Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carré White
Vom Netzwerk:
stilles Flehen verstanden wurde. „Ich bleibe bei dir, wenn du willst.“
    „Es würde mir helfen.“
    Er nahm die Laterne. „In Ordnung.“
    Erleichterung überflutete mich, obwohl ich wusste, dass es höchst unschicklich war. Zurück im Haus, stiegen wir die Treppe hinauf und versuchten, Maria nicht zu wecken. Die vierte Stufe knarrte, aber die anderen waren lautlos. Als wir im Schlafzimmer waren, zog ich die Robe und meine Pantoffeln aus, setzte mich auf die Matratze. Nathan ging auf die andere Seite. Er lag neben mir, aber ich konnte seine Gesichtszüge nicht sehen, weil sein Gesicht in der Dunkelheit verborgen war. Ich rollte mich an ihn, fand die Geborgenheit, die mir den ganzen Tag gefehlt hatte, und schloss meine Augen. Seine Arme umschlangen mich, und es dauerte nicht lange, bis ich einschlief.
    Am Morgen starrte ich an die Decke, wohl wissend, dass Nathan weg war. Ich lag für eine ganze Weile so da, hatte keine Lust das Bett zu verlassen.
    Maria erschien in der Tür. „Sie haben das Frühstück verpasst, Mrs. Clark. Soll ich Ihnen das Mittagessen bringen?“
    „Nein, können Sie mich bitte einfach alleine lassen.“
    „Ja, Mrs. Clark.“
    Es war friedvoll unter den Decken, mit offenem Fenster, durch das eine leichte Brise wehte. Später am Tag, zwang mich ein natürlicher Drang den Raum zu verlassen, in Pantoffeln wanderte ich zum Nebengebäude. Sobald ich zurück war, schlüpfte ich leise die Treppe hinauf und kroch zurück ins Bett. Nathan war in dieser Nacht nicht bei mir, oder in der Nacht danach. In den späten Stunden hielten mir Kojoten und Grillen ein Ständchen, während tagsüber die Männer in den Felder schrien, während sie arbeiteten. Ich war meist den ganzen Tag in meinem Zimmer im Bett, und lauschte den Geräuschen von draußen. Maria brachte mir Essen, von dem ich ein bisschen aß, aber ich hatte einfach keinen Appetit.
    Plötzlich stand Sie an der Tür. „Wir gehen in die Kirche, Mrs. Clark. Kommen Sie mit?“
    „Gehen Sie weg.“
    „Jawohl, Mrs. Clark.“
    Ich lag im Bett und lauschte dem Wagen, während ich mir vorstellte, wie Nathan ihn kutschierte und Jerry und Maria nach Denver City fuhr. Ich hatte keine Lust, Menschen zu sehen - Menschen, die mich voller Mitleid ansahen, deren Gesichter meine Gefühle widerspiegelten, die aber intensiver schienen, wenn sie von jemand anderem kamen. Ich hasste es, mit Mitleid betrachtet zu werden. Jeder, den ich kannte, hatte einen Mann und eine Familie. Ich hatte niemanden.
    In dem Bewusstsein, dass das Haus leer war, stolperte ich aus dem Bett, meine Haare hingen schlaff um meine Schultern. Ich hatte über eine Woche lang nicht mehr geweint, aber jetzt fielen die Tränen mit einem so starken Ansturm, dass ich auf dem Boden zusammenbrach. Nicht fähig, etwas durch den Schleier der Tränen zu sehen, kroch ich herum, meine Haare verwirrten sich in meinen Händen, während mein Körper sich mit Emotionen schüttelte. Ich spürte, wie sich mein Gesicht verzog und mein Magen sich mit jedem Schluchzen krümmte und der Boden unter mir nass wurde. Bei der Treppe angelangt, rutschte ich eine Stufe nach unten, dann zwei, immer noch in meinem Nachthemd, das ich seit Tagen nicht gewechselt hatte.
    Da ich nicht viel gegessen hatte, war ich geschwächt, die Anstrengungen vom Weinen und Rumkriechen hatten mich erschöpft, und ich rutschte den Rest der Stufen hinunter und landete auf meinem Bauch. Ich lag da und weinte, die Schmerzen waren fast unerträglich. Während einer kleinen Pause vom Weinen, gelang es mir, mich in die Küche zu bewegen, einen Stuhl zu greifen und mich auf meine Füße zu stellen. Alles war ordentlich aufgeräumt, und auf dem Tisch war frisch gebackenes Brot, zusammen mit Salz und Pfeffer.
    Die Regale über dem Waschbecken waren mit Gläsern und Tellern gefüllt. Die Medikamente, die Doktor Caldwell Frank verschrieben hatte, standen auch noch da, und mein Blick fiel auf eine bernsteinfarbene Flasche mit einem kleinen Korken. Wissend, was es war, nahm ich sie, zog den Korken und goss dann Wasser aus einem Krug in eine Tasse und tröpfelte das Medikament hinein. Ich wusste, wie viel ich Frank verabreichen musste, aber ich nahm mir mehr.
    Als ich das bitter schmeckende Gebräu trank, verzog ich das Gesicht. Ich setzte mich an den Tisch und wartete darauf, mich besser zu fühlen, was nicht lange dauerte. Ein berauschendes Glücksgefühl durchflutete mich und wärmte mich von innen nach außen, so dass sich ein Gefühl des Wohlbefindens

Weitere Kostenlose Bücher