja, das ist mir so eingefallen, aber im Grunde habe ich sonst nichts gemacht. Ben Cho war es, der einen DJ aufgetrieben hat, der unentgeltlich arbeitet.«
    »Aber Sie haben das Essen organisiert.« Er deutete zu einem Büffettisch voll Schüsseln und Platten. Auf der einen Seite standen Knabbersachen – Chips und Dips, Brezeln, Käse und Würstchen. In der Mitte standen Warmhaltegeräte mit Fleischbällchen und Chicken Wings und auf der anderen Seite Nachspeisen, hauptsächlich Blechkuchen sowie eine dreistöckige
Hochzeitstorte und eine rechteckige Schokoladentorte mit Schokoladenguss, von der ich das »Herzlichen Glückwunsch, Lola« abgekratzt hatte. Die Party war schließlich für einen kranken Jungen und seine Familie. Ob ich nun dreißig wurde oder nicht.
    »Nur ein paar Sachen. Alle aus der Nachbarschaft haben etwas mitgebracht.«
    »Aber Sie haben den Saal geschmückt.«
    Ich winkte ab. »Das war doch nichts. Nur ein paar Luftballons und ein Banner.« Bei dem Banner hatte Hubert geholfen. Darauf stand: »W ERD S CHNELL G ESUND , D EREK !« Wir hatten es über der Saaleingangstür befestigt. Belinda hatte gesagt, sie werde es Derek mitbringen, wenn sie ihn am Sonntag im Krankenhaus besuchte. »Brother Jasper, ich wollte Ihnen noch sagen, dass es mir sehr leid tut, dass ich Sie diese Woche gar nicht mehr besucht habe.«
    »Wie bitte?« Er lächelte und hob eine Hand an sein Ohr.
    Ich sprach lauter. »Ich habe Sie diese Woche gar nicht mehr besucht.« Er sah mich immer noch verständnislos an, also versuchte ich es erneut. »Sie wollten mir ein paar Dinge zur Vorsicht erzählen.«
    »Oh.« Jetzt fiel es ihm wieder ein. »Ich wollte Sie vor Mr. Moriarty warnen, aber wie ich hörte, haben Sie nun selbst herausgefunden, was los ist.«
    O ja. Ich war sicher, dass es mittlerweile alle auf der King Street gehört hatten. »Was speziell wollten Sie mir denn erzählen?«
    Brother Jasper legte mir eine Hand auf die Schulter und beugte sich vor. »Ich will ihn ja nicht verunglimpfen, aber ich hörte, er sei ein ziemlicher Weiberheld.«
    »Sie meinen, er geht mit vielen Frauen aus?« Das Lied war gerade zu Ende und der DJ nahm den Wunsch zweier Mädchen entgegen, die ich noch nie gesehen hatte. Aus der

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